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10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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das Jammern und Klagen hörte nicht auf. Wohlerzogene Kinder waren es, sagte sich Ren£ spöttisch grinsend, sonst wäre alles noch viel schlimmer. Er blickte zur Wanduhr.
    »Drei, hier spricht Eins!«
    »Eins hier!« kam die Rückmeldung.
    »Was gibt's zu sehen da oben?«
    »Acht Bullen, vier Paare, die uns beobachten. Sonst unternehmen sie nichts. Bloß beobachten.«
    »Gut.« Er setzte das Funkgerät ab.

    ***

    »Nehmt das auf«, bat Noonan seinen Kollegen Peled. Er sah nach der Wanduhr. Die letzte Walkie-Talkie-Unterhaltung der Terroristen war jetzt fünfzehn Minuten her. Er trug seinen grüngetönten Tarnanzug, den er in Wien benutzt hatte. Seine Beretta, eine .45er-Automatik mit Schalldämpfer, steckte in einem speziellen großen Schulterhalter über der Panzerweste, und er trug einen Rucksack umgehängt. »Fertig für unseren kleinen Abendspaziergang, Vega?«
    »Kannste annehmen«, gab Oso zurück und war froh, endlich auch mal bei einem Einsatz mittun zu können. So sehr es ihm benagte, für das schwere Maschinengewehr des Teams verantwortlich zu sein, fand sich doch kaum Verwendung dafür, fast nie, dachte er. Dabei war er der Kräftigste im Team, mit einer Brust wie ein halbes Bierfaß; in der Freizeit pumpte er am liebsten mit Hanteln. Vega folgte Noonan durch die Tür, und wenig später standen sie im Freien.
    »Und die Leiter?« fragte der First Sergeant.

    »Im Werkzeug- und Farbenschuppen, keine fünfzig Meter vor der Stelle, wo wir hinwollen. Hab mich erkundigt. Da finden wir alles, was wir brauchen.«
    »Klasse!« brummte Oso.
    Sie trödelten nicht und drückten sich rasch an den wenigen freien Stellen vorbei, wo Kameras angebracht waren. Kein Schild wies auf den Werkzeugschuppen hin, den sie schließlich aber doch noch fanden. Noonan zog die Tür auf und trat ein. Merkwürdigerweise war nicht abgeschlossen gewesen. Vega angelte eine Dreißig-Meter-Ausziehleiter von der Wandbefestigung. »Die müßte es tun.«
    »Ja.« Sie verließen den Schuppen. Jetzt wurde es schwieriger, sich unerkannt im Gelände zu bewegen. »Noonan an Kommandant.«
    »Six hier.« .
    »Geht jetzt an die Kameras, John.«
    In der Notverwaltung winkte Clark den Ingenieur heran. Ganz ungefährlich war es nicht, aber sie hofften, damit durchzukommen. Die Burgzentrale hatte ebenso wie diese hier nur acht TV-Monitore, die mit vierzig Kameras verkabelt waren. Über den Steuerungscomputer rief man sie in automatischer Folge nacheinander auf oder wählte einzelne Kameras für den speziellen Gebrauch. Per Mausklick konnte man eine Kamera auch abschalten. Wenn die Terroristen, was man für wahrscheinlich hielt, die Automatik benutzten, würde ihnen kaum auffallen, daß eine Einstellung fehlte. An zwei Kameralinsen mußten sie vorbei, und der Ingenieur war vorbereitet, sie bei Bedarf kurzfristig aus dem Programm zu nehmen. Kaum war eine Hand im Blickwinkel von Kamera 23 aufgetaucht, als der Ingenieur sie auch schon abgeschaltet hatte.
    »Alles klar. Kamera 23 ist aus, Noonan.«
    »Wir beeilen uns«, versprach Noonan. Die erste Strecke war zwanzig Meter lang, und sie blieben hinter einer Imbißbude stehen. »Okay, wir sind jetzt am Popcornstand!«
    Der Ingenieur stellte 23 wieder an, und schaltete 21 ab.
    »Jetzt ist die 21 aus«, berichtete Clark. »Gewehr Zwei-Eins, an welcher Stelle steht der Kerl auf dem Dach?«
    »Westseite. Zündet sich gerade eine Zigarette an«, meldete Sergeant Johnston. »Schaut nicht mehr über den Sims! Im Augenblick verhält er sich ruhig.«
    »Noonan, ihr könnt weitergehen.«
    »Sind unterwegs«, gab der FBI-Agent zurück. Auf den Steinplatten beschleunigten er und Vega die Schritte; die Weichgummisohlen an den Stiefeln dämpften ihr Auftreten. Neben der Burg lag ein trockener, rund zwei Meter breiter Graben und ein größeres Gebüsch. Vorsichtig kippten Noonan und Vega die Leiter und setzten sie hinter einem Busch an. Vega zog an der Leine, um das oberste Teil bis dicht unter ein Fenster hochzuschieben. Dann trat er zwischen Leiter und Gebäude, drückte die Zweige beiseite und zog die Leiter bis an die Steinmauer.
    »Paß bloß auf, daß du nicht runterfällst, Tim«, flüsterte Oso.
    »Bin doch nicht blöd.« Die ersten paar Meter beeilte sich Noonan, dann wurde er langsamer und schob sich stückweise nach oben. Geduld , sagte er sich. Du hast ganz viel Zeit dafür.  Das war die Notlüge, mit der man sich in solchen Situationen beruhigte.

    ***

    »Alles klar«, hörte Clark von Johnston. »Er steigt

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