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10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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er sich nun entledigte, je wieder sauber oder überhaupt nochmal getragen würden. Dann hüpfte er unter die Dusche und fand auf dem Waschbecken des Badezimmers sogar einen Naßrasierer, mit dem er sich eine Tagesproduktion schwarzer Stoppeln von seinem - wie er fand - männlichen Gesicht hobeln durfte. Als er wieder zum Vorschein kam, stellte sich heraus, daß frische Kleidung bereitgelegt worden war.
    »Ich hab die Leute von der Basis gebeten, uns das hier rüberzubringen.«
    »Nett von dir, John.« Chavez schlüpfte in die Boxershorts und das T-Shirt und wählte die tarnfarbene Kampfuniform aus, BDU genannt. Die war vollständig vorhanden, inklusive Socken und Stiefel.
    »War's ein langer Tag?«
    »Mindestens einen Monat muß es her sein, daß wir aus Australien weg sind.« Er nahm auf der Bettkante Platz. Nach kurzer Überlegung legte er sich ganz auf die Tagesdecke. »Und was nun?«
    »Brasilien.«
    »Wieso?«
    »Da sind die Kerle allesamt hin. Wir konnten ihre Spur verfolgen. Man gab uns Satellitenaufnahmen von der Gegend, wo sie ihre Zelte aufgeschlagen haben.«
    »Dann sollten wir da wohl mal anklopfen?«
    »Erraten.«

    »Und was machen wir dann mit denen?«
    »Wir bringen diese Sache ein für allemal zu Ende, Domingo.«
    »Soll mir recht sein - aber ist das denn auch legal?«
    »Seit wann machst du dir über sowas Gedanken?«
    »Ich bin jetzt verheiratet, John, und Vater eines Kindes, wie du weißt. Da trägt man schließlich Verantwortung, Mann.«
    »Wird schon alles legal zugehen, Ding«, versicherte Clark seinem Schwiegersohn.
    »Gut, wenn du meinst! Und was passiert als nächstes?«
    »Du machst zunächst mal ein Nickerchen. Die anderen vom Team treffen erst in einer guten halben Stunde hier ein.«
    »Der Rest von welchem Team?«
    »Jeder, der noch zwei Beine hat und schießen kann, mein Lieber.«
    » Muy bien,jefe «, sagte Chavez und schloß die Augen.

    ***

    Die British Airways 737-700 blieb nur so lange am Boden, wie gerade nötig. Ein Luftwaffen-Tanklastzug füllte Benzin nach, dann startete die Maschine zum internationalen Flughafen John F. Dulles bei Washington, einem Flugplatz, auf dem sie jedenfalls nicht groß auffiel. Die Mitglieder des Rainbow-Teams wurden per Bus an einen sicheren Ort gebracht, wo sie ihre Ruhepause noch etwas ausdehnen durften. Einigen bereitete soviel Fürsorge Unbehagen: Wenn man ihnen eine solche Pause gönnte, dann hieß das, sie wü rden ihre Kräfte sehr bald brauchen.
    Clark und Alistair Stanley berieten miteinander in einem unscheinbaren Gebäude, das Ausblick auf einen kleinen Parkplatz bot.
    »Na, wo drückt euch der Schuh?« fragte Oberst William Byron. Seine Kollegen in Uniform hatten ihm den unwahrscheinlichsten Spitznamen Amerikas verpaßt und ihn »Little Willie« genannt. Mit seinen 1,93 Metern Körpergröße und 104 kg magerem, durchtrainiertem Fleisch war Byron der stattlichste Kerl im ganzen Delta-Force-Sonderkommando. Der Name stammte noch aus West Point, wo er durch vier Jahre Sport und Vollwertkost noch gewachsen war und sieben Kilo zugenommen hatte. Schließlich war er Abwehrspieler im Militärfootballteam der Armee geworden, die im Herbstcup im Veteranen-Stadion von Philadelphia die Navy 35:10 besiegt hatte. Sein Akzent war noch immer waschechtes Süd-Georgia, obwohl ihm inzwischen ein Magistergrad, erworben an der Harvard Business School, zustand - ein bei Armeeoffizieren zunehmend beliebter Abschluß.
    »Wir möchten einen kleinen Ausflug machen«, verriet ihm Clark und schob die Satellitenfotos über den Tisch. »Dafür brauchen wir einen Hubschrauber, sonst eigentlich nicht viel.«
    »Wo zum Teufel liegt denn dieses Kaff?«
    »In Brasilien, westlich von Manaus, am Rio Negro.«
    »Dolles Anwesen«, bemerkte Byron und setzte eine Lesebrille auf, die er eigentlich nicht so gern benutzte. »Wer hat das gebaut? Wer lebt da jetzt?«
    »Genau die Typen, die gestern noch die ganze Menschheit umbringen wollten«, versetzte Clark und griff nach seinem Handy, das gerade losschrillte. Natürlich mußte er wieder abwarten, bis die Verschlüsselungsprogramme synchronisiert waren, dann konnte er sich melden, »Clark hier?«
    »Hier spricht Ed Foley. Die Truppen oben in Fort Dietrick haben die Probe untersucht.«
    »Und?«
    »Es handelt sich um eine Variante des Ebola-Virus, ergänzt - >gentechnisch optimiert< wie sie sagen - durch Krebsgene. Durch die werden die kleinen Bastarde nämlich widerstandsfähiger. Außerdem wurden die Virusstränge geschützt

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