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10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Dmitrij. »Sagen Sie mal, wie ist es denn so, als Spion zu arbeiten?«
    »Oft ziemlich frustrierend«, erwiderte Popov aus vollem Herzen.

    ***

    »Mensch, ist das ein Prachtbau!« rief Ding. Das Stadion war überwältigend. Es konnte gut und gern hunderttausend Zuschauer fassen. Aber heiß würde es hier sein, verdammt heiß wie in einem riesigen Steinbruch. Auf der Tribüne gab es natürlich jede Menge lizensierte Imbißbuden, und bestimmt gingen auch fliegende Händler mit Eis und kühlen Getränken durch die Reihen. Und gleich hinter der Arena lagen alle möglichen Kneipen für diejenigen, die ein kühles Helles bevorzugten. Der üppige Rasen in der Mitte war zur Zeit fast leer, ein paar Gartenarbeiter beschnitten unter Anleitung des Platzwarts das Gras an den Rändern. Hier würden die meisten Bodensportarten absolviert. Die ovale Sandbahn war mit Start- und Ziellinien und Hürden in unterschiedlichen Entfernungen versehen, für Sprints aller Art und für Hindernisrennen. Am anderen Ende waren eine gewaltige Anzeigetafel und natürlich die Großleinwand errichtet, auf der man Sofort-Wiederholungen der wichtigsten Ereignisse als Film zeigte. Ding selbst war schon fast ein wenig aufgeregt. Er hatte noch nie einem olympischen Sportereignis beigewohnt, und schließlich war er selbst Athlet genug, um die Hingabe und Leidenschaft nachzuvollziehen, die hier walteten. Eigentlich verrückt, daß seine Männer, die hart trainierten, niemals das Niveau jener Sportler erreichen würden, die - nach Dings Eindruck noch als halbe Kinder - morgen hier einmarschierten. Selbst die Schützen würden bei der entsprechenden Disziplin wohl nicht einmal Bronze holen. Als Generalisten trainierten seine Männer alle möglichen Fertigkeiten, während die Olympioniken extrem spezialisiert waren und nur eine einzige Sportart bis zur Perfektion beherrschten. Was sie machten, war für das reale Leben ungefähr so wichtig wie ein Baseballspiel - auch wenn es ein en herrlichen Anblick bot.
    »Doch, wir haben eine Menge Geld hineingesteckt, um es so hinzukriegen.« Frank Wilkerson war sichtlich stolz.
    »Wo hält sich eure Eingreiftruppe auf?« wollte Chavez wissen. Sein Gast wandte sich um. »Hier entlang«, winkte er.
    »Hey, fühlt sich gut an!« Chavez trat in den feinen Sprühnebel.
    »Das ist unsere Klimatisierung. Die tatsächliche Temperatur wird um fast zwölf Grad gesenkt. Während der Wettkämpfe werden viele unserer Leute herkommen, um sich abzukühlen, und wie Sie sehen, haben wir Fernsehmonitore installiert, damit sie immer auf dem laufenden sind.«
    »Sehr praktisch, Frank. Und was ist mit den Sportlern?«
    »Die haben ähnliche Einrichtungen in ihren Zugangstunnels, und auch der Haupttunnel, durch den sie einmarschieren, wird befeuchtet. Auf dem Feld selbst müssen sie leider schwitzen.«
    »Gott sei den Marathonläufern gnädig«, rief Chavez.
    »Allerdings.« Wilkerson wischte sich die Stirn. »Da draußen werden Notarztteams an verschiedenen Stellen der Bahn postiert. Die langfristige Wettervorhersage stellt uns klares und trockenes Wetter in Aussicht. Doch im gesamten Bereich der Arena sind zahlreiche Erste-Hilfe-Stellen verteilt. Das Velodrom kann auch noch als Zuflucht dienen, wenn unbedingt nötig.«
    »Isostar«, fiel Chavez nach kurzer Überlegung ein.
    »Was?«
    »Das ist so ein Sportgetränk, Sprudelwasser mit massenweise Elektrolyten, das dem Hitzschlag vorbeugt.«
    »Ach so, etwas ähnliches haben wir hier auch. Und Salztabletten natürlich, eimerweise!«
    Ein paar Minuten später befanden sie sich in der Kommandozentrale der Eingreiftruppe. Chavez lernte die australischen SAS-Truppen kennen, die in angenehm luftbefeuchteter Umgebung hockten, mit Mini-Fernsehern bei der Hand, auf denen sie die Spiele selbst verfolgen würden - und großen Monitoren, auf denen die kritischen Stadionbereiche erschienen. Wilkerson stellte ihn überall vor, die meisten der Männer erhoben sich, begrüßten ihn mit Handschlag und mit der offenherzigen Freundlichkeit, die anscheinend alle Australier an den Tag legten. Seine Sergeanten hatten sich schon mit den Aussies angefreundet, gegenseitiger Respekt und gegenseitige Bewunderung bestimmten die Atmosphäre. Kampferprobte Männer sind sich in aller Welt gleich und fühlen sich als internationale Bruderschaft.

    ***

    Die Einrichtung bevölkerte sich zunehmend mehr. Am ersten Tag hatte Popov den vierten Stock allein bewohnt, doch jetzt nicht mehr. Mindestens sechs der benachbarten

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