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10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Der Fahrer bog von der Interstate-Autobahn ab und nahm eine Ausfahrt, die anscheinend mitten nach Sydney hineinführte. Der Verkehr war spärlich. Es war noch zu früh, selbst für sehr aktive Morgenmenschen, und nur Milchmänner und Zeitungsjungen waren unterwegs. Der Kleinbus bremste vor einem Luxushotel, dessen Empfangspersonal selbst zu dieser nachtschlafenden Zeit schon arbeitete.
    »Mit denen haben wir einen Generalvertrag«, erklärte Wilkerson. »Die Leute von Global Security sind auch hier.«
    »Wer?« fragte Ding.
    »Global Security. Wir haben einen Beratervertrag mit ihnen geschlossen. Sie kennen vielleicht noch ihren Chef, Noonan - Bill Henriksen?«
    »Bill, der Baumfreund?« Noonan stieß ein unterdrücktes Kichern hervor. »Na klar kenne ich den!«
    »Baumfreund?«
    »Bill war vor ein paar Jahren führend im Geiselrettungs-Team, Oberstleutnant. Ein kompetenter Mann, aber einer von diesen überkandidelten Umweltschützern«, erklärte Noonan. »Umarmt Bäume, rettet Krötenwanderwege, steht ratlos vor dem Ozonloch - die ganze Palette.«
    »Wußte ich gar nicht. Die Ozonschicht macht uns auch Sorgen hier unten, wissen Sie! Man muß sich am Strand und überall mit Sunblocker einschmieren. Könnte in ein paar Jahren ernst werden, wie manche sagen.«
    »Kann schon sein«, nickte Tim und gähnte. »Surfen geh ich sowieso nicht.«
    Die Tür wurde von einem Hotelangestellten aufgehalten, und die Männer stolperten hinein. Der Oberstleutnant mußte vorher angerufen haben, dachte Ding später, als sie im Handumdrehen auf ihre Zimmer geführt wurden - hübsch eingerichtet -, wo sie sich frischmachen konnten und duschen, um anschließend ein großes Frühstück mit jeder Menge Kaffee zu sich zu nehmen. So gräßlich der Jetlag war, am besten vertrieb man ihn, indem man sich irgendwie durch den ersten Tag schleppte, um nachts wenigstens einigermaßen durchzuschlafen und nach vierundzwanzig Stunden wieder ins Lot zu kommen. So hieß es in der Theorie, dachte Ding, als er sich vor dem Badezimmerspiegel frottierte und feststellte, daß er genauso aussah, wie er sich fühlte - wie verschluckt und wieder ausgespien. Bald darauf betrat er in lässiger Freizeitkleidung den Frühstücksraum.

    »Wissen Sie, Oberst, wenn jemand ein Mittelchen gegen den Jetlag erfände, müßte er jede Menge Kohle damit machen.«
    »Glaub ich gern. Ich hab das selbst schon öfter mitgemacht, Major.«
    »Sie dürfen mich Ding nennen. Mein Vorname lautet Domingo, aber alle nennen mich Ding.«
    »Und was haben Sie gemacht?« fragte Wilkerson.
    »Als Infanterist begann ich, kam dann zum CIA und mache jetzt Rainbow. Von dieser Pseudobeförderung zum Major mag ich nichts hören. Ich bin Befehlshaber des Team-2 bei Rainbow, und das reicht mir.«
    »Ihr Jungs hattet viel zu tun in letzter Zeit.«
    »Das können Sie mir glauben, Oberst.« Chavez nickte eifrig, als ihm der Kellner ein Kännchen Kaffee brachte. Ding fragte sich, ob es hier Armeebohnen gab, eine Sorte, die dreimal soviel Koffein wie normaler Kaffee enthält. Die wären ihm jetzt gerade recht. Und ein bißchen Frühsport... Zusätzlich zur allgemeinen Ermattung rebellierte sein Körper dagegen, daß er in der 747 einen ganzen Tag völlig bewegungslos verbracht hatte. Die verdammte Maschine war groß genug gewesen, um ein paar Sprünge zu wagen, aber irgendwie hatten die Konstrukteure die Rennstrecke vergessen. Außerdem beschlich ihn Mitleid mit den armen Schweinen, die in der Touristenklasse gar keinen Platz zum Herumhüpfen hatten. Wenigstens ging es schnell. Ein Schiffstransport hätte einen ganzen Monat gebraucht - bei palastähnlichern Komfort, Auslauf und Sportgeräten zur Genüge und guter Verpflegung. Das Leben war eine Aneinanderreihung verpaßter Gelegenheiten!
    »Sie waren beim Worldpark-Einsatz dabei?«
    »Na klar!« Ding nickte. »Mein Team hat diese Burg gestürmt. Ich war keine dreißig Meter weit weg, als dieser Bastard das kleine Mädchen umgebracht hat. Das war nicht gerade ein Vergnügen, Oberst.«
    »Sagen Sie Frank zu mir.«
    »Danke. Tja, Frank, es war eine Sauerei. Aber wir haben den Kerl erwischt - beziehungsweise, Homer Johnston hat ihn erwischt, einer unserer Scharfschützen.«
    »Nach den Fernsehberichten zu schließen, war das freilich nicht gerade ein Meisterschuß.«
    »Homer wollte ein Exempel statuieren«, erklärte Chavez mit gehobener Braue. »Es wird aber nicht wieder vorkommen.«
    Wilson begriff sofort, was er meinte. »Ach so! Ja, dann... Haben

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