10 - Operation Rainbow
soll sie aufhalten?«
»Genau. Aber mach zu! Meine Nummer hast du. Hier bin ich den ganzen Tag auf der STU-4-Sicherheitsleitung zu erreichen. Von jetzt an müssen alle Gespräche verschlüsselt werden, ist das klar?«
»Verstanden. Ich muß jetzt los, John.«
»Beeil dich!« hörte er am anderen Ende. »Bis dann!«
Chavez legte auf und überlegte, wie er es anfangen sollte. Erst mußte er sein Team versammeln. Sie waren alle im selben Stockwerk untergebracht; er trat in den Flur hinaus, klopfte an ihre Türen und rief seine Leute zur Lagebesprechung in seine Suite.
»Paßt auf, Leute, heute kriegen wir was zu tun. Ich berichte mal, worum es geht...« Fünf Minuten brauchte er, um die unglaubliche Geschichte zu berichten.
»Herrje!« rief Tomlinson stellvertretend für alle. Die Story kam ihnen unglaubwürdig vor, aber sie setzten Vertrauen in den Kommandanten und waren gewohnt, auch unverständlichen Befehlen zu gehorchen.
»Als erstes müssen wir den Kontrollraum für die Nebelsprühanlage finden. Wenn wir dort sind, stellen wir jemanden zur Bewachung ab. In Wechselschichten, würde ich sagen. George und Homer, ihr fangt an, danach lösen euch Mike und ich ab. Zwei Stunden jeweils drinnen und draußen. Und über Sprechfunk sind wir alle jederzeit erreichbar. Ihr seid autorisiert, Gewalt anzuwenden, Leute.«
Auch Noonan vom FBI hatte der Konferenz beigewohnt. »Das Ganze klingt doch vollkommen absurd, Ding.«
»Ich weiß, Tim. Aber wir müssen der Sache trotzdem nachgehen.«
»Wenn's sein muß, Mann!«
»Los jetzt, Leute!« befahl Ding und erhob sich.
***
»Der Tag ist gekommen«, begrüßte John Brightling seine Ex-Frau. »Nur noch zehn Stunden, und wir sind am Ziel. Das Projekt kann beginnen!«
Sie setzte Jiggs am Boden ab und warf sich in seine Arme. »Ach, John!«
»Ich weiß, mein Schatz«, tröstete er. »Es war eine lange Zeit. Ohne dich hätte ich es nie ausgehalten.«
Auch Henriksen war zugegen und räusperte sich. »Ich hab vor zwanzig Minuten mit Wil Gearing telefoniert, Leute. Er hängt den Shiva-Behälter kurz vor Beginn der Schlußfeier ins Kühlsystem. Das Wetter ist ganz auf unserer Seite. Es wird wieder ein heißer Tag sein in Sydney, die Temperatur soll bis auf 38 Grad steigen. Die Leute werden förmlich danach lechzen, in den Bereich der Sprühanlage zu kommen.«
»Und tief aus- und einatmen«, bestätigte Dr. John Brightling. Auch das war eine Methode, übermäßige Hitze loszuwerden.
***
Chavez war jetzt im Stadion und spürte bereits den Hitzestau zwischen den Betonmauern. Es würde ihn nicht wundern, wenn heute mehrere Marathonläufer mit Hitzschlag auf der Strecke blieben. Global Security, deren Mitarbeiter er flüchtig kennengelernt hatte, war also am Anschlag beteiligt. Er fragte sich, ob ihm nach den zwei kurzen Besprechungen, denen sie beigewohnt hatten, ihre Gesichter noch gegenwärtig waren. Doch zuallererst mußte er Oberst Wilkerson sprechen. Fünf Minuten später hatte er ihn in der Zentrale entdeckt.
»Tag, Major Chavez.«
»Hallo, Frank. Ich hätte da eine Frage.«
»Schießen Sie los, Ding!«
»Die Nebelkühlung. Wo kommt sie her?«
»Die Pumpenkammer liegt in Abschnitt fünf. Gleich links neben der Rampe.«
»Wie komm ich da rein?«
»Mit einem Schlüssel und dem Alarmcode von mir. Wieso, mein Lieber?«
»Tja, äh - ich wollte mir das mal ansehen.«
»Stimmt irgendwas nicht, Ding?« wollte Wilkerson wissen.
»Vielleicht. Mir ist da was eingefallen«, erklärte Chavez und suchte fieberhaft nach einer Notlüge. »Was wäre, wenn jemand die Anlage benutzt, um ein chemisches Gift zu versprühen? Ich finde, da sollten wir...«
»Mal nachprüfen? Da ist euch einer von den Global-Typen längst zuvorgekommen, mein Lieber. Der hat sich die ganze Anlage zeigen lassen. Hatte dieselbe Idee wie Sie, bloß ein bißchen früher!«
»Hm - darf ich noch mal nachchecken?«
»Aber wieso?«
»Nennen Sie's Paranoia«, schlug Chavez vor.
»Wird wohl so sein.« Wilkerson erhob sich von seinem Sessel und nahm den passenden Schlüssel vom Brett an der Wand. »Der Alarmcode ist Eins-Eins-Drei-Drei-Sechs-Sechs.«
Elf dreiunddreißig Sechsundsechzig , memorierte Ding. »Gut. Vielen Dank, Oberst!«
»War mir ein Vergnügen, Major«, gab der SAS-Mann zurück.
Chavez verließ die Zentrale und kehrte zu seinen Leuten draußen zurück; in aller Eile begaben sie sich wieder ins Stadion.
»Hast du denen von dem Verdacht erzählt?« fragte Noonan.
Chavez schüttelte
Weitere Kostenlose Bücher