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10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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zurück.
    »Der Zyklus konnte verifiziert werden?« fragte MacLean und schien wieder vergessen zu haben, was ihn beunruhigt haben mochte.
    »Fast genau wie vorausgesehen. Bei den, äh - letzten mußten wir etwas nachhelfen.«
    »Ach so.« Sekundenlang schlug MacLean die Augen nieder und hatte flüchtig Mitleid mit den Frauen, die er beschafft hatte. Aber das ging rasch vorüber. »Und jetzt ist es soweit?«
    »Ja, Kirk. Die Olympiade wird morgen eröffnet, und dann...«
    »Dann kann's richtig losgehen.«

    »Hallo«, meldete sich Popov einen Augenblick später. Killgore schien ganz vergessen zu haben, daß er da war.
    »Ach, entschuldigen Sie, Dmitrij. Kirk MacLean, darf ich vorstellen? Das ist Dmitrij Popov. John hat ihn vor ein paar Tagen hergeschickt.«
    »Morgen, Dmitrij.« Man schüttelte sich die Hand. »Russe?« wollte MacLean wissen.
    Er nickte. »Ja. Dr. Brightling hat mich selbst eingestellt. Und Sie?«
    »Ich bin im Projekt nur ein kleines Rädchen«, gestand MacLean.
    »Kirk ist Biochemiker und Umweltspezialist«, erklärte Killgore. »Außerdem hat er soviel Charme, daß er auch noch - hm - eine andere kleine Aufgabe übernommen hat«, stichelte er gutmütig. »Aber das ist Schnee von gestern. Wie kommt's, daß Sie schon jetzt bei uns sind?«
    »Erinnern Sie sich an Mary Bannister?«
    »Ja, was ist mit ihr?«
    »Das FBI stellte Nachforschungen an, ob ich sie kenne. Schließlich hab ich mir bei Henriksen Rat geholt, und er beschloß, mich etwas früher zu entsenden. Ich nehme an, sie ist...«
    Killgore nickte geschäftsmäßig. »Vergangene Woche.«
    »Das heißt, A hat sich als wirksam erwiesen?«
    »Durchaus. Und B ebenso.«
    »Wie gut. Meinen B-Schuß habe ich schon bekommen.«
    Popov mußte an die Injektion denken, die Killgore ihm verpaßt hatte. Auf dem Etikett hatte ein großes B gestanden, oder? Und was war mit dem FBI gewesen? Die beiden redeten ganz offen miteinander, aber für ihn klang es wie eine Fremdsprache - nein, das nicht, aber ein Fachjargon mit internen Begriffen und Kürzeln, wie sie Ingenieure und Naturwissenschaftler benutzten oder auch Geheimdienstler. Zu Popovs langjähriger Diensterfahrung gehörte, sich alles zu merken, was in seiner Gegenwart besprochen wurde, auch wenn es seinen Horizont überstieg. Daher nahm er, wenn auch mit leichtem Stirnrunzeln, alles begierig auf.
    Killgore ließ sein Pferd wieder voraustraben. »Das erste Mal hier draußen, Kirk?«
    »Bin seit Monaten nicht mehr geritten! Ich hatte mich sogar bei einem Bekannten in New York City angemeldet, fand aber dann doch keine Zeit, rauszufahren. Werd einen schönen Muskelkater haben morgen...« Der Bio-Ingenieur lachte.
    »Kann Ihnen nur guttun, rät der Hausarzt!« Killgore stimmte in das Gelächter ein. Unten in Binghamton hatte er auch ein Pferd gehabt; hoffentlich würde ihm die Familie, die es pflegte, rechtzeitig die Freiheit geben, wenn für Stormy der Moment eintrat, sich das Futter selbst suchen zu müssen... Andererseits war Stormy ein Wallach und biologisch für die gesamte übrige Umwelt irrelevant, ein nutzloser Grasfresser mehr. Schade um ihn, dachte der Mediziner, er war ein edles Reittier gewesen.
    MacLean richtete sich in den Steigbügeln auf und ließ die Blicke schweifen. Wenn er sich umdrehte, sah er die Projektbauten, aber links und rechts war kaum etwas anderes zu erkennen als sanft gewelltes Präriegras. Irgendwann würden sie all die Scheunen und Bauernhöfe niederbrennen, die ihnen die freie Sicht versperrten.
    »Schau mal, John«, rief er und deutete nach links, wo er etwas entdeckt zu haben schien.
    »Was ist das?« fragte Popov.
    »Präriehunde«, erwiderte Killgore und ließ das Pferd in langsamen Trab fallen. »Wilde Nagetiere, die Löcher buddeln und unterirdische Höhlensysteme bauen. Man nennt sie Präriehund-Städte. Wenn ein Pferd versehentlich hineintritt, gibt es ein Unglück. Aber wenn man langsamer reitet, umgehen sie die Löcher.«
    »Nagetiere? Warum läßt man zu, daß sie sich verbreiten? Sie könnten doch bekämpft werden, vergiftet? Wenn sich die Pferde verletzen, dann...«
    »Aber sie sind doch auch ein Teil der Natur, Dmitrij, oder?
    Sie gehören hierher, mehr jedenfalls als wir«, belehrte MacLean den Russen.
    »Aber ein Pferd ist doch...« Teuer , hatte Dmitrij fortsetzen wollen, aber der Doktor schnitt ihm das Wort ab.
    »Eigentlich kein Teil der Natur, ich weiß«, beendete Killgore den Satz. »Ich mag Pferde, glauben Sie mir. Aber strenggenommen gehören

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