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10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

Titel: 10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmuth W. Mommers und Arnulf D. Kraus
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wenn er auch dem An­ge­klag­ten da­mit nicht nütz­te. »Der Klügs­te un­ter uns kann zum bes­ten ge­hal­ten wer­den. Aber ich glau­be nicht, daß ich zum bes­ten ge­hal­ten wer­de. Das ist mei­ne Mei­nung.«
    Der Ver­tei­di­ger seufz­te. »Wie man mich er­in­ner­te, sind Mei­nun­gen kein Be­weis.« Er setz­te sich mur­melnd. »Äu­ßerst fa­tal, äu­ßerst fa­tal!«
    »Fünf­ter Zeu­ge!«
    »Zehn­ter Zeu­ge!«
    »Sech­zehn­ter Zeu­ge!«
    Mit die­sem, dem sech­zehn­ten, en­de­te die Lis­te des Staats­an­walts. Man hät­te leicht vier- oder fünf­mal so­viel Zeu­gen ge­habt, aber die­se wa­ren die Aus­le­se. Sie hat­ten et­was Kon­kre­tes aus­zu­sa­gen, et­was, das der Öf­fent­lich­keit hel­fen soll­te, ein für al­le­mal zu ent­schei­den, ob man Le­be­we­sen wie Maeth to­le­rie­ren, sie aus­wei­sen oder noch Schlim­me­res mit ih­nen an­stel­len soll­te. Es han­del­te sich bei die­ser Fra­ge um die öf­fent­li­che Si­cher­heit, und da­her soll­te die Öf­fent­lich­keit dar­über ent­schei­den, ob sie be­reit war, Ri­si­ken ir­gend­wel­cher Art ein­zu­ge­hen. Im Hin­blick dar­auf wa­ren die Aus­sa­gen die­ser sech­zehn Zeu­gen ein be­trächt­li­cher An­schlag ge­gen die Frei­heit oder gar das Le­ben die­ses ei­gen­ar­ti­gen Ge­schöp­fes mit den gol­de­nen Au­gen in der An­kla­ge­bank.
    Sich sei­ner vor­teil­haf­ten Stel­lung be­wußt, wand­te sich der Staats­an­walt an den An­ge­klag­ten: »Warum ka­men Sie ei­gent­lich auf die­se Welt?«
    »Um mei­ner ei­ge­nen zu ent­flie­hen.«
    »Und Sie er­war­ten, daß wir das glau­ben?«
    »Ich er­war­te nichts«, schrieb Maeth ge­schäf­tig mit der Krei­de. »Ich hof­fe nur.«
    »Was er­hof­fen Sie sich?«
    »Gü­te.«
    Das brach­te den Fra­ge­stel­ler aus der Fas­sung. Da ihm kein Raum für ei­ne Er­wi­de­rung blieb, war er ei­ne Wei­le still und dach­te sich et­was an­de­res Ver­fäng­li­ches aus.
    »Ih­re ei­ge­ne Welt paß­te Ih­nen al­so nicht. Was paß­te Ih­nen dar­an nicht?«
    »Al­les«, ant­wor­te­te Maeth.
    »Sie wol­len da­mit sa­gen, daß Sie ver­sagt ha­ben?«
    »Ja.«
    »Und nun be­trach­ten Sie die­se Welt als Ab­la­de­platz für Ver­sa­ger?«
    Kei­ne Ant­wort.
    »Ich neh­me an, daß Ihr Vor­wand Un­sinn ist; Ih­re gan­ze Ge­schich­te ist er­fun­den. Ich ver­mu­te, daß Ih­re Be­weg­grün­de, hier­her­zu­kom­men, viel tiefer lie­gen und dunk­ler sind, als Sie zu­ge­ben wol­len. Ich ge­he so­gar noch wei­ter und be­haup­te, daß Sie gar nicht aus der Ge­gend von Pro­ky­on kom­men, son­dern von ir­gend­wo an­ders, von ei­nem Ort, der ein gu­tes Stück nä­her liegt, wie zum Bei­spiel Mars.« Noch im­mer kei­ne Ant­wort.
    »Sind Sie sich dar­über im kla­ren, daß Ra­ke­ten-In­ge­nieu­re Ihr be­schä­dig­tes Raum­schiff ei­ner lan­gen und gründ­li­chen Über­prü­fung un­ter­zo­gen und dar­über be­rich­tet ha­ben?«
    Maeth stand da, rüh­rend ge­dul­dig, sei­ne Au­gen in die Fe­me ge­rich­tet, als woll­ten sie Frie­den su­chen, und sag­te nichts.
    »Sind Sie sich des­sen be­wußt, daß aus ih­ren Be­rich­ten her­vor­geht, daß Ihr Raum­schiff je­dem von uns bis­her ent­wi­ckel­ten weit über­le­gen sei, es zwei­fel­los weit über die­ses Son­nen­sys­tem hin­aus­käme, aber nicht ein­mal Al­pha Cen­tau­ri er­rei­chen könn­te, ganz zu schwei­gen von Pro­ky­on?«
    »Das stimmt«, schrieb Maeth auf die Ta­fel.
    »Trotz­dem blei­ben Sie da­bei, aus der Ge­gend von Pro­ky­on zu kom­men?«
    »Ja.«
    Der Staats­an­walt rang ver­zwei­felt die Hän­de. »Sie ha­ben den An­ge­klag­ten ge­hört, Eu­er Gna­den. Sein Schiff kann die­se Welt von Pro­ky­on aus nicht er­rei­chen. Trotz­dem kam es – laut sei­ner Aus­sa­ge – von dort. Die­ser Krea­tur ge­lingt es nicht, fol­ge­rich­tig zu ant­wor­ten, ent­we­der, weil das Ding schwach­sin­nig ist, oder, noch wahr­schein­li­cher, ein un­fä­hi­ger Lüg­ner. Ich se­he des­halb kaum einen Grund, mei­ne …«
    »Ich fuhr auf ei­nem Pla­ne­ten«, krit­zel­te Maeth.
    »Da ha­ben wir es!« Der Staats­an­walt deu­te­te höh­nisch auf die Ta­fel. »Der An­ge­klag­te fuhr auf ei­nem Pla­ne­ten! Das ist die Flucht aus ei­ner

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