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10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

Titel: 10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmuth W. Mommers und Arnulf D. Kraus
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hier.
    Schickt mir den arm­se­li­gen Ab­fall eu­rer wim­meln­den Ufer,
    Die Hei­mat­lo­sen, vom Wind ver­weh­ten, schickt sie zu mir –
    Ne­ben dem Gol­de­nen Tor werd’ ich mei­ne Lam­pe he­ben.
     
    In dem lan­gen Schwei­gen, das folg­te, be­merk­te nie­mand, daß sich der Ver­tei­di­ger vor den Rich­tern tief ver­beugt und ge­setzt hat­te. Die Ver­tei­di­gung schwieg, denn sie hat­te nichts mehr hin­zu­zu­fü­gen.
     
    *
     
    Mit­ter­nacht. Ei­ne große stei­ner­ne Zel­le mit Me­tall­git­ter, ein Bett, ein Tisch, zwei Ses­sel und ein Ra­dio­ap­pa­rat in ei­ner Ecke. Maeth und der Ver­tei­di­ger sa­ßen bei­sam­men und un­ter­hiel­ten sich, schau­ten Brie­fe durch, be­ob­ach­te­ten die Uhr.
    »Die Staats­an­walt­schaft hat einen schlech­ten Brief mit je­nem von dem Ver­rück­ten aus­ge­sucht«, be­merk­te der Ver­tei­di­ger. Er konn­te sich nicht zu­rück­hal­ten, sei­ne Wor­te laut aus­zu­spre­chen, ob­wohl er ganz ge­nau wuß­te, daß die an­de­re nur sei­ne Ge­dan­ken hö­ren konn­te. Er zeig­te auf einen Sta­pel von Brie­fen, die sie durch­ge­se­hen hat­ten.
    »Ich hät­te ihm leicht mit die­sem Bün­del ent­ge­gen­tre­ten kön­nen. Aber was hät­te es genützt? Sie be­wei­sen nichts, au­ßer, daß nicht al­le Leu­te glei­cher An­sicht sind.«
    Er seufz­te, streck­te sei­ne Ar­me weit aus und gähn­te, schau­te zum zwan­zigs­ten- oder drei­ßigs­ten­mal auf die Uhr, nahm einen wei­te­ren Brief in die Hand.
    »Hör dir die­sen an.«
    Laut las er:
    »Mein Sohn, drei­zehn Jah­re alt, plagt uns stän­dig, Ih­rem Kli­en­ten ein Heim an­zu­bie­ten. Ich weiß wirk­lich nicht, ob es klug ist, sei­nem Wunsch nach­zu­ge­ben, aber wenn wir es nicht tun, wird er uns kei­ne Ru­he ge­ben. Wir ha­ben ein Zim­mer frei, und wenn Ihr Kli­ent sau­ber ist und ihm der Dampf an Wasch­ta­gen nichts aus­macht …«
    Sei­ne Stim­me wur­de un­deut­lich, als er wie­der gäh­nen muß­te. »Man sagt, es wer­de bis sechs Uhr früh dau­ern, bis die Volks­ab­stim­mung be­en­det sei. Ich wet­te, es wird min­des­tens acht oder gar zehn Uhr. Sol­che Din­ge ver­zö­gern sich im­mer.« Er ruck­te her­um, in der ver­geb­li­chen Mü­he, es sich im har­ten Stuhl be­que­mer zu ma­chen. »Ich blei­be je­doch bei dir, bis wir das über­stan­den ha­ben, so oder so. Und glau­be ja nicht, ich sei der ein­zi­ge Freund, den du hast.« Er zeig­te auf die Brie­fe. »Du hast da ei­ne gan­ze Men­ge.«
    Maeth war mit dem Durch­le­sen ei­nes zitt­rig ge­schrie­be­nen Brie­fes fer­tig, lang­te nach Blei­stift und Pa­pier und krit­zel­te: »Al­lain lehr­te mich nicht ge­nug Wör­ter. Was be­deu­tet ›Ve­teran‹?« Nach­dem es ihr er­klärt wor­den war, mein­te sie: »Die­sen Schrei­ber hier ha­be ich am liebs­ten. Er wur­de ver­wun­det. Soll­te man mich frei­spre­chen, wer­de ich sei­ne Ein­la­dung an­neh­men.«
    »Laß mich se­hen.«
    Der Ver­tei­di­ger nahm das Blatt, las es und mur­mel­te:
    »Hm, hm …« Er gab es zu­rück. »Du hast die Wahl. Auf al­le Fäl­le wer­det ihr et­was ge­mein­sam ha­ben, näm­lich, mit die­ser ko­mi­schen Welt zu Ran­de kom­men zu müs­sen.« Er warf einen flüch­ti­gen Blick auf die Wand und füg­te hin­zu:
    »Die­se Uhr hat zu krie­chen be­gon­nen. Bis mor­gen früh wird es ei­ne Wo­che dau­ern!«
    Ir­gend je­mand öff­ne­te das Git­ter mit klim­pern­den Schlüs­seln, und her­ein kam der Staats­an­walt. Er grins­te sei­nen Ri­va­len an und sag­te: »Nun, Sie ma­chen es sich hart ge­nug im Ge­fäng­nis – Sie be­nüt­zen noch nicht ein­mal den bei­ge­stell­ten Kom­fort!«
    »Was mei­nen Sie da­mit?«
    »Den Ra­dio­ap­pa­rat.«
    Der Ver­tei­di­ger rümpf­te ver­ächt­lich die Na­se: »Ver­damm­tes Ra­dio. Lärm, Lärm, Lärm. Wir ha­ben flei­ßig ge­le­sen – in Frie­den und Ru­he.«
    Ein plötz­li­cher Ver­dacht durch­zuck­te ihn.
    »Was ha­ben wir im Ra­dio ver­säumt; gab es et­was?«
    »Die Mit­ter­nachts-Nach­rich­ten.« Der Staats­an­walt lehn­te sich an die Ti­sche­cke und grins­te noch im­mer. »Man hat die Volks­ab­stim­mung ab­ge­bro­chen.«
    »Das kön­nen sie doch nicht tun!«
    Rot vor Zorn stand der Ver­tei­di­ger auf.
    »Durch in­ter­na­tio­na­les

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