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10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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den PC angerührt, ja überhaupt etwas unternommen; daß die jetzige Gruppe sich der Computer bedienen könnte, daran hatte niemand gedacht. Na, es hatte schlimmere Fehler gegeben als den. Die gute Nachricht war, daß kein Mensch wußte, wo sie waren, oder den Namen der Firma oder des Labors in Erfahrung bringen konnte. Was hatte F-4 ohne diese Informationen weitergeben können? Sicher nichts von Bedeutung, dachte Farmer. Aber in einem hatte Dr. Palatschek recht: Dr. John Killgore würde stocksauer sein.

    ***

    Die englische Bauernvesper war ein nationales Kulturereignis: Es gab Brot, Käse, Salat, Strauchtomaten, eingelegtes Gemüse und etwas Fleisch - in diesem Fall Truthahn - natürlich mit einem Bierchen dazu, damit's besser rutscht. Popov hatte das schon bei seiner ersten Englandreise genossen.
    »Hallo, mein Lieber«, grüßte der Klempner, als er sich setzte. Sein Name war Edward Miles. Ein großer, breitschultriger Mensch mit Tätowierungen auf dem Unterarm - eine britische Modeerscheinung, besonders bei Männern in Uniform, dachte Popov. »Wie ich sehe, haben Sie schon ohne mich angefangen.«
    »Haben Sie heute früh viel zu tun gehabt?«
    »Das Übliche. Einen Durchlauferhitzer repariert in einem der Häuser, für einen Franzosen, der auch in dem neuen Team ist. Seine Frau sieht umwerfend gut aus!« berichtete Miles. »Von ihm sah ich nur das Foto. Sieht aus wie ein typischer Sergeant der französischen Armee.«
    »Wirklich?« Popov biß in sein halbes belegtes Brötchen.
    »Nachmittags muß ich nochmal hin, die Reparatur beenden. Dann ist noch ein Wasserspender zu reparieren, im Hauptquartier. Saudämlich ist das. Mindestens fünfzig Jahre alt sind die Dinger. Das kaputte Teil muß ich auch noch selbst zusammenflicken. Ersatzteile zu kriegen ist ein Ding der Unmöglichkeit. Der Hersteller ist seit einer Ewigkeit nicht mehr am Markt.« Miles' Teller war gekommen, und er langte kräftig zu, untersuchte die verschiedenen Wurstsorten und häufte sie auf das frischgebackene Brot.
    »Regierungsstellen sind überall gleich«, erklärte Popov.
    »Das können Sie laut sagen!« schimpfte Miles. »Und mein Helfer hat sich krankgemeldet. Wenn der krank ist, freß ich 'n Besen!«
    »Vielleicht kann ich Ihnen mit meinen Werkzeugen helfen!« bot Popov an. Dann unterhielten sie sich noch über Sport , bis der Lunch beendet war. Sie standen auf und schlenderten zu Miles' Gefährt, einem kleinen, blauen Kastenwagen mit militärischem Nummernschild. Der Russe verstaute seinen Musterkoffer mit dem Werkzeug auf der Ladefläche. Der Klempner ließ den Motor an, bog auf die Straße hinaus und fuhr vor das Tor der Hereford-Kaserne. Der Wachhabende winkte ihn durch, ohne auch nur aufzublicken.
    »Sehen Sie! Man muß die Idioten nur kennen, um reinzukommen«, lachte Miles, als sie die Sicherheitssperren hinter sich hatten, die einem Schild nach im >schwarzen< Bereich waren, der niedrigsten Alarmstufe. »Aber die IRA-Typen rühren sich schon lange nicht mehr«, fuhr er fort, »und es war auch keine gute Idee, hier Zoff zu machen - nicht gegen diese neuen Jungs. Das wäre, als wolle man einen Löwen in die Nase zwicken.«
    »Kann gut sein. Alles, was ich vom SAS weiß, habe ich aus dem Fernsehen. Demnach sind sie ganz schön martialisch drauf!«
    »Das stimmt, verdammich!« bestätigte Miles. »Man braucht sie sich bloß anzuschauen , schon wie sie gehen und so. Sie wissen, daß sie Löwen sind. Und diese neuen Typen sind ganz genauso, wenn nicht noch besser, wie man munkelt. Dreimal sind sie schon losgezogen, nach allem, was man hört, und jedesmal waren sie auch in der Glotze. Den Gangstern im Worldpark haben sie ganz schön die Hölle heiß gemacht, wie?«

    Der Handwerkerbau im Stützpunkt war so typisch, daß er sich von vergleichbaren Einrichtungen in der ehemaligen Sowjetunion kaum unterschied. Die Farbe blätterte ab, der Parkplatz war verdreckt und voller Schlaglöcher. Die Doppeltüren an der Rückfront waren mit Schlössern verriegelt, die ein Kind mit einer Haarnadel öffnen könnte, dachte Popov. Miles parkte seinen Wagen und winkte Popov, ihm zu folgen. Drinnen sah es nicht anders aus als erwartet: ein billiger Schreibtisch für die Rechnungen, die der Klempner schrieb, ein ausgebeulter Drehsessel, bei dessen Sitzbezug die Füllung durch den aufgeplatzten Nylon quoll, und ein Hängebord mit Werkzeugen, von denen angesichts ihrer Abnutzung kaum eines weniger als fünf Jahre in Gebrauch sein mochte.
    »Entscheiden

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