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10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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und wunderte sich nicht wenig, wie frisch und munter die Besatzung beim Abschied war. Naja, die hatten ja auch mehr Übung und kamen gewiß besser mit dem Jetlag zurecht als er. Wie alle anderen Passagiere ringsum fuhr auch er sich mit der Zunge über die Lippen, um den sauren Geschmack loszuwerden. Geblendet kniff er die Augen zusammen, als er durch die Luke trat - so eilig wie einer, der aus dem Hochsicherheitstrakt in die Freiheit entlassen wird. Fernreisen im Passagierdampfer schnitten dagegen vielleicht doch gar nicht so schlecht ab?
    »Major Chavez?« hörte er eine Stimme mit australisch gefärbtem Akzent fragen.
    »Ja bitte?« brachte Chavez mühsam heraus und musterte den Mann, der ihn in Zivilkleidung erwartet hatte.
    »Tag, ich bin Oberstleutnant Frank Wilkerson vom australischen Special Air Service.« Er streckte die Hand aus.
    »Hallo!« Chavez bekam die Hand zu fassen und schüttelte sie. »Und das sind meine Leute: Sergeanten Johnston, Pierce, Tomlinson und Special Agent Tim Noonan vom FBI, der uns technische Hilfestellung leistet.« Weiteres Händeschütteln in alle Richtungen folgte.
    »Willkommen in Australien, meine Herren. Wenn Sie so freundlich wären, uns zu folgen...« Der Oberst winkte, und sie machten sich auf den Weg.
    Eine geschlagene Viertelstunde brauchten sie, um ihre Ausrüstung zusammen zu haben, unter anderem ein halbes Dutzend militärisch versiegelter Plastikcontainer, die in einen Kleinbus umgeladen wurden. Zehn Minuten später verließen sie das Flughafengelände und gelangten auf die nach Sydney führende Autobahn 64.
    »Und - hatten Sie einen guten Flug?« erkundigte sich Oberstleutnant Wilkerson, der sich im Fahrersitz nach ihnen umdrehte.
    »Vor allem lang war er«, versetzte Chavez und warf einen Blick nach draußen. Die Sonne ging auf - es war kurz nach 6.00 Uhr früh -, und die frisch eingereisten Rainbow-Kämpfer spürten, wie ihre innere Uhr verrückt spielte. Hoffentlich halfen ihnen nachher eine Dusche und ein paar Tassen Kaffee.
    »Eine scheußliche Strapaze, die Strecke von London her«, erklärte der Oberstleutnant mitfühlend.
    »Das will ich meinen«, erwiderte Chavez.
    »Wann werden die Spiele eröffnet?« wollte Mike Pierce wissen.
    »Morgen«, gab Wilkerson zurück. »Die meisten Sportler sind schon in ihren Unterkünften, die Sicherheitskommandos sind fit und voll besetzt. Unserer Aufklärung zufolge scheint sich nichts zu rühren; die Überwachung des Flughafens ergab keine besonderen Vorkommnisse. Fotos und Personenbeschreibungen aller bekannten internationalen Terroristen liegen uns vor. Viele sind's ja nicht mehr - das haben wir auch Ihnen zu verdanken!« fügte der SAS-Oberstleutnant anerkennend hinzu.
    »Tja, äh - man tut, was man kann, Oberstleutnant«, bemerkte George Tomlinson, der sich die Stirn rieb.
    »Die Kerle, die euch direkt angegriffen haben, waren von der IRA, oder?«
    »Doch«, bestätigte Chavez. »Von einer Splittergruppe, aber sehr gut informiert. Irgendwer muß ihnen brandheiße Tips gegeben haben. Von den Geiseln kannten sie Namen und Beruf - auch meine Frau und meine Schwiegermutter waren dabei, und...«
    »Also, das hab ich nicht gewußt«, gestand der Australier und machte große Augen.
    »Schön war das nicht. Zwei von uns wurden ermordet, vier verwundet, darunter Peter Covington. - Als Befehlshaber von Team-1 ist er mein Gegenpart«, erläuterte Ding. »Wie schon gesagt, es war kein Spaß. Am Schluß war's Tim hier, der alles gerettet hat«, fuhr er fort und deutete auf Noonan.
    »Und wie?« fragte Wilkerson den FBI-Mann, der rot angelaufen war.
    »Ach, wir verfügen über ein Computerprogramm, mit dem Handy-Gesprächsverkehr unterbunden werden kann. Und da stellte sich raus, daß sich die Kerle tatsächlich über Mobiltelefon miteinander abstimmen wollten«, erklärte der Agent. »Als wir dazwischenfunkten, wurde ihre Planung empfindlich gestört. Dann sind Ding und die übrigen nachgekommen und machten kurzen Prozeß mit ihnen. Wir haben einen unheimlichen Dusel gehabt, Oberstleutnant!«
    »Sie sind also vom FBI. Gus Werner kennen Sie wohl, nehme ich an?«
    »Aber ja. Gus und ich haben schon viel zusammen gemacht. Er ist der neue Direktionsassistent für Terrorismus - eine neue Abteilung, die beim Büro eingerichtet wurde. Sie waren in Quantico, nehme ich an?«
    »Erst vor ein paar Monaten, wenn ich ehrlich bin, zu Manövern mit eurem Geiselrettungs-Team und Byrons Delta-Truppe. Das sind erstklassige Männer, allesamt.«

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