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10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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John. Wir werden, schätze ich, drei Wochen brauchen.«
    »Das kann ich verstehen, doch die Welt da draußen ist nicht so gemütlich, wie wir sie gern hätten. Erledigt, was getan werden muß, und zwar rasch. Mit den Manövern fangen wir nächsten M ontag an. Mit mir zu arbeiten ist kein Zuckerlecken, Leute. Ich bin an der Front gewesen, ich weiß, wie's da zugeht. Ich erwarte nicht, daß wir perfekt sind, aber ich erwarte, daß wir stets darauf hinarbeiten. Wenn wir eine Mission verpatzen, kann es Unschuldige das Leben kosten. Sowas kann vorkommen. Sie wissen es, und ich weiß es auch. Aber: Fehler werden wir nach Möglichkeit vermeiden, und wir werden aus jedem einzelnen die richtige Konsequenz ziehen. Terrorismusbekämpfung funktioniert wie natürliche Auslese. Die Dummen sind längst ausgestorben, und diejenigen, mit denen wir's da draußen zu tun kriegen, haben manche Lektion gelernt. Wir natürlich auch, und taktisch gesehen haben wir möglicherweise sogar einen gewissen Vorsprung. Aber wir müssen uns schwer ins Zeug legen, um ihn zu behalten. Wir müssen rennen, was das Zeug hält. - So weit, so gut«, fuhr er fort. »Aufklärung - wie weit sind wir damit?«
    Bill Tawney war in Johns Alter, schätzte John. Braunes, schütter gewordenes Haar, im Mund eine kalte Tabakspfeife. Ein »Six« - das hieß, Chef im britischen Secret Intelligence Service -, ein Unsichtbarer im Außendienst war er gewesen, bevor er nach zehn Jahren Undercover-Arbeit hinter dem Eisernen Vorhang heimkehrte. »Unsere Verbindungstellen funktionieren. Wir haben gute persönliche Kontakte zu allen befreundeten Diensten hier und in den beteiligten Hauptstädten.«
    »Wie gut sind sie?«
    »Nicht übel«, gab Tawney zurück. John fragte sich, ob es am englischen Understatement lag. Eine seiner wichtigsten, aber heikelsten Aufgaben bestand darin, zu entschlüsseln, was jedes einzelne Mitglied des Stabes meinte, wenn er oder sie das Wort ergriff. Das wurde ihm durch die kulturellen und sprachlichen Differenzen nicht gerade leicht gemacht. Auf den ersten Blick wirkte Tawney wie ein echter Profi, der aus braunen Augen ruhig und geschäftsmäßig dreinblickte. Aus seiner Akte ging hervor, daß er in den letzten fünf Jahren dem SAS direkt unterstellt war. Angesichts der SAS-Erfolgsbilanz konnte er ihnen, wenn überhaupt, nicht allzuviele Falschmeldungen angedreht haben. Gut so.
    »David?« fragte er als nächstes. David Peled, der Technik-Chef aus Israel, machte einen eher katholischen Eindruck, als entstamme er einem El-Greco-Wandbild. Ein Dominikanermönch des 15. Jahrhunderts: hochgewachsen und dürr, mit hohlen Wangen, dunklem, kurzgeschorenem Haar und eindringlichem Blick. Immerhin hatte er lang genug für Avi ben Jakob gearbeitet, den Clark gut genug, wenn auch nicht sehr gut kannte. Peled war hier in zweifacher Funktion; er sollte im Rainbow-Führungsstab mitwirken, um seinem Heimatdienst, dem Mossad, Verbündete und Ansehen zu verschaffen, und sich zugleich möglichst viel aneignen und das Gelernte seinem Chef weitergeben.
    »Unsere Abteilung entwickelt sich zur Zufriedenheit.« David setzte die Teetasse ab. »Aber ich brauche drei bis fünf Wochen, bis wir alle Geräte und Anlagen beisammen haben.«
    »Schneller«, versetzte Clark auf der Stelle.
    David schüttelte den Kopf. »Unmöglich. Den größten Teil unserer Hardware können wir, wie bisher, vom Regal kaufen. Aber einiges muß maßgeschneidert sein. Die Bestellungen sind allesamt unterwegs«, versicherte er dem Chef, »mit höchster Prioritätsstufe, bei den üblichen Vertragsfirmen. TRW, IDI, Marconi - Sie wissen schon. Aber Wunder können die keine vollbringen, auch für uns nicht. Drei bis fünf Wochen brauchen wir mindestens - für einige unabdingbare Elemente.«
    »SAS wäre bereit, uns mit dem Nötigsten auszuhelfen«, versicherte Stanley vom anderen Ende der Tafel.
    »Für Trainingszwecke?« fragte Clark zurück und ärgerte sich, daß er die Lösung nicht schon gefunden hatte.
    »Mag sein.«

    ***

    Ding brach den Dauerlauf nach fünf Kilometern ab, für die sie gut zwanzig Minuten gebraucht hatten. Keine schlechte Zeit, dachte er leicht ermattet, doch dann drehte er sich um und sah seine zehn Männer so frisch wie in den Startlöchern. Einer oder zwei blinzelten ihren Nachbarn zu, als amüsierten sie sich über den Schlappschwanz, der ihr Befehlshaber sein sollte.
    Verdammt.
    Der Lauf hatte am Schießstand geendet, wo die Zielscheiben schon bereitstanden. Hier hatte

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