100 Bauernregeln
Finden des Baus oder der Nahrungsquelle erleichtern, bei reichlich Regen durch das Abwaschen der Duftstoffe zerstört werden. Dennoch sollte man die Fähigkeiten von Ameisen, die man zur Erdbebenvorhersage zu nutzen gedenkt, nicht anzweifeln.
»Bleiben morgens die Bienen in der Beute oder zieh’n sich tagsüber in diese zurück, dann gibt’s kühle Nässe wahrscheinlich heute, versuch statt im Freien zu Hause dein Glück.«
Wie Hummeln und Hornissen sind Bienen im wahrsten Sinne des Wortes Sonnenkinder. Insbesondere im Frühjahr benötigen sie die wärmenden Strahlen der Sonne. Damit die fleißigen Bienen ihrer Tätigkeit, dem Nektar- und Pollensammeln, nachgehen können und nicht unmittelbar nach dem Start aus dem wärmenden Stock (Beute) ihren Flug wegen der Gefahr einer Unterkühlung abbrechen müssen, sollte ihre Flugmuskulatur eine Temperatur von wenigstens acht bis zehn Grad aufweisen. Solange sich die Immen im Stock befinden, lässt Kälte sie kalt. Bei nahendem Regen oder einem bevorstehenden größeren Temperaturrückgang bleiben sie lieber in der warmen Stube. Was im Übrigen auch für manchen Imker gilt.
Die von den Bienen bis zu einer einträglichen Honigquelle zurückgelegten Entfernungen hängen in starkem Maße vom Wetter ab bzw. von dem aus dem Wetter resultierenden Nektarangebot. Eine Reihe von Pflanzen verschließen nämlich bei einer sich abzeichnenden Wetterverschlechterung ihre Blüten.
Die Bienen starten dann bestenfalls zu kurzen Erkundungsflügen in die nähere Umgebung des Stockes. Da die Bienen sich offenbar verständigen können – ihre Sprache äußert sich in tänzelnden Bewegungen im Stock –, unterlassen sie die wenig lohnenswerten Flüge: Bloß keine unnötige Energie verschwenden! Sie folgen der Prämisse eines günstigen Aufwand-Nutzen-Verhältnisses. Schließlich müssen auch die Eisheiligen, laut Kalender die Tage vom 11. bis 15. Mai, und die Schafskälte im Juni optimal und ohne größere Verluste überstanden werden.
Regel-Variationen
»Kommen die Bienen nicht heraus, ist’s mit dem schönen Wetter aus.«
»Entfernen sich die Bienen nicht weit von der Beute, erwarten Schlechtwetter Land und Leute.«
Auch eine Zunahme der Windgeschwindigkeit, wie sie bei Annäherung von Tiefdruckgebieten zu beobachten ist, führt zu einer Verringerung der Flugaktivität. Ist warmes und sonnenscheinreiches Wetter in Aussicht, was meist sich öffnende Blüten zur Folge hat, dann gehen die Sammelbienen auf Honig- und Pollensuche. Dabei entfernen sie sich bis zu sieben Kilometer und mehr von ihrem Stock, um Haselnusssträucher, Salweiden, Löwenzahn, Obstplantagen, Raps-, Rotklee- und Luzernefelder und viele weitere lockende Ziele aufzusuchen. Von besonderem Wert sind auch bunte Blumenwiesen mit Glockenblumen, Schafgarben, Margeriten, Wegwarten und vielen mehr. In unseren Gärten kann man bei schönem Wetter die Bienen in großer Zahl an blühenden Lavendelbüschen oder an den Kokardenblumen beobachten. Die oben angeführte Regel ist durchaus verlässlich, denn es existieren nur wenige Bienenarten, die auch bei schlechtem Wetter unterwegs sind.
»Geht der Fisch nicht an die Angel, ist an Regen bald kein Mangel.«
Auch Fische können Auskunft über das Wetter der kommenden Stunden und Tage geben. So reagiert das über eine Schwimmblase verfügende Schuppenwild wie Karpfen, Schleie, Plötze, Blei, Rotfeder und Karausche und andere ausgesprochen sensibel auf Änderungen des Luftdruckes und damit auf bevorstehende Wetterveränderungen. Nähert sich ein Tiefdruckgebiet mit Regen und nimmt dabei der Luftdruck um beispielsweise 40 Hektopascal ab, so könnte der Fisch dies ausgleichen, indem er 40 Zentimeter tiefer im Wasser schwimmt. Mit anderen Worten: Will der Fisch den Druck, der vor Annäherung des Tiefs und somit bei Hochdruckwetter auf seinem Körper lastete, wiederherstellen, kann er das nur durch Änderung seiner eigenen Tauchtiefe.
Das Problem für den Fisch, will er sich nicht in tiefere Schichten des Gewässers zurückziehen, ist dabei dessen gasgefüllte Schwimmblase.
Ein mit Gas gefüllter Luftballon dehnt sich bei Verringerung des Außendrucks aus. Das Volumen des Ballons nimmt zu. Das passiert auch bei der Schwimmblase. Da diese dann auf die Eingeweide des Fisches drückt, bekommt er im wahrsten Sinne des Wortes Bauchschmerzen. Der Innendruck der Schwimmblase lässt sich aber nicht in kurzer Zeit, sondern nur durch länger währende Gasdiffusion regulieren. Eine rasche
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