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10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

Titel: 10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmuth W. Mommers und Arnulf D. Kraus
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er­bar­mungs­lo­sen Zer­stö­rers der Zi­vi­li­sa­ti­on zu pas­sen. Nichts­de­sto­we­ni­ger wür­de die­se Dar­stel­lung da­zu die­nen, An­sich­ten ins Wan­ken zu brin­gen. Ei­ni­ge Tau­send, wahr­schein­lich Mil­lio­nen, wür­den er­ör­tern, ob es im Zwei­fels­fall nicht bes­ser sei, völ­lig si­cher­zu­ge­hen.
    »Ein Dieb. Mehr als das: ein ge­stän­di­ger Dieb, der nicht nur von uns, son­dern von sei­nen ei­ge­nen Leu­ten stiehlt«, er­klär­te der Staats­an­walt, wo­bei er sich gar nicht be­wußt war, daß er das Für­wort von säch­lich auf männ­lich brach­te. »Ein Zer­stö­rer, und noch da­zu ein in­tel­li­gen­ter, viel­leicht der Vor­läu­fer ei­nes gan­zen Schwarms von Zer­stö­rern. Ich sa­ge das be­ra­tend, denn wo ei­ner ge­hen kann, kann ei­ne Ar­mee fol­gen.« In­dem er die Fra­ge au­ßer acht ließ, wo­her denn be­sag­te Ar­mee die Schar von Pla­ne­ten her­neh­men sol­le, füg­te er hin­zu: »Ein Dut­zend Ar­meen!«
    Da­durch, daß er sei­ne Stim­me hob, senk­te, fes­tig­te und mil­der­te, wirk­te er aus­ge­zeich­net auf die Ge­fühls­re­gun­gen sei­ner Zu­hö­rer ein, wie et­wa ein Meis­ter auf ei­ner Rie­sen­or­gel spie­len wür­de. Er ap­pel­lier­te an den Pa­trio­tis­mus, ging auf die Kir­che über, gab Vor­ur­tei­len recht, ver­grö­ßer­te die Furcht, die Furcht vor sich selbst, die Furcht vor den an­de­ren, die Furcht vor dem Fremd­ar­ti­gen, die Furcht vor dem Mor­gen, die Furcht vor dem Un­be­kann­ten. Wür­de, Lä­cher­lich­keit, Sar­kas­mus, all das wa­ren Ge­schüt­ze aus sei­ner stimm­li­chen Waf­fen­kam­mer.
    »Er«, sag­te der Staats­an­walt, noch im­mer das männ­li­che Ge­schlecht ver­wen­dend, und deu­te­te auf Maeth, »er­sucht, als Bür­ger die­ser Welt auf­ge­nom­men zu wer­den. Sol­len wir ihn mit al­len sei­nen Feh­lern und Tor­hei­ten, mit all sei­nen über­na­tür­li­chen Kräf­ten und ex­zen­tri­schen Nei­gun­gen, mit all sei­nen ver­steck­ten Grün­den auf­neh­men, die erst her­aus­kom­men könn­ten, wenn es be­reits zu spät ist? Oder, wenn er tat­säch­lich so rein und un­schul­dig ist, wie er uns glaub­haft ma­chen möch­te, wä­re es nicht bes­ser, ihm ei­ne schwe­re Un­ge­rech­tig­keit zu­zu­fü­gen, als un­end­lich grö­ße­re Un­ge­rech­tig­kei­ten an ei­ner großen An­zahl Men­schen her­auf­zu­be­schwö­ren?«
    Her­aus­for­dernd blick­te er sich um. »Wenn wir ihn als Flücht­ling auf­neh­men, wer will ihn ha­ben? Wer möch­te die Ge­sell­schaft ei­nes Ge­schöp­fes ha­ben, das mit dem Durch­schnitts­men­schen kei­ne ge­mein­sa­me Ver­stän­di­gungs­mög­lich­keit be­sitzt?« Er lach­te kurz und scharf. »O ja, es lie­gen An­fra­gen vor, von Men­schen, die das Ver­gnü­gen sei­ner Ge­sell­schaft ha­ben wol­len. Es scheint un­glaub­lich, aber es gibt Leu­te, die ihn wol­len.«
    Wäh­rend er fort­fuhr, hielt er einen Brief hoch, da­mit ihn al­le se­hen konn­ten. »Die­se Per­son bie­tet ihm ein Heim an. Warum? Nun, die­ser Schrei­ber be­haup­tet, selbst ein sta­che­li­ges Ding auf Pro­ky­on wäh­rend sei­ner ach­ten In­kar­na­ti­on ge­we­sen zu sein.«
    Er warf den Brief auf sein Pult. »Irr­sin­ni­ge gibt es über­all. Glück­li­cher­wei­se wird der Lauf der mensch­li­chen Ge­schich­te von ru­hi­gen, be­son­ne­nen Bür­gern be­stimmt und nicht von un­heil­bar Ver­rück­ten.«
    Ei­ne wei­te­re hal­be Stun­de ging es so lau­fend wei­ter, bis er fol­gen­der­ma­ßen schloß: »Bei uns fa­ckelt man mit ei­nem Spi­on nicht lan­ge, man be­freit sich sehr rasch von ei­nem Men­schen, der als Spi­on ver­däch­tigt wird. Ich se­he kei­nen Grund, warum man mit die­sem frem­den Ge­schöpf gnä­di­ger um­ge­hen soll­te als mit un­se­ren Mit­menschen. Hier ha­ben wir einen vor uns, der zu­min­dest einen un­er­wünsch­ten Cha­rak­ter hat und höchst­wahr­schein­lich der ers­te Spi­on ei­nes mäch­ti­gen Fein­des ist. Es ist die An­sicht der Staats­an­walt­schaft, daß nur zwei Din­ge in Be­tracht kom­men, um die öf­fent­li­che Si­cher­heit zu ge­währ­leis­ten: ent­we­der ihn mit dem To­de zu be­stra­fen oder ihn ein­fach in den Welt­raum zu­rück­zu­schi­cken, aus dem er

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