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10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Name des Pubs in unmittelbarer Nachbarschaft zu seinem Motel. Hier, keinen halben Kilometer von der Haupteinfahrt bei Hereford entfernt, konnte er gut mit seinen Ermittlungen starten, und mit einem Bierchen erst recht. Popov bestellte sich ein großes Guinness und trank es in kleinen Schlucken, während er sich aufmerksam umschaute. Im Fernseher wurde ein Fußballmatch - ob live oder als Aufzeichnung, vermochte er im Augenblick nicht zu sagen - zwischen Manchester United und den Scotland Rangers übertragen. Es fesselte die Aufmerksamkeit der Kneipengäste und auch des Wirts. Popov sah auch zu, trank sein Bier und lauschte den angeregten Gesprächen ringsum. Geduld hatte er sich seit Jahren antrainiert, und er wußte aus Erfahrung, daß sie sich im Nachrichtengeschäft auszahlte, und erst recht in diesem Kulturkreis, wo die Leute allabendlich am Tresen mit ihren Freunden plauderten - und Popov hatte ein ausgesprochen feines Gehör.
    Das Fußballspiel endete gerade mit 1:1, als Popov sein zweites Bier bestellte.
    »Unentschieden, verdammt«, murrte der Mann auf dem Hocker neben ihm.
    »Ist doch nur Sport, Tommy. Sieh dir die Typen da unten in der Kaserne an, die kennen kein Unentschieden, da ist jeder Schuß ein Treffer.«
    »Und wie machen sich die Yankees im Team?«
    »Das sind herzensgute Kerle, glaub mir. Sehr höflich. Bei einem mußte ich heute den Abfluß reparieren. Seine Frau ist riesig nett und wollte mir partout ein Trinkgeld verpassen. Komische Käuze sind diese Amis. Am liebsten würden sie einem jeden Scheißdreck bezahlen...« Der Klempner leerte sein Pint Lagerbier und rief nach einem neuen.
    »Haben Sie Ihre Werkstatt im Stützpunkt?« erkundigte sich Popov.
    »Jawohl, seit zwölf Jahren, der Herr. Installationen und sowas.«
    »Die SAS-Leute sind ganz große Klasse. Wie sie die IRA-Typen beim Arsch gekriegt haben«, ließ sich der Russe im breitesten Cockney vernehmen.
    »Stimmt«, nickte der Klempner angeregt.
    »Und jetzt sind ein paar Amis da stationiert?«
    »Ja, ungefähr zehn, mitsamt Familien.« Er lachte. »Eine der Frauen hat mich neulich fast gerammt, weil sie auf der falschen Straßenseite fuhr. Wenn sie im Wagen sitzen, geht man ihnen besser aus dem Weg...«
    »Könnte sein, daß ich einen von ihnen kenne. Clark heißt er, glaube ich«, raunte Popov seinem Nachbarn in verschwörerischem Ton zu.
    »Der? Das ist der Chef! Die Frau arbeitet in der Dorfklinik als Krankenschwester. Getroffen habe ich ihn noch nicht, aber er soll ziemlich streng sein. Muß er ja auch, als Befehlshaber. Das sind die grusligsten Typen, die man sich vorstellen kann. Im Dunkeln möchte ich ihnen nicht begegnen - höflich mögen sie sein, aber ein Blick von ihnen genügt mir. Immer rennen und laufen, Fitnesstraining und Schießübungen. Wenn sie zusammen auftreten, wirken sie wie ein Löwenrudel.«
    »Waren sie das bei dem spanischen Attentat vom Wochenende?«
    »Naja, eigentlich dürfen sie uns nichts sagen, wissen Sie! Aber« - der Mann blinzelte ihm zu - »am selben Tag habe ich einen Herkules-Hubschrauber auf dem Landestreifen stehen sehen. Und abends wurde noch ziemlich spät gefeiert im Kasino, hat mir Andy erzählt. Waren wohl sehr stolz auf sich. Klassetypen, wie sie mit den Schweinen kurzen Prozeß machten...«
    »Na klar. Welcher Sauhund vergreift sich auch an Kindern! - Dreckskerle«, spie Popov aus.
    »Ganz meine Meinung. So einer müßte mir in die Finger kommen. Der Schreiner, mit dem ich manchmal arbeite, George Wilton, sieht sich zeitweise das Schießtraining an. Es kommt ihm immer vor wie im Film. Einfach gespenstisch, wie die treffen, sagt er.«
    »War'n Sie bei der Armee?«
    »Schon lange her. Habs bis zum Korporal gebracht, im Queen's-Regiment. So bin ich auch an den Job gekommen.« Er schlürfte sein Bier, während das Sportprogramm zum Kricket umschaltete, von dessen Regeln Popov nicht das geringste begriff. »Und Sie?«
    »Nee, nie. Überlegt hab ich's mir mal, hab mich dann aber anders entschieden.«
    »Kein schlechtes Leben, wirklich. Wenigstens für'n paar Jahre«, schloß der Klempner und langte nach der Schale mit den Erdnüssen.
    Popov leerte sein Glas und zahlte die Rechnung. Für ihn war es ein gelungener Abend gewesen, und er wollte das Glück nicht auf die Probe stellen. Die Frau von John Clark war also Krankenschwester im Ort? Na, das ließ sich leicht überprüfen.

    ***

    »Klar, Patsy. Das waren wir«, gestand Ding seiner Frau, als er die Morgenzeitung ein paar Stunden

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