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10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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noch eine Salve auf die Kinder abgefeuert hat.«
    »Dann war's ja genau wie geplant. Schließlich wollten wir als Kugelfang dienen, und die Kugeln hier hätten viel Unheil anrichten können. Ist ihm übel bekommen: Du, ich, Mike und Oso haben ihn fertiggemacht.«
    »Wir beide haben's geschafft«, strahlte Price, als Julio herüberkam.
    »Mensch, das war eine reife Leistung!« First Sergeant Vega war begeistert, daß er endlich mal bei einem Einsatz zum Zug gekommen war.
    »Seit wann geben wir den Zielobjekten eins in die Fresse?« erkundigte sich Chavez.
    Vega wirkte peinlich berührt. »Mir ist die Hand ausgerutscht, wie er so nah vor mir stand. Weißt du, ich hätte ihn vielleicht lebend schnappen können, aber - niemand hat mir entsprechende Anweisungen erteilt!«
    »Geht schon in Ordnung, Vega. Das war in unserer Mission nicht drin - nicht, wenn das Zimmer voller Kinder ist.«
    Vega nickte. »Jedenfalls hat's reibungslos geklappt, wie?«
    »Irgendwelche Probleme am Oberlicht?« wollte Price wissen.
    Vega schüttelte den Kopf. »Nö, einmal mit dem Absatz fest zugetreten, und es ging gleich aus dem Leim. Hab jemandem an der Schulter erwischt, als ich reinkam, machte aber nichts. War ziemlich außer Atem. Aber wißt ihr, mich hättet ihr zu den Kindern lassen sollen. Bin doch viel größer! Mehr Kugeln aufzufangen war mir viel leichter gefallen.«
    Chavez verschwieg, daß ihn Vegas Übereifer ein wenig behindert hatte. Aber eine Lektion würde er sich merken. Trotz seiner massigen Körpergröße bewegte sich Oso leichtfüßiger, als Ding je für möglich gehalten hätte. Mit seinen 225 Pfund wirkte er allerdings nicht gerade wie eine Gazelle.
    »Erstklassige Aktion«, urteilte Bill Tawney, der sich zu der Gruppe gesellte.
    »Gibt's was Neues?«
    »Einen von ihnen können wir möglicherweise identifizieren, den Mörder des Mädchens. Die Franzosen haben das Foto einer Reihe von Informanten vorgelegt, und einer hält ihn für Andre Herr, gebürtiger Pariser, der einst mal als Verbindungsmann zur Action Directe füngiert haben soll. Konkretes weiß man nicht. Aber sie werden uns auf dem laufenden halten. Die gesamten Fotos und Fingerabdrücke werden aus Spanien nach Paris geschickt, und die Ermittlungen dauern an. Allerdings sind nicht alle Fotos für die Identifikation geeignet, wie man sagt.«
    »Tja, einige Durchschüsse können den Gesichtsausdruck ganz schön verändern, Mann«, feixte Chavez. »Dagegen läßt sich allerdings nichts machen.«
    »Wer hat denn den Anschlag geplant?« erkundigte sich Chavez.
    Tawney zuckte die Schultern. »Momentan haben wir keine Ahnung. Die französische Polizei wird am Ball bleiben.«
    »Wäre nett, wenn wir es auch erfahren. Seit wir hier sind, haben wir schon drei Geiselnahmen kurz nacheinander abgewendet. Ist das nicht ein bißchen viel?« Chavez wurde plötzlich todernst.
    »Ganz recht«, räumte der Geheimdienstler ein. »Vor zehn oder fünfzehn Jahren war ähnlich viel los. Aber in den letzten Jahren ist es still geworden.« Wieder zuckte er die Schultern. »Könnte Zufall sein, vielleicht Trittbrettfahrer, aber...«
    »Trittbrettfahrer? Glaube ich nicht, Sir«, wandte Eddie Price ein. »Ambitionierte Terroristen zu ermutigen ist das letzte, was wir machen. Und was heute passiert ist, dürfte kaum zur Nachahmung reizen...«
    »Schon wahr«, sinnierte Ding. »Wie Mike Pierce schon sagte, ein neuer Sheriff ist in der Stadt, und daß mit dem nicht zu spaßen ist, wird sich rumsprechen. Selbst wenn die meisten denken, wir gehörten zur Polizei. Sollten wir nicht einen Schritt weiter gehen, Mr. C?«
    »Die Öffentlichkeit informieren?« Clark schüttelte den Kopf. »Das hatten wir nie im Sinn, Domingo.«
    »Ich weiß nicht - wenn wir die Kerle am Tatort zur Strecke bringen wollen, mag es richtig sein. Wenn wir aber wollen, daß die Ganoven es sich zweimal überlegen, oder daß ähnliche Aktionen künftig ganz unterbleiben, wäre das ganz was anderes. Daß ein neuer Sheriff in der Stadt ist, könnte ihnen den Schneid abkaufen und sie in Rente schicken. Nennen wir's Abschreckung, wie zwischen den Nationen. Ob sich das auch auf die Mentalität der Terroristen anwenden läßt? Doc Bellow müßte sich mal Gedanken darüber machen, John«, schloß Chavez.
    Clark spürte, wie Chavez ihn wieder mal überraschte. Drei erstklassige Erfolge, über die im Fernsehen lang und breit berichtet wurde, würden die noch aktiven Terroristen in Europa und anderswo von dummen Gedanken abbringen

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