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10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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schließlich niedergeschlagen über die Strada Espana zurück.

    »Verdammte Scheiße, sie kommen herein!« schimpfte Mike Dennis, der inzwischen Verbindung mit dem Revierleiter der Guardia Civil hatte.
    »Hauen Sie ab«, riet ihm der Hauptmann auf der Stelle. »Wenn Sie noch irgendwo einen Ausweg wissen, nutzen Sie ihn jetzt. Sie und Ihre Leute müssen uns helfen! Los jetzt!«
    »Himmel nochmal, ich trage doch die Verantwortung für diese Menschen...«
    »Ja, aber die tragen Sie draußen besser. Abhauen! « befahl der Hauptmann. » Sofort! «
    Dennis warf den Hörer auf die Gabel und wandte sich dem diensthabenden Personal zu, das in der Zentrale versammelt war. »Folgen Sie mir bitte! Wir begeben uns in die Notverwaltung. Los!« rief er.
    Die Ritterburg wirkte nach außen zwar alt und echt, war aber mit modernsten Aufzuganlagen und Feuerleitern ausgestattet. Im Mittelalter wäre man vielleicht verloren gewesen, dachte Dennis, doch hier kam man über eine Wendeltreppe direkt ins Kellergeschoß. Er trat vor die Brandschutztür, öffnete sie und winkte seinen Angestellten, durchzugehen. Hastig machten sie sich auf den Weg, die meisten waren froh, noch davonzukommen. Der letzte warf ihm die Schlüssel zu, und Dennis schloß hinter sich zu. Dann rannte er selbst über die stählerne Treppe vier Stockwerke hinunter. Eine Minute später war er auf der unterirdischen Ebene, über die Gäste und Angestellte gemeinsam mit Trollen, Legionären und Aufsehern in wilder Flucht das Weite suchten. Auch ein Häuflein Wachbeamter stand da, doch keiner von ihnen schwerer bewaffnet als mit einem Walkie-Talkie. Es gab Gewehre im Zählraum, aber sie waren unter Verschluß, und nur wenige der Worldpark-Mitarbeiter waren im Umgang mit ihnen geschult. Dennis wollte auch gar nicht, daß hier geschossen wurde. Und im Augenblick hatte er anderes zu tun. Die Ersatzzentrale der Worldpark-Verwaltung lag außerhalb der Anlage am Ende der Unterkellerung. Er rannte seinem Büropersonal hinterher, dorthin, wo der Nordausgang auf den Parkplatz mündete. Sie brauchten etwa fünf Minunten, und als Dennis endlich ankam, sah er, daß jeder Posten seiner Ersatzverwaltung bereits doppelt bemannt war. Sein eigener Alternativ-Schreibtisch war noch frei, und die Telefonverbindung zur Guardia Civil stand bereits.
    »Sind Sie in Sicherheit?« lautete die erste Frage des Hauptmanns.
    »Fürs erste schon, glaube ich«, keuchte Dennis. Dann stellte er den Monitor ein, der sein Burgbüro überwachte.

    ***

    »Hier entlang!« befahl Andre. Die Tür war zwar verriegelt, aber er trat einen Schritt zurück und feuerte auf das Schloß, das sich - anders als im Kino - unter dem Beschuß zerbeulte, aber nicht herausflog. Dann versuchte es Rene mit der Uzi und zerschmetterte die Hälfte der Tür, deren Rest jetzt in den Angeln schwankte. Andre führte sie nach oben; die Tür zur Verwaltungszentrale trat er ein - alles leer. Ein saftiger Fluch kommentierte diese Entdeckung.

    ***

    »Ich kann sie sehen!« rief Dennis ins Telefon. »Ein Mann - zwei - sechs von ihnen mit Maschinenpistolen. Verdammt, sie haben Kinder bei sich!« Einer der Kerle trat jetzt vor die Überwachungskamera, hob seine MP, und das Bild erlosch.
    »Wieviele Bewaffnete sind es?« wollte der Hauptmann wissen.
    »Mindestens sechs, vielleicht zehn. Möglicherweise noch mehr. Sie haben Kinder als Geiseln genommen. Begreifen Sie das? Kinder sind bei ihnen!«
    »Ich höre Sie gut, Senor. Wir werden sofort Gegenmaßnahmen ergreifen. Bleiben Sie auf jeden Fall in der Nähe des Telefons!«
    »Klar.« Mit seiner Computermaus holte Dennis die anderen Kontrollbilder auf den Monitor, um zu sehen, was in seinem Park vorging. »Scheiße!« stieß er hervor; seine Panik von vorhin hatte sich in Empörung verwandelt. Dann rief er den Vorstand an, um Bericht zu erstatten. Und was zum Teufel sollten sie dem saudischen Prinzen erzählen, wenn er fragte, was los war? Ein Terroristenanschlag im Vergnügungspark?

    ***

    Vom Revier aus rief Hauptmann Dario Gassman umgehend in Madrid an, um einen ersten Lagebericht durchzugeben. Er hatte einen Krisenplan entwickelt, dem seine Polizisten gerade folgten. Zehn Wagen und sechzehn Männer waren bereits auf der Schnellstraße unterwegs, aus verschiedenen Richtungen und Patrouillengebieten kommend, und erfuhren per Funk, worum es ging. Ihr erster Auftra g war es, einen Ring um das Gelände zu ziehen und niemanden hinein- oder herauszulassen, was sich bald als unmöglich erwies.

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