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10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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und rätselhafter erschien es ihm. 

    Doch was immer dahinter steckte, es mußte die Investitionen aufwiegen, die Brightling und seine Firma hineingesteckt hatten - und die waren gewaltig! Mit welchem Ziel auch immer, John Brightling schreckte nicht davor zurück, den Tod unbekannter und ihm mit Sicherheit gleichgültiger Menschen in Kauf zu nehmen. Aber welches Unternehmenskonzept mochte dahinter stecken?
    Popov mußte wieder einmal einsehen, daß er nicht die geringste Ahnung hatte. Wäre er noch gezwungen, seinen KGB-Vorgesetzten Bericht über dieses Abenteuer zu erstatten, hätten sie ihn wohl für leicht verrückt erklärt. Doch zugleich hätten sie ihm aufgetragen, den Fall weiterzuverfolgen, bis sich eine sinnvolle Erklärung abzeichnete. Und da er KGB-geschult war und nicht aus seiner Haut konnte, blieb ihm nichts anderes übrig, als solange nach der Wahrheit zu forschen, bis er das Zeitliche segnete.

    ***

    Wenigstens konnte sich Chavez mit den bequemen Erste-Klasse-Sitzen trösten. Dieser Flug war einer der längsten seines Lebens - ungefähr der längstmögliche überhaupt, denn das Ziel lag etwa 17000 Kilometer weit weg, und der Erdumfang belief sich auf über 40000 Kilometer. Die British-Airways-Maschine würde gegen 22.15 Uhr starten, elfeinviertel Stunden nach Bangkok fliegen und nach über anderthalb Stunden Aufenthalt den Flug nach Sydney fortsetzen, der noch acht Stunden und fünfzig Minuten dauerte. Bis dahin, glaubte Ding, war er voraussichtlich entnervt genug, die Pistole zu ziehen und ein Blutbad in der Pilotenkanzel anzurichten. Und all das - plus Trennung von Weib und Neugeborenem - nur, weil die Australier während der Wettkämpfe jemanden zum Händchenhalten brauchten. Er würde um 17.20 Uhr eintreffen - und dank den Wechselfällen der Datumsgrenze und der internationalen Kalenderregeln zwei Tage seines kostbaren Lebens allein für die Hinreise geopfert haben. Bis dahin war seine innere Uhr durcheinander wie das Rührei von heute früh. Aber da war nichts zu machen, und wenigstens hatte British Airways das Rauchen verboten - diejenigen, die nikotinsüchtig waren, brachte es wohl an den Rand des Nervenzusammenbruchs, aber das war nicht sein Problem. Vier Bücher hatte er mitgenommen und sechs Illustrierte, um sich die Zeit zu vertreiben, dazu einen privaten Mini-Fernseher für Spielfilme - jedenfalls wollte er das Beste draus machen. Die Stewardessen schlössen jetzt die Luke, die Motoren starteten, und der Kapitän hieß sie über Lautsprecher willkommen in der Blechkiste, die sie einen Tag lang - oder, je nach Blickwinkel, zwei - beherbergen würde.

32 -  BLUTWERTE

    »War das eine gute Idee?« fragte Brightling.
    »Ich denke schon. Kirk war sowieso schon auf der Reiseliste. Seine Kollegen sind vorgewarnt und werden allen, die nach ihm fragen, von einer Geschäftsreise ins Ausland erzählen«, erklärte Henriksen.
    »Und wenn die FBI-Agenten später wiederkommen?«
    »Dann ist er nicht in der Stadt, und sie müssen eben abwarten«, antwortete Henriksen. »Derartige Ermittlungen dauern oft Monate an, aber soweit wird es gar nicht mehr kommen, nicht wahr?«
    Brightling nickte. »Wohl kaum. Wie benimmt sich Dmitrij da draußen?«
    »Dave Dawson meint, er fühlt sich pudelwohl. Stellt einen Haufen touristischer Fragen, aber mehr nicht. Johnny Killgore hat ihn gründlich untersucht und ihm schon das B-Serum verpaßt.«
    »Hoffen wir, daß er gerne überlebt. Nach allem, was er erzählt hat, sind ihm unsere Ziele nicht ganz fremd.«
    »Da war ich mir nicht so sicher. Aber vorläufig hat er keine Ahnung, was vorgeht, und wenn er's herausfindet, ist es sowieso zu spät. Wil Gearing ist schon vor Ort und meint, alles läuft nach Plan, John. Drei Wochen noch, dann ist alles gelaufen. Es wird also Zeit, unsere Leute nach Kansas zu bringen.«
    »Zu schade. Das Ewige-Jugend-Projekt macht momentan große Fortschritte.«
    »Ach ja?« :
    »Es ist natürlich immer problematisch, den Durchbruch zu prophezeien, aber die Ergebnisse in sämtlichen Teilbereichen sehen ziemlich interessant aus, Bill.«
    »Soll das heißen, wir hätten ewig leben können...?« fragte Henriksen mit trockenem Grinsen. Seit er sich mit Brightling und der Horizon Corporation zusammengetan hatte, war es ihm stets schwergefallen, an solche Ammenmärchen zu glauben. Die Firma hatte tatsächlich einige medizinische Wunder vollbracht, aber das war ihm einfach zu hoch.
    »Ich kann mir Schlimmeres vorstellen. Jedenfalls bekommt die

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