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10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Ausflug dauerte anderthalb Stunden, und am Ende war Popov sehr beeindruckt von der gewaltigen Ausdehnung dieser Anlage. Die Zufahrtsstraße zum Wohnturm war ein Flughafen, wie sich herausstellte, mitsamt der nötigen elektronischen Ausstattung, Positionslichtern und einem Ampelsystem, mit dem Autos während der Landemanöver von der Bahn abgehalten wurden. Er fragte Dawson danach.
    »Doch, das kann man erkennen, oder? Man kann G-Jets herein- und auch wieder rauslotsen. Angeblich könnten auch echte Linienflugzeuge mittlerer Größe hier landen, aber gesehen habe ich das noch nicht.«
    »Dr. Brightling hat eine Menge Geld investiert, um diese Einrichtung zu bauen.«
    »Das hat er«, nickte Dawson. »Aber das ist die Sache wert, glauben Sie mir!« Über einen Schnellweg näherte er sich dem Laboratorium und parkte dort.
    Popov folgte, ohne Fragen zu stellen. Nie hätte er gedacht, daß ein amerikanisches Großunternehmen über solche Ressourcen verfügte. Dies hätte ein Regierungsbunker sein können, mit all dem Land ringsum und der kleinstadtähnlichen Ansammlung von Gebäuden. Allein der Wohnturm, in dem er die Nacht verbracht hatte, konnte mehrere tausend Menschen beherbergen. Und wieso errichtete man so etwas mitten in der Steppe? Außer natürlich aus Sicherheitsgründen - denn Polizeireviere, Nachrichtenagenturen und größere Fernsehstationen waren auch nicht in der Nähe. Was die Abschottung betraf, hätte die Einrichtung ebensogut auf dem Mond liegen können.
    Das Laboratorium war ebenfalls überdimensioniert, wie Dmitrij sofort feststellte, aber anders als das andere schien es derzeit in Gebrauch zu sein. Drinnen war eine Empfangstheke besetzt, und der Portier kannte David Dawson. Unbehelligt kamen die beiden Männer zum Lift und fuhren in den vierten Stock. Zur Rechten lag ein größeres Büro, das sie betraten.
    »Hallo, Doc!« grüßte Dawson. »Darf ich Ihnen Dmitrij vorstellen. Dr. Brightling hat ihn uns gestern nacht geschickt. - Er wird eine Weile bei uns bleiben«, fügte der Sicherheitschef hinzu.
    »Das Fax habe ich bekommen.« Der Arzt im weißen Kittel stand auf und hielt Popov die Hand hin. »Seien Sie gegrüßt! Ich bin John Killgore. Folgen Sie mir bitte.« Durch eine Zwischentür gelangten sie in einen Untersuchungsraum; Dawson war respektvoll draußen geblieben. Killgore wies Popov an, sich bis zur Unterwäsche zu entkleiden, und ließ ihm eine Generaluntersuchung angedeihen, nahm den Blutdruck, prüfte Augen und Ohren und Reflexe, kniff ihn in den Bauch, um sicherzugehen, daß keine unnatürliche Vergrößerung der Leber vorlag. Popov ließ das alles widerspruchslos über sich ergehen, ein wenig verwirrt. Wie die meisten Menschen begegnete er Ärzten mit einer gewissen Ehrfurcht. Zum Schluß holte Killgore aus einem Medikamentenkoffer eine Ampulle hervor und füllte eine Einwegspritze damit.
    »Was ist das?« fragte Dmitrij Arkadejewitsch.
    »Nur zur Stärkung«, sagte der Arzt lächelnd und setzte die Ampulle an.
    Popov nahm sie auf und musterte das Etikett, das mit »B-2100 11 21-00« beziffert war. Sonst stand nichts darauf. Dann zuckte er zusammen, als ihm die Nadel in den Oberarm fuhr. Spritzen bekam er gar nicht gern.
    »So, das war's dann. Alles in Ordnung«, lobte Killgore. »Morgen erfahren Sie Ihre Ergebnisse, vor allem die Blutwerte.« Damit bedeutete er dem Russen, sich anzuziehen, und reichte ihm die Kleider vom Haken. Wie schade, dachte Killgore, daß er nicht mit Dankbarkeit rechnen konnte, wenn er diesen Patienten überleben ließ.

    ***

    »Es ist, als ob er gar nicht existiert«, berichtete Special Agent Sullivan seinem Chef. »Vielleicht kommt jemand anders, um seine Post abzuholen, aber in den letzten neun oder zehn Tagen nicht.«
    »Und was machen wir jetzt?«
    »Wenn Sie wollen, können wir eine Kamera und einen Bewegungssensor im Postfach installieren, wie die FCI-Spezialisten, wenn sie tote Briefkästen überwachen. Möglich wäre es, allerdings ziemlich teuer, und wir müßten zwei Leute abstellen, die in der Nähe bleiben, falls der Alarm losgeht. Ist denn der Fall so wichtig?«
    »Inzwischen ja«, erklärte der stellvertretende New-York-Beauftragte des FBI seinem Untergebenen. »Gus Werner selbst hat die Ermittlungen begonnen und hält sich persönlich über den Fortgang auf dem laufenden. Dann sprecht mal mit den Kollegen vom FCI und laßt euch Amtshilfe geben bei der Überwachung des Postfachs.«
    Sullivan nickte und verbarg seine Überraschung. »Gut,

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