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10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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unbesehen eingehen. Sie konnte sogar rechtzeitig in ihren Beraterjob zurückkehren, um für Zustimmung zu einer so breit angelegten Gesundheitsmaßnahme zu werben; in dieser Angelegenheit würde man auf ihr Urteil vertrauen.
    Dr. Carol Brightling verließ ihr Büro, lief durch den breiten Korridor nach links und die Stufen hinunter zum Parkplatz.
    Zwanzig Minuten später stellte sie den Motor ab, schlug die Wagentür hinter sich zu und betrat ihr Apartmentgebäude. Zutraulich lief Jiggs ihr entgegen, sprang ihr in die Arme und rieb das weichbepelzte Köpfchen an ihrer Brust wie immer. Zehn Jahre der Einschränkung und des Elends waren vorbei; das Opfer war ihr nicht leicht gefallen - aber die Belohnung war ein Planet, der sich wieder begrünte, und eine Natur, die ihren ruhmreichen Namen verdiente.

    ***

    Es tat gut, wieder in New York zu sein. Auch wenn er nicht wagen konnte, sein Apartment aufzusuchen, war es doch wenigstens eine Großstadt; hier konnte er so spurlos verschwinden wie eine Ratte auf der Müllkippe. Den Taxifahrer bat er, ihn zum Essex-House zu bringen, einem noblen Hotel südlich des Central Park. Hier nahm er sich unter dem Namen Joseph Demetrius ein Zimmer. Angenehm war, daß eine Minibar im Zimmer stand. Er mixte sich mit zwei Miniflaschen Wodka amerikanischer Herstellung je einen Drink und war viel zu aufgeregt, um sich an dem minderwertigen Geschmack zu stören.
    Als er endlich einen Entschluß gefaßt hatte, rief der Russe bei der Flughafenauskunft an, um sich über den Fahrplan zu informieren. Anschließend informierte er den Empfangsportier, daß er zu nachtschlafender Zeit um 3 Uhr 30 geweckt werden wollte. Ohne sich groß auszukleiden, warf er sich aufs Bett. Morgen früh mußte er ein paar Einkäufe tätigen, außerdem zu einer Bank gehen, in deren Schließfach sein Demetrius-Paß lag. Schließlich würde er fünfhundert Dollar vom Automaten ziehen, dank seiner Demetrius-Mastercard, damit kam er fürs erste in Sicherheit... Vielleicht nicht ganz, aber er würde doch sicherer als jetzt sein, und wenn es ihm sogar gelang, das Projekt zu stoppen, konnte er ein wenig optimistischer in die Zukunft blicken. Falls alles schiefging, dachte er im Wegdämmern, würde er wenigstens wissen, was er in Zukunft zu tun hatte, um am Leben zu bleiben. Vielleicht.

    ***

    Clark wachte zur gewohnten Stunde auf. JC schlief inzwischen, nach zwei Wochen auf Erden, viel besser. Heute früh zog er wenigstens mit dem Herrn des Hauses gleich, bemerkte John, als er vom Rasieren aus dem Bad kam und das erste Quietschen aus dem Zimmer hörte, wo der Kleine und Patsy einquartiert waren. Sandy war ebenfalls wach geworden, obwohl sie sonst manchmal den Wecker auf Johns Nachttisch überhörte; offenbar hatten mütterliche (oder großmütterliche) Instinkte ihren ureigenen selektiven Einfluß auf das Gehör. Clark lief in die Küche hinunter und stellte die Kaffeemaschine an, schloß dann die Haustür auf und sammelte seine Exemplare der Times , des Daily Telegraph und des Manchester Guardian ein. Eins mußte man den Briten lassen, dachte er beim ersten Überfliegen, der Stil war weit besser als der in den meisten US-Tageszeitungen, und die Artikel lasen sich knapp und informativ.
    Der Kleine fing schon zu wachsen an, sagte sich John, als Patsy mit JC an der linken Brust und Sandy im Schlepptau die Küche betrat. Seine Tochter hatte sich den Kaffee abgewöhnt, weil sie fürchtete, das Koffein könne ihrer Muttermilch schaden. Statt dessen begnügte sie sich ebenfalls mit Milch, während Sandy Teller austeilte. John Conor Chavez hatte genug mit seinem eigenen Frühstück zu tun; rund zehn Minuten später galt dasselbe auch für seinen Großvater. Im Radio liefen inzwischen die BBC-Morgennachrichten, die seinen aus den Printmedien gewonnenen Informationsstand ergänzten. Alle stimmten darin überein, daß die Lage im großen und ganzen derzeit ruhig war. Die Hauptnachricht galt den Olympischen Spielen. Von denen hatte Ding allabendlich live berichtet - für ihn in seiner fernen Zeitzone war es früher Morgen - und jedesmal endeten seine Anrufe damit, daß man JC den Hörer hinhielt, damit der stolze Vater wenigstens ab und zu, wenn auch nicht immer auf Anhieb, die Gicks- und Krählaute seines Sprößlings vernehmen durfte.
    Gegen halb sieben war John angekleidet und aus der Tür. Heute früh fuhr er, anders als sonst, zum Traningsplatz hinaus und machte ein paar Freiübungen. Die Männer von Team-1 waren versammelt,

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