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10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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freiwillig meiden. Darauf waren sie seit Jahren vorbereitet. Das Projekt konnte nicht scheitern. Es durfte nicht. Wer würde sonst die Ökosphäre retten?

    ***

    Die Cafeteria hatte italienische Woche, und Popov war froh, daß die Köche hier keine »Veganer« waren. Die Lasagne war mit Lagen aus echtem Hackfleisch gefüllt. Als er mit seinem Tablett und einem Glas Chianti in den Saal trat, erspähte er Dr. Killgore, der allein an seinem Tisch saß. Popov beschloß, sich zu ihm zu gesellen.
    »Ach, hallo - Mr. Popov!«
    »Mahlzeit, Doktor. Wie steht es denn mit meinen Blutwerten?«
    »Alles bestens. Ihr Cholesterinspiegel ist leicht erhöht, und der Anteil weißer und roter Blutkörperchen nicht ganz ausgeglichen, aber kein Grund zur Besorgnis. Ein bißchen Sport könnte Ihnen guttun. Ihr PSA-Wert sieht recht gut aus...«
    »Was für ein Wert?«
    »Prostata-Spezifische Antikörper; ein Indikator für das Prostata-Krebsrisiko. Alle Männer sollten sich daraufhin untersuchen lassen, wenn sie die Fünfzig erreichen. Ihr Wert ist einwandfrei. Ich wollte Ihnen gestern schon Bescheid geben, aber ich stecke über beide Ohren in Arbeit. Tut mir leid - aber da nichts Wichtiges vorlag, war kein Handlungsbedarf gegeben. Keine Nachricht ist manchmal die beste Nachricht, Mr. Popov!«
    »Nennen Sie mich Dmitrij«, bot der Russe an und streckte ihm die Hand hin.
    »John«, erwiderte der Doktor, nahm und schüttelte sie. »Bei Ihnen soviel wie Iwan, glaube ich.«
    »Und wie ich sehe, sind Sie kein Veganer«, bemerkte Dmitrij Arkadejewitsch und wies auf Killgores Teller.
    »Ach, das? Ich? Nein, Dmitrij, zu denen gehöre ich nicht. Homo sapiens ist eine fleischfressende Spezies. Unsere Zähne sind nicht die von Pflanzenfressern; der Zahnschmelz ist nicht stark genug. Die Veganer sind eine politische Bewegung. Einige von denen tragen nicht mal Lederschuhe, weil Leder ein Tierprodukt ist.« Wie zur Widerlegung der Vegetarier verschlang Killgore ein halbes Fleischbällchen. »Ich bin sogar leidenschaftlicher Jäger!«
    »Ach ja? Wo gehen Sie denn dieser Leidenschaft nach?«
    »Nicht auf dem Projektgelände, versteht sich. Da haben wir eine strenge Hausordnung. Doch nach einiger Zeit werde ich wohl auf die Pirsch gehen können - Wild, Elche, Büffel und Vögel, was das Herz begehrt!« Killgore warf einen Blick aus den riesigen Fenstern.
    »Büffel? Sind die nicht längst ausgestorben?« Popov hatte irgendwann einmal davon gehört oder gelesen.
    »Nicht ganz. Vor hundert Jahren war es fast einmal so weit, aber im Yellowstone-Nationalpark und in privaten Tiergehegen haben genug überlebt, um sich fortzupflanzen. Einige haben sie sogar schon mit Rindern gekreuzt; das Fleisch ist sehr delikat. Büffelgulasch können Sie in manchen Läden hier in der Gegend kaufen!«
    »Ein Büffel läßt sich mit einer Kuh ein?« wunderte sich Popov.
    »Sicher doch! Die Tiere stehen sich zumindest genetisch sehr nahe, und Kreuzungen sind verhältnismäßig leicht zu bewerkstelligen. Das einzige Problem dabei ist«, erklärte Killgore spöttisch grinsend, »ein Zuchtbulle reagiert eher scheu auf die Bisonkuh und hat Schwierigkeiten, seine Pflicht zu tun wie sonst. Das kann man beheben, indem man sie von klein auf zusammen aufwachsen läßt, so daß der Bulle an die Bisons gewöhnt ist, wenn er geschlechtsreif wird.«
    »Und was ist mit Pferden? Ich hätte erwartet, an einem Ort wie diesem Pferde zu finden!«
    »Wir haben welche; meistens Quarterpferde und dergleichen, auch einige Appalousas. Das Pferdegehege liegt im Südwesten des Geländes. Reiten Sie, Dmitrij?«
    »Nein, aber ich habe viele Westernfilme gesehen. Als Dawson mich umherfuhr, erwartete ich mehr oder weniger, Rinderherden zu sehen und Cowboys mit Revolvern am Gürtel.«
    Killgore wollte sich ausschütten vor Lachen. »Ich vermute, Sie sind ein Großstadtkind. Bei mir war's früher auch nicht anders, aber mit der Zeit habe ich mich hier draußen immer wohler gefühlt, besonders zu Pferde. Möchten Sie's nicht mal versuchen?«
    »Auf einem Pferd hab ich nie gesessen«, gab Popov zu bedenken, aber die Einladung war verlockend. Der Doktor war ein liebenswürdiger Mensch, vielleicht konnte man ihm trauen. Jedenfalls würde er bei ihm Informationen bekommen können, dachte Dmitrij Arkadejewitsch.
    »Wir haben ein schönes Quarterpferd hier - Buttermilk heißt sie, wie gefällt Ihnen das?« Killgore hielt inne. »Verdammt gute Luft hier draußen.«
    »Sind Sie noch nicht lange hier?«
    »Letzte

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