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10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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darauf, wie der Russe bemerkte.
    »Wenn Sie das bitte immer tragen wollen, damit man weiß, daß Sie hierher gehören«, erläuterte Dawson freundlich.
    »Ich verstehe.« Offenbar war der Zugang auf wenige Menschen beschränkt, und es gab eine Abteilung für Sicherheitskontrolle. Wie interessant!
    »Hatten Sie einen angenehmen Flug gestern abend?«
    »Angenehm und ohne Zwischenfälle«, erwiderte Popov, der seinen zweiten Kaffee heute früh trank. »Wozu dient denn diese Einrichtung hier?«
    »Horizon hat es als Versuchsterrain eingerichtet. Was die Firma macht, wissen Sie doch, oder?«
    »Ja.« Popov nickte. »Pharmazeutische und biologische Forschungen, bei denen sie weltweit führend ist.«
    »Diese Anlage ist gewissermaßen ihre Forschungs - und Entwicklungsabteilung im Großmaßstab. Sie wurde erst vor kurzem fertiggestellt und füllt sich nur langsam. Aber in Kürze wird hier der Hauptsitz der Firma sein.«
    »Warum um Himmels willen hier, mitten in der Einöde?« wunderte sich Popov und blickte sich in der leeren Cafeteria um.
    »Einmal, weil es zentral gelegen ist; von hier aus kann man in weniger als drei Stunden fast überall im Land sein. Außerdem ist niemand in der Nähe, der uns stört. Es ist auch ein Sicherheitsfaktor. Horizon stellt vieles her, was strenge Vorkehrungen nötig macht, verstehen Sie?«
    »Industriespionage?«
    Dawson nickte. »Völlig richtig. Davor hüten wir uns am meisten.«
    »Kann ich mich hier frei bewegen? Mir die Gegend ansehen und so?«
    »Ich werde Sie selbst herumfahren. Mr. Henriksen hat mich angewiesen, Ihnen den Aufenthalt hier so angenehm wie möglich zu machen. Jetzt frühstücken Sie erstmal. Ich habe auch noch einiges zu erledigen. In einer Viertelstunde schaue ich wieder herein.«
    »Gut. Ich danke Ihnen.« Popov blickte ihm nach, wie er die Halle verließ. Es war ganz nützlich, sich umzusehen. Ein merkwürdig nüchternes Klima herrschte hier, fast wie bei einer staatlichen Sicherheitsbehörde - wie bei einer russischen Fabrik , dachte Popov. Das Gebäude hatte keine Seele, kernen Stil, nichts Charakteristisches, das er identifizieren konnte. Selbst der KGB hätte doch ein Lenin-Porträt in die Kantine gehängt, um den nackten weißen Wänden ein menschliches Antlitz zu geben. In einer Wand waren farbige Glasfenster eingelassen, vor denen er Weizenfelder und eine Straße zu erkennen glaubte. Popov fühlte sich an ein Schiff auf hoher See erinnert; aber sonst war es anders als alles, was er je erlebt hatte. Der ehemalige KGB-Funktionär machte sich über sein Frühstück her, mit wachsam lauernden Instinkten, in der Hoffnung, so schnell wie möglich mehr in Erfahrung zu bringen.

    ***

    »Domingo, ich möchte, daß du das übernimmst«, erklärte John.
    »Erbarmen, John. Es ist wahnsinnig weit weg, und ich bin gerade erst Vater geworden«, wandte Chavez ein.
    »Tut mir leid, Junge. Aber Covington fällt aus. Auch Chin liegt verletzt im Krankenhaus. Ich gebe dir vier Leute mit. Es wird ein ruhiger Job, Ding. Die australischen Kollegen verstehen was von ihrem Handwerk, aber sie haben uns längst gefragt, ob wir uns das einmal anschauen wollen. Und du hast dich in deinen Einsätzen so gut bewährt, daß ich dir das anvertrauen kann. Einverstanden?«
    »Wann geht mein Flug?«
    »Heute nacht, mit der 747 ab Heathrow.« Clark gab ihm den Umschlag mit dem Ticket.
    »Ist ja großartig«, knurrte Chavez.
    »Immerhin warst du doch bei der Geburt dabei, Paps!«
    »Ich weiß es zu schätzen. Und was ist, wenn anderswo was losbricht, während wir weg sind?« Chavez rang mühsam nach einem Vorwand.
    »Dann kratzen wir ein Team zusammen. Meinst du etwa, nach dem Schlag würden sie uns so schnell wieder auf der Nase rumtanzen? Nachdem wir die IRA-Stinker eingelocht haben? - Glaub ich nicht«, schloß Clark.
    »Und was ist mit diesem Russen namens Seroff?«
    »Das FBI sitzt ihm im Nacken und fahndet in New York nach ihm. Sie haben einen ganzen Pulk Agenten auf seine Fährte gesetzt.«

    ***

    Einer von ihnen war Tom Sullivan. Er sprach gerade bei der Post vor. Das Fach 1453 in dieser Filiale gehörte diesem mysteriösen Mr. Seroff. Seit mindestens neun Tagen hatte niemand mehr die Sendungen abgeholt, nach den Poststempeln zu schließen, und außer ein paar Drucksachen war nur die Visa-Rechnung gekommen. Keiner der Schalterbeamten wußte, wie der Mieter des Postfachs 1453 aussah. Einer glaubte sich zu erinnern, daß er sowieso nur höchst selten kam, um etwas abzuholen. Man hatte

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