10 - Operation Rainbow
ist mit Worldpark?«
Clark zuckte die Achseln. »Womöglich hat Carlos eine Information, die sie dringend brauchen. Vielleicht geht es um irgendein Versteck, oder Kontaktpersonen, oder um Telefonnummern, vielleicht auch nur um Bargeld - darüber können wir nur spekulieren.«
»Und es ist ziemlich unwahrscheinlich, daß wir ihn zur Zusammenarbeit bewegen.«
Clark schnaubte abfällig. »Sieht so aus.«
»Eins können wir tun, nämlich mit den Jungs der Abteilung >Five< sprechen. Vielleicht hat unser russischer Schattenmann mal mit der PIRA gearbeitet. Ich will mich mal ein wenig umhören, John.«
»Einverstanden. Und ich bespreche mich mit Langley.« Clark stand auf, verließ das Zimmer und kehrte in sein Büro zurück. Noch immer zermarterte er sich das Gehirn, und es brauchte eine Weile, bis er sich wieder auf den Papierkram konzentrieren konnte.
***
Der Anfang verhieß nichts Gutes, und Popov hätte fast laut gelacht, als er in seinen Mietwagen einsteigen wollte und zuerst die falsche Tür öffnete. Aber er bemerkte den Irrtum schnell, und wenige Sekunden später - nachdem er das Gepäck in den Kofferraum geworfen hatte - saß er hinter dem Steuer. Dann öffnete er die Kartensammlung, die er am Flughafen-Zeitungsstand erworben hatte, und verließ Heathrow Terminal 4 über die Autobahn, die ihn nach Hereford brachte.
***
»Und wie funktioniert das, Tim?«
Noonan nahm die Hände weg, aber der Zeiger wies noch immer auf Chavez. »Eine Wahnsinnssache. Damit soll man elektromagnetische Felder aufspüren können, die vom menschlichen Herzen ausgesandt werden. Das ist ein unverwechselbares Niederfrequenzsignal... läßt sich von Gorillas und anderen Tieren nicht täuschen.«
Das neue Spielzeug sah aus wie eine Strahlenpistole aus den Science-Fiction-Filmen der fünfziger Jahre, mit winzigem Antennendraht vorn und einem Pistolengriff. Der Draht nahm die Peilung auf und richtete sich auf das Signal aus, das sie empfingen. Noonan entfernte sich von Chavez und Covington und trat v or die nackte Wand. Da mußte doch rechts eine Sekretärin sitzen... ja. Er richtete das Suchgerät auf sie. Während er ging, zeigte der Draht hartnäckig in diese Richtung.
»Sieht aus wie 'ne verdammte Wünschelrute«, meinte Peter, der sich nicht genug wundern konnte. »Als ob du nach Wasser suchst!«
»Sieht ein bißchen danach aus, wie? Kein Wunder, daß die Armee so ein Gerät wollte. Mit Hinterhalten ist damit nun ein für allemal Schluß. Angeblich entdeckt man damit Leute auch unterirdisch, hinter Bäumen und im Regen.«
Chavez überlegte ein wenig. Vor allem mußte er an seinen Einsatz in Kolumbien denken, der schon so viele Jahre zurücklag. An Treffpunkten im Grünen hatte er oft angestrengt gelauscht, ob irgendwo Heckenschützen lauerten, die ihrem Zehner-Kommando gefährlich werden konnten. Jetzt ersetzte so ein Instrument all seine Späherkünste. Bei der Verteidigung half es, die Kundschafter zu ersetzen, als Offensivwaffe eingesetzt, konnte man damit den Feind früh genug ausmachen und nah genug heranlassen, um...
»Und wofür soll das gut sein? Was sagt der Hersteller denn dazu?«
»Das Gerät war entwickelt worden für Feuerwehrleute, die in brennenden Häusern nach Menschen suchen, um verschüttete Lawinenopfer aufzuspüren, für alles mögliche. Wochenlang haben sie in Fort Bragg damit herumexperimentiert. Die Delta-Jungs waren ganz aus dem Häuschen! Trotzdem ist es noch nicht ganz ausgereift; die Distanz ist nicht zu ermitteln, aber dafür muß ich bloß die Antenne verändern, um einen besseren Empfang zu haben, den Detektor mit GFS verbinden und triangelförmig ausrichten... Die maximale Entfernung, bei der es funktioniert, steht noch nicht fest. Es heißt, mit dem hier könne man Leute auf fünfhundert Meter ausmachen.«
»Teufel auch«, staunte Covington. Aber das Instrument sah noch immer aus wie ein teures Kriegsspielzeug für kleine Jungs.
»Und was nutzt uns das?« gab Chavez zu bedenken. »Eine Geisel vom Terroristen unterscheiden kann es nicht.«
»Man kann doch nie wissen, Ding! Jedenfalls sagt es uns genau, wo die Schurken nicht sind.« Den ganzen Tag hatte Noonan damit herumgespielt und allmählich ein Gefühl dafür bekommen, wie man es effektiv einsetzte. Seit seiner Kinderzeit hatte er flieht mehr solchen Spaß an einem technischen Gerät gehabt; von rechts wegen hätt e es, neu und unverhofft wie es war, unter dem Weihnachtsbaum liegen müssen.
***
The Brown Stallion war der
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