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10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Sullivan die Adresse gegeben, zu der die Box gehörte, doch als er sich dorthin begab, war es eine Pizzabäckerei wenige Straßen weiter, und die offenbar eigens für diesen Zweck erfundene Telefonnummer erwies sich als Blindgänger.
    »Wenn der kein Spion ist, freß ich'n Besen«, murmelte Sullivan und überlegte, weshalb sich die Abwehr nicht um den Fall kümmerte.
    »Jedenfalls schlägt er Haken wie einer«, nickte Chatham grimmig. Und damit war ihr Auftrag beendet. Es gab keinen Hinweis auf ein Verbrechen, das sich der Mann hatte zuschulden kommen lassen, und nicht genug Personal, um das Postfach rund um die Uhr zu überwachen.

    ***

    Die Sicherheitsvorkehrungen waren enorm, dachte Popov, als er wieder in einem der Militärtransporter saß, die Dawson als »Brummis« bezeichnete. Für Sicherheit sorgte zuallererst ein Verteidigungsring mit ausreichender Manövertiefe. Die hatten sie - bis zur Grenze des Grundstücks legten sie rund zehn Kilometer zurück.
    »Früher lagen hier mehrere Bauernhöfe mit dazugehörigem Land, aber Horizon hat sie alle vor ein paar Jahren aufgekauft und mit dem Bau des Forschungszentrums begonnen. Es brauchte eine Weile, aber inzwischen ist alles fertig.«
    »Und Sie bauen immer noch Weizen an?«
    »Natürlich. Die Einrichtung selbst kann soviel Areal gar nicht brauchen, und das übrige lassen wir möglichst so, wie es war. Teufel, wir ernten genug Weizen, daß wir sämtliche Mitarbeiter hier damit versorgen können, haben eigene Kornspeicher und alles.« Mit dem Daumen zeigte er dabei Richtung Norden.
    Popov sah sich dorthin u m und erspähte in einiger Entfernung massive Betonsilos. Immer wieder staunte er in Amerika über die Weite des Landes, und hier war alles so flach, den russischen Steppen nicht unähnlich. Die wenigen Anhöhen und Senken schienen das komplette Fehlen e ines echten Hügels ringsum nur noch stärker zu betonen. Der Brummi fuhr nordwärts, überquerte später eine Bahnschiene, die offensichtlich zu den Silos führte - Kornspeicher hatte Dawson sie genannt. Aber warum? Weiter nördlich mußte die Autobahn liegen, aber er konnte nicht einmal den Verkehr ausmachen.
    »Dies ist die Nordgrenze«, erklärte Dawson, als sie in eine Gegend kamen, wo nichts mehr angebaut wurde.

    »Und was ist das?«
    »Ach, das ist eine unserer Antilopenherden.« Dawson lenkte das Steuer sachte herum, damit sie näher herankamen. Der Brummi holperte über den grasbewachsenen Erdboden.
    »Hübsche Tiere sind das.«
    »Hübsch und vor allem sehr schnell. Wir nennen sie auch Rennziegen. Eigentlich sind es gar keine richtigen Antilopen; genetisch stehen sie der Ziege näher. Die Kleinen laufen bis zu 65 verdammte Kilometer in der Stunde, und das, ohne müde zu werden! Und ihre Sehschärfe ist verblüffend.«
    »Wahrscheinlich schwer zu jagen. Sind Sie Jäger?«
    »Die schon - ich nicht. Ich bin Veganer.«
    »Was bitte?«
    »Vegetarier. Ich esse kein Fleisch oder sonstige tierische Produkte«, verkündete Dawson mit einigem Stolz. Selbst sein Gürtel war aus Leinwand geflochten, nicht aus Leder.
    »Und weshalb, David?« fragte Popov. So einer war ihm noch nie über den Weg gelaufen.
    »Aufgrund einer Entscheidung, die ich irgendwann getroffen habe. Ich billige das Töten von Tieren nicht, ob nun zur Ernährung oder aus anderen Gründen.« Er wendete den Wagen wieder. »Nicht jeder ist meiner Meinung, nicht einmal hier im Projekt, aber ich bin nicht der einzige, der so denkt. Wir sollten die Natur nicht ausbeuten, sondern respektieren.«
    »Dann würden Sie auch Ihrer Frau keinen Pelzmantel schenken?« fragte Popov mit feinem Lächeln. Er hatte schon von solchen Fanatikern gehört.
    »Ich denke nicht daran!« lachte Dawson.
    »Gejagt habe ich noch nie«, erklärte Popov und fragte sich, welche Antwort er darauf bekam. »Ich sah den Sinn nicht ein, und in Rußland ist das Wild sowieso schon fast ausgestorben.«
    »Das habe ich auch gehört. Es ist traurig. - Aber eines Tages kommen sie zurück«, prophezeite Dawson.
    »Aber wie denn? Bei uns sind Staatsjäger unterwegs, die sie zur Strecke bringen.« Diese Institution gab es auch noch nach dem Ende der kommunistischen Herrschaft.
    Dawson machte ein geheimnisvolles Gesicht. Diesen Ausdruck hatte Popov schon oft bei KGB-Leuten gesehen. Der Mann wußte etwas, das er noch nicht preisgeben wollte, obwohl es ihm furchtbar wichtig war. »Ach, da bin ich zuversichtlich«, stammelte er. »Die Natur findet Mittel und Wege, glauben Sie mir!«
    Der

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