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10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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erste Schütze, Feldwebel Mike Pierce, hechtete in Bruchteilen von Sekunden hinterher und verschwand in einer Qualmwolke, dicht gefolgt von Chavez.
    Drinnen war alles dunkel. Nur durch den zerschmetterten Türrahmen fiel ein Lichtstreifen. Pierce spähte in den menschenleeren Saal; dann tastete er sich durch den Korridor ins Nebenzimmer. Hier lief Ding ihm voraus, als Kommandant, und da waren sie, vier Zielobjekte und vier Geiseln.
    Chavez riß die MP-10 hoch und gab zwei schallgedämpfte Schüsse auf das linksstehende Zielobjekt ab. Er sah den Einschlag, direkt im Kopf, mitten zwischen die blaugemalten Augen, dann fuhr er herum und sah, daß Steve Lincoln seinen Mann ebenfalls erwischt hatte. Alles lief planmäßig. Einen Augenblick später gingen die Deckenlampen an. Insgesamt hatte alles, von der Explosion angefangen, sieben Sekunden gedauert. Acht Sekunden waren vorgesehen für die Übung. Ding sicherte seine Waffe.
    »Du sollst verdammt sein, John«, neckte er den Rainbow-Befehlshaber.
    Clark stand zwei Meter weiter und musterte grinsend die durchlöcherten Pappkameraden. Beide Löcher waren exakt so gesetzt, daß der sofortige Tod eintreten mußte. Auf Schutzkleidung hatte er verzichtet, ebenso Stanley, der sich im Hintergrund aufhielt. Doch in der Mitte erhoben sich Mrs. Foorgate und Mrs. Montgomery von der Sitzgruppe. Die Anwesenheit der Frauen überraschte Chavez, bis ihm einfiel, daß auch sie zu Operation Rainbow gehörten. Wollten sie unter Beweis stellen, wie gut sie mit den Männern mithalten konnten? Immerhin, der Mut war bewundernswert, und ihre Einsatzbereitschaft auch.
    »Sieben Sekunden. Das wird reichen, denke ich. Fünf wären besser«, bemerkte John, doch die Ausmaße des Gebäudes setzten der Geschwindigkeit Grenzen, mit der es besetzt werden konnte. Er schlenderte weiter und prüfte alle Ziele. Das von McTyler hatte nur ein Loch, doch die schiefen Ränder bewiesen, daß er beide Kugeln abgefeuert hatte wie am Schießstand. Jeder dieser Männer hätte einen Ehrenplatz in der 3. SOG verdient, und so gut wie er damals war, waren sie schon lange, dachte John Clark. Aber Schwamm drüber - die Trainingsmethoden hatten sich seit seiner Zeit in Vietnam verbessert. Er half Heien Montgomery auf die Füße. Sie war noch etwas zittrig, kein Wunder. Schließlich wurde sie für ihre Tätigkeit als Sekretärin bezahlt, nicht als Kugelfang.
    »Alles in Ordnung?« fragte John.
    »Danke der Nachfrage, es geht. Es war aber auch aufregend. Für mich das erste Mal, wissen Sie!«
    »Für mich das dritte«, warf Alice Foorgate ein. »Aber aufregend ist es immer noch«, fügte sie lächelnd hinzu. Für mich auch, dachte Clark. So sehr er Ding und seinen Leuten vertraute, in den Lauf einer leichten MP zu blicken, Mündungsfeuer blitzen zu sehen, ließ wohl niemanden völlig kalt. Und daß er keine kugelsichere Weste und keinen Helm trug, war geradezu tollkühn, wenn er sich auch damit beruhigte, daß er gute Sicht haben mußte, damit ihm kein Fehler entging. Ihm war allerdings auch nichts Wesentliches aufgefallen. Sie waren wirklich verdammt gut.
    »Erstklassig«, meldete sich Stanley von der Bühne am anderen Ende. Er deutete auf einen der Männer. »Sie, äh...«
    »Patterson, Sir«, nickte der Sergeant. »Ich weiß, ich bin irgendwie gestrauchelt, als ich hereinkam.« Er wandte sich um und sah ein Stück Türrahmen, das vor dem Eingang zum Schießstand lag; beinahe wäre er kopfüber gestürzt.
    »Haben sich aber schnell aufgerappelt, Sergeant Patterson.
    Und Ihre Zielkünste hat es in keiner Weise beeinträchtigt.«
    »Nein, Sir«, räumte Hank Patterson ein, ohne zu lächeln.
    Der Gruppenführer trat auf Clark zu und sicherte inzwischen seine Waffe.
    »Kannst uns voll einsatzfähig schreiben, Mr. C«, strahlte Chavez selbstbewußt. »Und sag den Ganoven, daß sie sich vor uns hüten sollen. Wie hat Team-1 abgeschnitten?«
    »Zweizehntel Sekunden schneller«, versetzte John und freute sich, dem schmalbrüstigen Team-2-Kommandanten einen kleinen Dämpfer zu verpassen. »Danke schön übrigens.«
    »Wofür?«
    »Daß du deinen Schwiegervater nicht umgelegt hast!« John klopfte ihm auf die Schulter und verließ den Schießstand.
    »Okay, Leute«, wandte sich Ding an die Truppe, »laßt die Polizei hier aufräumen, schreiten wir zur Manöverkritik.« Nicht weniger als sechs Fernsehkameras hatten die Übung gefilmt. Stanley würde die Aufzeichnung Bild für Bild durchgehen. Danach waren ein paar Bierchen im

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