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10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Woche eingetroffen. Vorher war ich im Binghamton-Laboratorium, nordwestlich von New York City«, erklärte er.
    »Und auf welchem Gebiet forschen Sie?« 
    »Auf medizinischem. Als Epidemiologe, um genau zu sein. Ich wurde als Experte für Krankheiten eingestellt, die ganze Bevölkerungen dahinraffen. Aber ich mache auch klinische Experimente und gehöre zu den praktischen Ärzten hier. Wie die Hausärzte in guter alter Zeit. Ich weiß ein bißchen von allem, aber auf ein bestimmtes Gebiet spezialisiert bin ich nicht - außer in der Epidemiologie, und da ist man mehr Buchhalter als Arzt, verstehen Sie!«
    »Eine meiner Schwestern ist Ärztin«, umwarb Popov den Mediziner.
    »Wirklich? Wo denn?«
    »In Moskau. Sie ist Kinderärztin. An der Moskauer Staatlichen Universität hat sie in den siebziger Jahren ihr Diplom gemacht. Ihr Name ist Maria Arkadejewna. Ich heiße Dmitrij Arkadejewitsch. Unser Vater war ein Arkadij, verstehen Sie!«
    »War er auch Doktor?«
    Popov schüttelte den Kopf. »Nein, er war Spion - wie ich. Abwehroffizier bei der Staatssicherheit.« Popov ließ das absichtlich fallen, um Killgores Reaktion zu testen. Hier brauchte er wohl kein Geheimnis daraus zu machen, dachte er - und nützlich war es obendrein. Wer etwas gibt, bekommt auch was...
    »Sie waren im KGB? Ohne Quatsch?« fragte der Doktor beeindruckt,
    »Ja. Aber mit dem großen innenpolitischen Wandel ging die Bedeutung des KGB zurück, und ich wurde, wie sagt man, in den Ruhestand geschickt?«
    »Was haben Sie denn beim KGB gemacht? Oder dürfen Sie das nicht sagen?«
    Es war fast, als hätte er eingestanden, Athlet zu sein oder Fernsehstar, dachte Popov. »Ich war Nachrichtendienstler. Ich mußte Informationen beschaffen und habe Informanten geführt, die für den KGB von Interesse waren.«
    »'Was meinen Sie damit?«
    »Also, man traf bestimmte Leute in bestimmten Gruppen und diskutierte... Fragen von gegenseitigem Interesse!« erwiderte er vorsichtig.
    »Was denn zum Beispiel?«
    »Darüber möchte ich nicht ins Detail gehen. Dr. Brightling weiß Bescheid! Deshalb hat er mich dann ja auch eingestellt.«
    »Aber Sie sind jetzt Teilnehmer des Projekts, oder nicht?«
    »Ich weiß nicht genau, was das heißen soll. John hat mich hergeschickt, sagte aber nicht, weshalb.«

    »Ach so, verstehe. Nun, Sie werden eine Weile bei uns bleiben, Dmitrij.« Das war dem Doktor von Anfang an klar gewesen, nach dem Fax, das ihn aus New York erreicht hatte. Dieser Popov nahm jetzt am Projekt teil, ob er wollte oder nicht. Schließlich hatte er schon seinen B-Schuß bekommen.
    Der Russe bemühte sich, das Gespräch wieder in Gang zu bringen. »Das Wort >Projekt< habe ich jetzt schon öfter gehört. Was ist denn das für ein Projekt? Was genau tun Sie hier?«
    Zum ersten Mal schien es Killgore unbehaglich zu werden. »John wird Sie, glaube ich, früh genug informieren, wenn er herkommt, Dmitrij. - W ie schmeckt Ihnen denn das Essen hier?«
    »Ganz vorzüglich, für eine Großküche«, gab Popov zurück und fragte sich, welches Minenfeld er vorhin betreten hatte. Ganz nah dran war er gewesen, und sein Instinkt sagte ihm, daß das Wichtigste ihm entging. Er hatte eine direkte Frage gestellt, obwohl man annahm, daß er Bescheid wußte, und das Fehlen der entsprechenden Kenntnisse hatte Killgore irritiert.
    »Doch, wir haben einige erstklassige Köche eingestellt.« Killgore brach das letzte Stück Brot. »Haben Sie vielleicht Lust auf einen kleinen Ausritt?«
    »Recht gern, wenn Sie Zeit haben!«
    »Treffen wir uns morgen früh, sagen wir gegen sieben, und wir erkunden zusammen die Umgebung.« Damit verabschiedete sich Killgore und war verschwunden. Was führte bloß den Russen hierher? Wen John Brightling persönlich rekrutierte, der war in der Regel nicht unwichtig für das Projekt - aber verhielt es sich so, dann müßte er doch längst über alles informiert sein, oder? Sollte er irgendwen deshalb fragen? Aber wen?

    ***

    Sie klopften an die Tür und ahnten schon, daß niemand öffnen würde. Sullivan und Chatham warteten ein paar Minuten - vielleicht war der Typ ja gerade auf dem Klo oder unter der Dusche - dann probierten sie es nochmal. Keine Antwort. Dann nahmen sie den Lift ins Erdgeschoß, erwischten den Pförtner und zeigten ihre Ausweise.

    »Haben Sie eine Ahnung, wo MacLean steckt?«
    »Der ist heute sehr früh weggegangen, mit Rucksack und zwei Koffern. Als wollte er verreisen, aber wohin, weiß ich auch nicht!«
    »Taxi zum

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