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10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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wegging!«
    »Wirklich? Sie haben mit Terroristen gearbeitet?« hatte der andere überrascht gefragt, damals, und über den Sachverhalt nachgedacht.
    Popov versuchte, den ideologischen Hintergrund zu erklären. »Vergessen Sie nicht, daß sie in unseren Augen keineswegs Terroristen waren. Unsere Brüder und Schwestern glaubten an den Weltfrieden und an den Marxismus-Leninismus, sie waren Kampfgefährten im Ringen um die Erlösung der Menschheit - und, um die Wahrheit zu sagen, nützliche Idioten, die für ein bißchen Unterstützung nur zu gern ihr Leben oder das der anderen opferten.«
    »Wirklich?« Der Amerikaner schien noch immer verblüfft.
    »Ich dachte immer, sie hätten sich höhere Ziele gesteckt...«
    »Haben sie auch«, versicherte Popov. »Aber Idealisten sind doch allesamt Idioten, finden Sie nicht?«
    »Manche schon«, räumte sein Gastgeber ein und nickte.
    »Sie glauben aufrichtig an die leeren Phrasen und Versprechungen. Verstehen Sie? Auch ich war Parteigenosse. Ich hatte meinen Text gelernt und wußte die richtigen Antworten, ging zu den Versammlungen, zahlte meinen Mitgliedsbeitrag. Ich tat mein Bestes, aber schließlich war ich auch beim KGB. Ich durfte ins Ausland reisen. Ich kannte das Leben im Westen. Natürlich reiste ich lieber in der Weltgeschichte herum, als am Dserschinskiplatz 2 meinen - hm - >Geschäften< nachzugehen. Drüben gab's bessere Lebensmittel; schickere Kleider. Alles war schöner. - Anders als diese törichten Grünschnäbel wußte ich doch, was da abläuft«, schloß er und prostete dem Amerikaner mit dem Wodkaglas zu.
    »Und wo sind diese Leute jetzt?«
    »Untergetaucht«, gab Popov zur Antwort. »Die meisten sind untergetaucht. Manche sind angestellt - meist untergeordete Jobs, nehme ich an, obwohl die meisten ein Studium absolviert haben.«
    »Man fragt sich...« Der Mann verzog nachdenklich die Miene, so perfekt, daß sich Popov fragte, ob es einstudiert war oder aufrichtig.
    »Was?«
    »Ob man mit ihnen Kontakt aufnehmen kann?«
    »Mit einiger Sicherheit ja, wenn es einen guten Grund gibt.
    Meine Kontakte...« Er tippte sich an die Stirn. »Naja, solche Dinge vergißt man nicht so leicht.«
    »Tja, wissen Sie, Dmitrij, manchmal hat man auch für scharfgemachte Bluthunde Verwendung. Könnte ja sein, daß...« Er lächelte verschämt. »Sie wissen schon.«
    In diesem Moment fühlte sich Popov wie im Kino. Konnte es denn wahr sein, daß US-Geschäftsleute tatsächlich Mordanschläge ausheckten, gegen die Konkurrenz und der Teufel weiß gegen wen sonst? Es kam ihm absurd vor. Aber vielleicht waren die Filme doch nicht so weltfremd...
    »Raus mit der Sprache«, fuhr der Amerikaner fort, »haben Sie wirklich mit diesen Leuten gearbeitet? Einsätze für sie geplant und so?«
    »Geplant? Nein.« Der Russe schüttelte den Kopf. »Gelegentlich wirkte ich am Rande mit, im Auftrag meiner Regierung. Zumeist habe ich als eine Art Kurier gedient.« Es war ein undankbarer Job gewesen. Im wesentlichen mußte er diesen perversen Kindern spezielle Nachrichten übermitteln. Trotzdem, ihn faszinierte die Aufgabe, für die ihn seine Kenntnisse und die Fähigkeit qualifizierten, mit fast jedem über fast jedes Thema reden zu können. Diese Kontakte waren schließlich, besonders im Vorfeld von Aktionen, außerordentlich sensibel und gefährlich. Popov war ein Unsichtbarer, wie es im westlichen Jargon hieß, ein erstklassiger Spionageoffizier im Außendienst, der - soviel ihm bekannt war - nie von der westlichen Abwehr identifiziert werden konnte. Sonst hätte man ihn wohl kaum unbehelligt über den Kennedy-Flughafen in die USA einreisen lassen.
    »Sie wüßten also einen Weg, wie man an diese Leute herankommt?«
    »Ich denke schon.« Popov nickte.
    »Bemerkenswert.« Der Amerikaner stand auf. »Wie war's, wenn wir jetzt essen gingen?«
    Beim Dinner wurde Popov zum Unternehmensberater der Firma ernannt, mit einem Jahresgehalt von hunderttausend Dollar. Er fragte sich, worauf der Job hinauslaufen sollte - andererseits, war das wirklich wichtig? Hunderttausend sind ein rundes Sümmchen, selbst für einen Mann von erlesenem und teurem Geschmack wie er.
    Zehn Monate später schmeckte ihm der Wodka noch immer. Zwei Eiswürfel schwammen im Glas. »Wo und wie...?« murmelte Popov. Es amüsierte ihn, wo er jetzt war und was er machte. Das Leben war merkwürdig, führte einen auf die verschlungensten Pfade. Noch an diesem Nachmittag hatte er sich in Paris die Zeit vertrieben und auf einen

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