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10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung)

10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung)

Titel: 10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Blut.«
    »Mein Name lautet Snow.«
    » Bastard. «
    » Richtig. Immerhin das stimmt.«
    »Soll dieser Magnar ruhig nach Karhold kommen. Wir hauen ihm den Kopf ab und stopfen ihn in einen Abtritt, damit wir ihm in den Mund pissen können.«
    »Sigorn befehligt zweihundert Thenns«, hielt Jon dagegen, »und Lady Alys glaubt, Karhold werde ihr die Tore öffnen. Zwei Eurer Männer haben ihr bereits den Treueid geleistet und alles bestätigt, was sie mir über die Pläne erzählt hat, die Euer Vater mit Ramsay Snow ausgeheckt hat. Ihr habt Familie in Karhold, wurde mir gesagt. Ein Wort von Euch könnte ihnen das Leben retten. Tretet die Burg ab. Lady Alys wird die Frauen begnadigen, die sie verraten haben, und den Männern gestatten, das Schwarz anzulegen.«
    Cregan schüttelte den Kopf. Eisklümpchen hatten sich in seinem wirren Haar gebildet und klickten leise aneinander. »Niemals«, sagte er. »Nie, nie, niemals.«
    Ich sollte seinen Kopf Lady Alys und ihrem Magnar zum Hochzeitsgeschenk machen, dachte Jon, wagte es jedoch nicht, das Risiko einzugehen. Die Nachtwache ergriff in den Streitigkeiten des Reiches für keine Seite Partei, und so mancher würde behaupten, er habe Stannis bereits zu viel geholfen. Wenn ich diesem Narren den Kopf abschlage, werden sie behaupten, ich brächte Nordmänner um und verteilte ihr Land an die Wildlinge. Lasse ich ihn frei, wird er sein Bestes geben, um das zu zerstören, was ich mit Lady Alys und dem Magnar aufgebaut habe. Jon fragte sich, was sein Vater wohl getan oder wie sein Onkel entschieden hätte. Doch Eddard Stark war tot, und Benjen Stark in der eisigen Wildnis jenseits der Mauer verschollen. Du weißt gar nichts, Jon Snow.
    » Niemals ist eine lange Zeit«, sagte Jon. »Vielleicht denkt Ihr morgen anders darüber, oder in einem Jahr. Früher oder später wird allerdings König Stannis zur Mauer zurückkehren. Dann wird er Euch zum Tode verurteilen … es sei denn, Ihr tragt bis dahin einen schwarzen Mantel. Wenn ein Mann das Schwarz anlegt, werden all seine Verbrechen getilgt.« Das gilt sogar für einen wie Euch. » Jetzt muss ich mich allerdings entschuldigen. Ich bin zu einem Fest eingeladen.«
    Nach der beißenden Kälte in den Eiszellen fühlte sich der überfüllte Keller so warm an, dass Jon fast das Gefühl hatte zu ersticken, als er die Treppe hinunterstieg. Es roch nach Rauch und Braten und Gewürzwein. Axell Florent brachte gerade einen Trinkspruch aus, als Jon seinen Platz auf dem Podest einnahm. »Auf König Stannis und seine Gemahlin, Königin Selyse, das Licht des Nordens«, brüllte Ser Axell. »Auf R’hllor, den Herrn des Lichts, möge er uns alle verteidigen! Ein Land, ein Gott, ein König!«
    » Ein Land, ein Gott, ein König!«, wiederholten die Männer der Königin.
    Jon trank mit den anderen. Ob Alys Karstark Freude in ihrer Ehe finden würde oder nicht, wusste er nicht zu sagen, aber zumindest heute Abend sollte gefeiert werden.
    Die Burschen trugen den ersten Gang auf, eine Zwiebelbrühe, die mit Ziegenfleisch und Karotten angereichert worden war. Es war nicht gerade königliche Kost, aber nahrhaft; es schmeckte recht gut und wärmte den Bauch. Owen der Ochse nahm seine Fiedel, und einige Männer des Freien Volkes gesellten sich mit Dudelsack und Trommel dazu. Die gleichen Dudelsäcke und Trommeln, die sie gespielt haben, als Mance Rayder die Mauer angegriffen hat. Jetzt allerdings klangen sie süßer, dachte Jon. Mit der Suppe wurde auch knuspriges Brot frisch aus dem Ofen aufgetischt. Salz und Butter standen auf den Tischen. Der Anblick verdarb Jon die Stimmung. Salz, so hatte Bowen Marsh ihm gesagt, stand genug zur Verfügung, doch die letzte Butter würde innerhalb des nächsten Mondes verbraucht sein.
    Der Alte Flint und der Norrey hatten einen Ehrenplatz gleich unter dem Podest bekommen. Beide Männer waren zu alt gewesen, um mit Stannis zu marschieren, sie hatten stattdessen ihre Söhne und Enkel mitgeschickt. Aber zur Hochzeit waren sie sehr schnell über Castle Black hergefallen. Jeder hatte außerdem eine Amme mitgebracht. Die Norrey-Frau war vierzig und hatte die größten Brüste, die Jon Snow je gesehen hatte. Das Flint-Mädchen war erst vierzehn und so flachbrüstig wie ein Junge, allerdings hatte sie keinen Mangel an Milch. Mit den beiden gedieh das Kind, das Val Ungeheuer genannt hatte, prächtig.
    Dafür war Jon dankbar … allerdings glaubte er keinen Moment lang, dass diese beiden ergrauten, alten Krieger allein deswegen aus ihren

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