Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
Vom Netzwerk:
durch.«
    »Verstanden, Chef«, bestätigte George, und Homer Johnston nickte ebenfalls.
    Chavez und die anderen beiden kehrten ins Freie zurück. Die Arena begann, sich zu füllen; niemand wollte den Start des Marathons verpassen... und was dann? fragte sich Ding. Einfach dasitzen und drei Stunden warten? Nein, höchstens zweieinhalb. Das war doch die übliche Laufzeit der Champions? Rund zweiundvierzig Kilometer; für einen Mann - oder eine Frau - eine verdammt lange Strecke, die er sich selbst nicht zutraute. Er, Pierce und Noonan begaben sich auf eine der Rampen und verfolgten auf den über ihnen hängenden Bildschirmen das Geschehen.
    Inzwischen hatte sich eine Menschentraube rund um die Läufer am Startpunkt versammelt. Der Fernsehsprecher nannte die Favoriten, einige wurden mit eingeblendeten Nahaufnahmen und Kurzbiographien vorgestellt. Man diskutierte, wie das Rennen ausgehen mochte, wer die meisten Chancen hatte; Wetten wurden abgeschlossen. Eine Menge Leute setzten auf einen kräftigen Kenianer, obwohl auch der US-Läufer das Zeug zum Sieger zu haben schien. Im vergangenen Jahr hatte er beim Marathon in Boston um eine halbe Minute - eine ansehnliche Spanne für Rennen dieser Art - den dreißigjährigen Holländer geschlagen, der hier als Geheimtip galt. Mit dreißig noch Teilnehmer bei der Olympiade? Vor soviel Courage hatte Chavez Respekt.
    »Kommandant an Tomlinson«, meldete sich Chavez über Sprechfunk.
    »Ich bin hier, Kommandant. Bisher nichts zu hören, vom Stampfen der verdammten Pumpe abgesehen. Wenn mir irgendwas Ungewöhnliches auffällt, melde ich mich wieder. Ende.«
    »Okay. Kommandant Ende.«
    »Und was machen wir jetzt?« erkundigte sich Mike Pierce.
    »Warten. Dumm in der Gegend herumstehen und warten.«
    »Wie du meinst, Chef.« Warten hatten sie gelernt als Soldaten, obwohl es keinem von ihnen besonders zusagte.

    ***

    »Um Himmels willen«, entfuhr es Killgore. »Sind Sie sicher?«
    »Wollen Sie erst mit mir rausfahren und nachsehen?« empörte sich MacLean. Dann fiel ihm plötzlich ein, daß sie das ohnehin tun mußten, um die Leiche würdig zu bestatten. Jetzt begriff MacLean die strengen Begräbnisvorschriften des Wilden Westens. Es war schlimm genug, zu sehen, wie ein Geier das verendete Vieh ausweidete. Derselbe Anblick war bei einem menschlichen Wesen, Naturfreund oder nicht, kaum zu ertragen.
    »Erschossen, sagen Sie?«
    »Sah ganz danach aus.«
    »Unfaßbar.« Killgore nahm den Hörer ab. »Bill, hier ist John Killgore. Kommen Sie bitte sofort ins Foyer am Haupteingang. Wir hätten da ein Problem, Sie verstehen? Bis gleich.« Der Mediziner legte auf und erhob sich. »Kommen Sie mit«, forderte er MacLean auf.
    Zwei Minuten nach ihnen traf Henriksen im Foyer ein, und gemeinsam fuhren sie im Brummi nach Norden an die Stelle, wo Hunnicutts Leiche lag. Wieder mußten sie die Bussarde aufscheuchen, dann trat Henriksen als ehemaliger FBI-Ermittler vor, um sich die Sache anzusehen. Der abscheuliche Anblick übertraf alles, was er in seiner Laufbahn als Ordnungshüter je gesehen hatte.
    »Erschossen wurde er, soviel steht fest«, erklärte er nach einer Weile. »Großkalibrige Kugel, direkt in die Herzgegend.« Hunnicutt dürfte von dem Schuß überrascht worden sein, dachte er, obwohl man seinen Gesichtsausdruck beim besten Willen nicht mehr erkennen konnte. Ameisen hatten sich auch schon gütlich getan, wie man sah. Verdammt noch mal, dachte Henriksen, der Mann würde ihm fehlen. Bei den Vorkehrungen, die in der Hauptphase des Projekts zur Verteidigung zu treffen waren, hatte er sich ganz auf ihn verlassen. Jemand hatte eines der wichtigsten Führungsmitglieder ermordet. Aber wer?
    »Mit wem war Foster befreundet?« fragte Bill.
    »Mark Waterhouse... wir beide... und der Russe!« zählte MacLean auf. »Sonst sind wir immer zusammen ausgeritten.« ,
    »Moment mal«, fiel Killgore ein, »ihre Pferde waren heute früh draußen. Jeremiah und Buttermilk standen beide in der Koppel. Aber ohne Sättel, und...«
    »Hier liegen Sattel und Zaumzeug!« rief Henriksen, der ein paar Meter weitergegangen war. »Also hat jemand Hunnicutt erschossen und seinen Gaul abgesattelt... Deshalb ist wohl auch keinem das reiterlose Pferd aufgefallen! Hier ist ein Mord geschehen, Leute. Wir sollten diesen Popov sofort aufsuchen. Ich glaube, den muß ich mir vorknöpfen. Weiß jemand, wo ich ihn finde?«
    »Beim Frühstück heute morgen war er nicht«, wunderte sich Killgore. »Sonst war er immer der

Weitere Kostenlose Bücher