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10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Kurzdarstellung ihres so schmählich beendeten Lebens zu genügen, denn er war schon einen Schritt weiter.
    »Bleiben Sie ein paar Tage in der Stadt. Ich rufe Sie an, wenn ich Sie brauche!«
    »Wie Sie meinen, Sir.« Popov stand auf, verließ das Büro und nahm den nächsten Lift zum Ausgang. Auf der Straße schlug er den Weg nach Süden ein, zur Bibliothek mit den Löwen am Eingang. Die kleine Recherche würde ihm einen klaren Kopf verschaffen, und er mußte noch viel nachdenken. »Wenn ich Sie brauche«, das verhieß möglicherweise einen neuen Einsatz, und zwar bald.

    ***

    »Erwin? George hier. Wie geht's dir, mein Freund?«
    »In dieser Woche ist viel passiert.« Ostermann war noch immer erschöpft. Sein Hausarzt hatte ihm Beruhigungsmittel verschrieben, die seiner Meinung nach nicht viel halfen. Noch immer quälte ihn die Erinnerung an den ausgestandenen Schrecken. Nur gut, daß Ursel gleich heimgekehrt war, sogar noch vor der Befreiungsaktion. Später dann - er war erst gegen vier Uhr früh ins Bett gekommen - hatte sie ihn in den Arm genommen, und er hatte hemmungslos geweint vor Angst, nachdem er sich bis dahin zusammengerissen hatte. Immerhin war dieser Fürchtner wenige Meter von ihm verreckt. Blutspritzer und Hautfetzen hatten seinen Anzug verschmiert; sie gaben ihn gleich zur Reinigung. Dengler hatte es am schlimmsten getroffen, er war für mindestens eine Woche krankgeschrieben. Seinerseits hatte sich Ostermann vorgenommen, endlich den Sicherheitsberater aus England anzurufen; besonders nachdem er den britischen Akzent seiner Befreier gehört hatte.
    »Du ahnst ja nicht, wie erleichtert ich war, daß du es überstanden hast, Erwin.«
    »Danke, George«, entgegnete er dem Staatssekretär des US-Finanzministers. »Wahrscheinlich bist du jetzt froh über deine Leibwache, wie?«
    »Darauf kannst du Gift nehmen. Diese Branche wird in nächster Zeit wohl einen gewaltigen Aufschwung erleben, nehme ich an.«
    »Meinst du, ein Investmentgeschäft lohnt sich?« fragte Ostermann hilflos grinsend.
    »So habe ich's nun auch nicht gemeint«, flachste Winston zurück. Es tat ganz gut, darüber lachen zu können.
    »George?«
    »Ja?«
    »Das waren keine Österreicher, wie in Presse und Fernsehen gemeldet wurde. Man hat mich angewiesen, nicht darüber zu sprechen, aber du darfst es erfahren. Es waren Amerikaner und Engländer.«
    »Weiß ich, Erwin. Ich weiß sogar, wer sie sind, aber ich darf auch nichts preisgeben.«
    »Ich verdanke ihnen mein Leben. Wie kann ich mich erkenntlich zeigen?«
    »Sie werden dafür bezahlt, mein Freund. Es ist schließlich ihr Job!«
    »Mag sein, aber es war mein Leben, das sie gerettet haben, und das meiner Mitarbeiter. Ich bin ihnen etwas schuldig. Kann man denn gar nichts für sie tun?«
    »Nicht, daß ich wüßte«, erwiderte George Winston.
    »Könntest du das für mich herausfinden? Wenn du sie >kennst<, wie du sagst, müßte das möglich sein. Sie haben doch Kinder, oder nicht? Ich könnte ihre Ausbildung finanzieren, oder für einen Fonds spenden, nicht wahr?«
    »Vermutlich nicht, Erwin, aber ich werde nachfragen«, erklärte der Staatssekretär und machte sich eine Notiz. Einigen Sicherheitsbeauftragten würde das gar nicht recht sein, aber irgendein Weg würde sich finden, und sei es über eine Anwaltskanzlei in Washington, um den Vorgang abzuschirmen. Es freute Winston, daß Erwin bereit dazu war. Noblesse oblige war noch immer kein leeres Geschwätz. »Und du meinst, du bist wirklich wieder wohlauf, alter Junge?«
    »Dank ihnen, ja, George.«
    »Toll. Freut mich zu hören. Also dann - bis zum nächsten Mal, wenn ich nach Europa komme!«
    »Danke der Nachfrage, George. Und einen schönen Tag noch.«
    »Dir auch, alter Junge. Tschüß!« Winston drückte einen Knopf auf seinem Telefon. Eigentlich konnte er sich gleich darum kümmern. »Mary, würdest du mich bitte mit Ed Foley beim CIA verbinden?«

10 -  GOLDGRÄBER

    Popov hatte solche Recherchen seit Jahren nicht mehr angestellt, aber er kannte noch die Methoden. Über seinen Arbeitgeber war mehr geschrieben worden als über manche Politiker - das gehörte sich auch so, dachte Popov, kümmerte er sich doch um Probleme, die für sein Land sehr wichtig und interessant waren. Aber die Artikel standen hauptsächlich im Wirtschaftsteil und orientierten allenfalls über seinen Wohlstand und Einfluß im Geschäft. Hinsichtlich seines Privatlebens war nicht viel zu erfahren, außer, daß er geschieden war. Eigentlich schade,

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