10 - Operation Rainbow
sie auch nicht hierher.«
»Adler und andere Raubvögel werden sich vermehren und die Präriehunde in ihre Schranken weisen«, versprach MacLean. »Kein Hühnerfarmer wird sie mehr jagen. Mir gefällt der Anblick, wenn sie auf Beutezug sind...«
»Und mir erst! Die taktischen Sprengkörper der Natur«, bekräftigte Killgore. »Es war seit jeher der Sport der Könige, Falken abzurichten, die auf die Faust zurückkehren. In ein paar Jahren möchte ich das selbst mal probieren. Sturmfalken haben mich schon immer fasziniert...«
Sie glauben fest daran, daß sich diese Gegend in ein paar Jahren grundlegend wandelt , dachte Popov. Aber wie soll das vor sich gehen?
»Schildern Sie mir doch mal«, begann der Russe, »wie es hier in fünf Jahren aussieht!«
»Schon viel, viel besser!« In Killgores Stimme schwang Begeisterung mit. »Einige Büffel werden hoffentlich wieder da sein. Womöglich müssen wir sie bereits von unserem Weizen fernhalten!«
»Sie mit den Brummis zurücktreiben?« fragte MacLean.
»Oder mit Hubschraubern!« überlegte der Mediziner. »Ein paar haben wir hier, um die Entwicklung der Herden zu studieren. Mark Holtz will sogar nach Yellowstone raus, ein paar einfangen und herbringen lassen, um hier Herden zu bilden. Kennen Sie Mark?«
MacLean schüttelte den Kopf. »Nein.«
»Was ökologische Planung angeht, ist er ein Visionär, allerdings ohne der Natur ins Handwerk zu pfuschen. Nur hier und da ein bißchen nachhelfen...«
»Und was wird aus den Hunden?« erkundigte sich Kirk, der um die hochgezüchteten Rassetiere bangte, die von einem Tag auf den anderen der freien Wildbahn ausgesetzt waren - wo sie Räuber und Wildtöter werden mußten.
»Das werden wir abwarten müssen.« Killgore runzelte die Stirn. »Die meisten sind kaum kräftig genug, um größere Tiere anzufallen, ein großer Teil ist kastriert und wird sich sowieso nicht fortpflanzen. Vielleicht müssen wir einzelne abschießen. Wäre gar nicht so schwierig.«
»Das wird vielen nicht passen. Sie kennen ja die Theorie, wonach der Mensch nur beobachten soll und nicht eingreifen. Ich gebe mich damit nicht zufrieden. Wenn wir die Umwelt in solchem Ausmaß zerstören konnten, sollten wir auch in der Lage sein, sie wieder in Ordnung zu bringen, wenigstens in einzelnen Aspekten.«
»Ganz meine Meinung. Darüber wird es wohl Abstimmungen geben. Verdammt, ich will wieder auf die Jagd gehen, und darüber lasse ich notfalls auch abstimmen!« drohte Killgore und verzog angewidert das Gesicht.
»Ehrlich? Und was war mit Jim Bridger? Was hat der schon groß verbrochen, außer ein paar Biberfallen aufzustellen!«
»Veganer sind nun mal Extremisten, Kirk. Wer nicht für sie ist, den betrachten sie als Feind!«
»Ach, die können mich mal. Erklären Sie denen doch, herrgottnochmal, daß wir nicht als Pflanzenfresser geschaffen sind. Das ist wissenschaftlich erwiesen!« Die Präriehunde-Stadt war nur eine kleinere Ansiedlung gewesen, wie sich zeigte, nachdem sie die letzten Erdlöcher hinter sich ließen.
»Und was werden Ihre Nachbarn zu alledem sagen?« fragte Popov mit arglosem Grinsen. Wovon, in drei Teufels Namen, redeten diese Leute überhaupt?
»Welche Nachbarn?« Killgore zog ein verblüfftes Gesicht.
Welche Nachbarn? Dabei war es gar nicht das, was Popov verwunderte; es war die Gegenfrage selbst, die rhetorisch gemeint schien. Doch dann wechselte der Doktor unvermittelt das Thema. »Ein herrlicher Morgen für einen Ausritt, nicht wahr?«
Welche Nachbarn? fragte sich Popov noch immer. Keine zehn Kilometer entfernt sah man schon die Dächer von Farmhäusern und größeren Bauten von der Morgensonne überglänzt. Was meinte er mit seiner Gegenfrage? Da schwärmten sie von einer grandiosen Zukunft, in der sich überall Wildtiere ausbreiteten, doch von den Menschen war nicht die Rede. Wollte man all die Nachbargrundstücke dazukaufen und zu einem Reservat arrondieren? Aber ganz so unermeßlich konnte das Vermögen von Horizon Corporation auch wieder nicht sein, oder doch? Dies war keine menschenleere Wildnis, sondern immerhin bewohntes und bebautes Ackerland. Die nächstgelegene Farm warf genug ab, um den Eigentümern ein sorgloses Leben zu bescheren. Was wurde aus denen? Würden sie sich ohne weiteres vertreiben lassen? Und abermals konnte Popov die Frage nicht beantworten, die ihn seit Wochen quälte.
Was in aller Welt hatten sie vor?
33 - BEGINN DER SPIELE
Chavez hatte seine liebe Not, nicht von der Gangway zu stürzen,
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