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10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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der Küche gewöhnt haben, wissen Sie!« Kirk grinste spöttisch. Die beiden Männer setzten sich an denselben Tisch. »Was machen Sie für John?« fragte er, nachdem sie Platz genommen hatten.
    »Dr. Brightling, meinen Sie?«
    »Genau. Sie sagten, Sie seien ihm direkt unterstellt.«
    »Früher war ich beim KGB.« Ob das auch auf ihn Eindruck machte?
    »Ach so, dann spionieren Sie für uns?« Mac Lean schnitt sein Bratenstück klein.
    Popov schüttelte den Kopf. »Nicht ganz. Ich habe Kontakte zu Leuten hergestellt, für die sich Dr. Brightling interessierte, und bat sie außerdem, in seinem Auftrag gewisse Funktionen wahrzunehmen.«
    »Ach ja? Wofür denn?« fragte MacLean. :
    »Ich weiß nicht recht, ob ich das sagen darf.«
    »Geheimsache, wie? Davon gibt's hier 'ne ganze Menge.
    Wurden Sie schon vollständig über das Projekt informiert?«
    »Nicht richtig. Wahrscheinlich gehöre ich dazu, aber man hat mir noch nicht genau mitgeteilt, worum es eigentlich geht. Wissen Sie es?«
    »Aber sicher. Ich bin ja fast von Anfang an dabei. Es ist ein ganz großes Ding, mein Lieber! Einige Aspekte sind nicht sehr schön, aber« - ein eiskalter Blick trat in seine Augen - »man kann kein Omelett backen, ohne die Eier zu zerschlagen, nicht wahr?«
    Das hat doch schon Lenin gesagt , erinnerte sich Popov. In den zwanziger Jahren, als man ihn nach der destruktiven Gewalt fragte, die im Namen der Revolution verübt wurde. Die Antwort wurde sprichwörtlich, ganz besonders beim KGB, wenn gelegentlich jemand Einwände gegen besonders grausame Aufträge erhob - wie solche, die beispielsweise Popov erledigte, in Zusammenarbeit mit Terroristen, die besonders inhuman verfuhren... wie kürzlich erst von ihm aufgestachelt. Aber welches Omelett wurde hier gebacken, bei dessen Zubereitung der junge Mann half?
    »Wir werden die Welt ändern, Dmitrij«, verhieß MacLean.
    »In welcher Hinsicht?«
    »Warten Sie ab. Sie werden schon sehen. Wissen Sie noch, wie's heute früh beim Ausreiten war?«
    »Ja! Es hat großen Spaß gemacht.«
    »Stellen Sie sich vor, die ganze Welt wäre so...« Mehr wollte MacLean lieber nicht andeuten.
    »Aber wie soll denn das vor sich gehen... Wo sollen denn die Farmer hin?« fragte Popov, der nicht den geringsten Schimmer hatte.
    »Stellen Sie sich die einfach als die Eier vor«, erwiderte MacLean mit einem Grinsen, das Popovs Blut gefrieren ließ, obwohl er noch immer nicht begriff, wieso. Sein Verstand schaffte den Sprung nicht, so sehr er sich das wünschte. Er fühlte sich wieder wie damals als Spion im Außendienst, der versuchte, die Pläne des Feindes auf einem wichtigen Gebiet zu erkunden, der zwar schon die eine oder andere, vielleicht sogar viele wichtige Informationen besaß, aber noch nicht genug, um den Überblick zu bekommen. Doch was ihn wirklich ängstigte, war die Tatsache, daß diese Leute vom menschlichen Leben sprachen wie einst die Nazis in Deutschland: Es sind doch nur Juden. Plötzlich hörte er Lärm und blickte auf, als ein Flugzeug auf der Zufahrtsstraße aufsetzte. Dahinter standen in einiger Entfernung mehrere Fahrzeuge an der Straße oder Landebahn bereit, die zum Gebäude fahren würden. Es waren auch wieder mehr Gäste in der Cafeteria anwesend, wie er feststellte, fast doppelt so viele wie am Vortag. Die Horizon Corporation sollte ja hierher verlagert werden. Warum eigentlich? War das ein Teil des Projekts? Bestand es nur darin, diese teure Forschungseinrichtung zu besetzen? Die Teile des Puzzles lagen vor ihm, doch wie das alles zusammenpaßte, war Popov noch immer ein Rätsel.
    »Hallo, Dmitrij!« rief Killgore, der sich zu ihnen gesellte. »Noch ein bißchen wundgesessen, hm?«
    »Das schon«, gab Popov zu, »aber ich bedaure es nicht. Können wir das nicht noch einmal wiederholen?«
    »Warum nicht? Für mich ist das der tägliche Frühsport hier. Wollen Sie mitmachen?«
    »Aber gern! Vielen Dank, sehr freundlich von Ihnen!«
    »Punkt sieben Uhr hier, mein Freund«, schlug Killgore lächelnd vor. »Sie auch, Kirk?«
    »Auf jeden Fall. Morgen muß ich los und mir neue Stiefel kaufen. Gibt's hier irgendwo einen Laden für Campingbedarf und Wanderkleidung?«
    »Eine halbe Stunde von hier ist eine Rüstkammer der US-Kavallerie. Immer ostwärts halten und dann die zweite Ausfahrt«, riet Dr. Killgore.
    »Super. Da werd ich mich eindecken, bevor die Neuankömmlinge alle Klamottenläden plündern!«
    »Klingt vernünftig.« Killgore überlegte einen Moment, dann wandte er sich an

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