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10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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damit?«
    »Gib ihnen etwas zu beobachten - Polizisten innerhalb der Absperrung zum Beispiel. Wenn sie niemanden auf Posten sehen, werden sie sich fragen, ob ihnen etwas Wichtiges entgeht.«
    »Gute Idee«, meinte Noonan.

    Clark war auch nicht abgeneigt. »Oberst?«
    »Einverstanden«, nickte Nuncio. Er beugte sich über den Tisch. »Ich schlage vor, zwei Männer hier zu postieren ... zwei weitere hier ... auch hier, und hier.«
    »Ja, Sir. Wenn Sie umgehend dafür sorgen wollten ...«

    ***

    »Rene«, rief Andre vom Monitor her. Er winkte ihn heran. »Schau!«
    Zwei Guardia-Polizisten bewegten sich langsam und immer wieder Deckung suchend auf die Strada Espana zu. Fünfzig Meter vor der Burg bezogen sie Posten. Rene nickte und nahm das Walkie-Talkie zur Hand. »Drei!«
    »Ja, Eins?«
    »Polizei nähert sich der Burg. Im Auge behalten!«
    »Mach ich, Eins«, versprach Esteban.

    ***

    »Okay, sie benutzen Funk«, erklärte Noonan und ließ das Programm durchlaufen. »Walkie-Talkies mit CB-Funk, handelsübliche, auf Kanal 16. Kinderleicht.«
    »Keine Namen, nur Nummern?« fragte Chavez.
    »Bisher ja. Unser Kontaktmann nennt sich Eins, und dieser Typ ist Drei. Was lernen wir daraus?«
    »Funkspielchen«, winkte Dr. Bellow ab. »Wie aus dem Lehrbuch. Sie wollen ihre Identitäten verbergen, aber das ist auch aus dem Lehrbuch.« Die beiden Passierscheinfotos waren längst vergrößert und zur Identifizierung nach Frankreich geschickt worden, doch Polizei und Geheimdienste meldeten Fehlanzeige.
    »Werden die Franzosen darauf eingehen?«
    Ein Kopfschütteln. »Ich glaube kaum. Als ich vorhin dem Minister vom Tod der kleinen Holländerin erzählte, schnaubte er bloß, Carlos bliebe in der Kiste, egal was passiert. Er erwartet von uns, daß wir die Geiselnahme beenden - wenn nicht, dann habe sein Land ein eigenes Team, das sie hinschicken würden.«
    »Wir müßten also einen Aktionsplan in petto haben und gegen 22 Uhr losschlagen.«
    »Wenn ihr nicht zusehen wollt, wie eine weitere Geisel umgebracht wird, ja«, warnte Bellow. »Mir ist jede Chance genommen, ihre Reaktionen einzuschätzen, geschweige denn, zu steuern. Sie wissen, wie man's anstellen muß!«
    »Profis?«
    Bellow hob die Schultern. »Mag schon sein. Ihnen ist klar, was ich vorhabe, und damit sind sie mir immer einen Schritt voraus.«
    »Einfluß auf ihr Verhalten zu nehmen, ist also unmöglich?« hakte Clark nach, der es genau wissen wollte.
    »Ich kann's versuchen. Voraussichtlich klappt es nicht. Ideologen, die ein klares Ziel vor Augen haben - die lassen nicht mit sich spaßen. Sie haben keine ethischen Grundsätze, bei denen sie zu packen sind, keine Moral im herkömmlichen Sinn, nichts, was ich gegen sie verwenden könnte. Kein Gewissen.«
    »Stimmt. Das haben wir, glaube ich, schon gemerkt. Sei's drum.« John stand auf, straffte sich und wandte sich seinen beiden Teamleitern zu. »Zwei Stunden bleiben euch für die Planung, eine weitere, alles einzurichten. Um 22 Uhr schlagen wir los.«
    »Wir müssen genauer in Erfahrung bringen, was bei denen los ist«, verlangte Covington.
    »Noonan? Was läßt sich machen?«
    Der FBI-Agent vertiefte sich wieder in den Grundriß und sah nach dem Monitor. »Ich muß mich umziehen«, sagte er plötzlich, ging hinüber zu seiner Ausrüstungskiste und holte den Grün-auf-Grün-Tarnanzug heraus. Der einzige Vorteil, den er bisher erkennen konnte, waren die Burgfenster, deren Anordnung zwei Mauerecken der Sicht entzog. Nur das Licht der Laternen störte, die davor standen. Noonan wandte sich an den Parkingeneur. »Können Sie diese beiden Lampen ausschalten?«
    »Klar. Wann denn?«
    »Wenn der Kerl auf dem Dach abgelenkt ist. - Und ich brauche jemanden, der mir Deckung gibt!« fügte Noonan hinzu.
    »Das kann ich machen.« bot First Sergeant Vega an.

    ***

    Die Kinder weinten. Vor zwei Stunden hatte es angefangen und wurde immer schlimmer. Sie verlangten zu essen - ein Wunsch, den Erwachsene nicht geäußert hätten, ihnen wäre der Appetit vor Angst vergangen, aber mit Kindern war das irgendwie anders. Außerdem mußten sie ziemlich oft aufs Klo. Glücklicherweise lagen direkt neben dem Verwaltungsbüro zwei Toiletten, und Renes Leute hinderten sie nicht, sie zu benutzen. Die Toiletten hatten keine Fenster oder Telefone, boten keine Fluchtwege oder dergleichen. Man mußte die Lage nicht verschärfen, indem man sie in die Hose machen ließ. Direkt hatte noch keines der Kinder das Wort an die Bewacher gerichtet, aber

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