100 Clevere Tipps - Digitalfotografie
Digitalkameras mehrere Messbereiche für die Entfernung. Wenn sich in mehreren dieser Bereiche erkennbare Motivdetails befinden, wird in der Regel auf den Bereich scharf gestellt, in dem sich die Motivdetails mit der kürzesten Entfernung zur Kamera befinden. Damit wird der Vordergrund stärker bewertet – was für viele Bilder auch richtig ist. Doch wenn man mehr Wert auf die Schärfe weiter hinten liegender Bilddetails legt, ist dieses Verhalten ungünstig. Bei manchen Kameras kann man deshalb den zur Fokussierung genutzten Bildbereich festlegen.
Andere Kameras haben nur einen in der Mitte platzierten Entfernungssensor. Wenn man damit zwei nebeneinander stehende Personen fotografieren will, kann es vorkommen, dass die Kamera auf den zwischen den beiden Personen sichtbaren Hintergrund scharf stellt und die beiden Personen evtl. unscharf abgebildet werden. Solche Unsicherheiten des Autofokus lassen sich mit verschiedenen Tricks überspielen. Einer nennt sich „FTR“ (Focus Then Recompose/Erst scharf stellen, dann neu komponieren). Für diese Technik sollten Sie nur den mittleren Fokuspunkt aktivieren. Im obengenannten Beispiel schwenkenSie dann die Kamera, bis eine der beiden Personen unter dem Messpunkt liegt. Wenn Sie nun den Auslöser halb drücken, wird das Objektiv richtig eingestellt. Während Sie den Auslöser gedrückt halten, wählen Sie den gewünschten Bildausschnitt. So bleibt die Einstellung auf die zuerst gemessene Entfernung erhalten, auch wenn nun etwas unendlich Entferntes im Hintergrund unter dem Fokuspunkt liegt. Wenn Sie jetzt auslösen, ist die Entfernung wie gewünscht auf die beiden Personen eingestellt. Leider fokussiert die Kamera nach jedem Loslassen des Auslösers neu, so dass man diesen Vorgang jedes Mal wiederholen muss, wenn man den Auslöser losgelassen hat (siehe übernächster Tipp).
20. Autofokus und Kompaktkameras
Der Autofokus einer Kompaktkamera ist meist langsamer und nicht so zielgenau wie der eines Spiegelreflexmodells. Unter anderem darauf beruht die oft recht lange Zeit, die zwischen dem Druck auf den Auslöser und der tatsächlichen Aufnahme vergeht. Diese Auslöseverzögerung ist zwar im Laufe der technischen Entwicklung der letzten Jahre kürzer geworden, aber es ist trotzdem hilfreich, einen „Workaround“ zu kennen.
Sollte Ihre Kamera davon betroffen sein, können Sie sie auf dem gleichen Weg wie gerade beschrieben überlisten. Wenn Sie die Kamera auf ein Motivdetail in der gewünschten Entfernung richten und dann den Auslöser bis zum ersten Druckpunk drücken, stellt der Autofokus scharf. Nun können Sie mit gedrücktem Auslöser warten, bis die Situation sich wunschgemäß entwickelt hat, um dann den Auslöser durchzudrücken, damit die Aufnahme genau in diesem Moment erfolgt.
21. Autofokus und Auslöser trennen
Digitale Spiegelreflexkameras bieten, versteckt unter den sogenannten Individualfunktionen oder Custom Functions (CF), die Möglichkeit, den Autofokus vom Auslöser zu trennen. Der Autofokus wird dann nur gestartet, wenn man eine spezielle Taste an der Rückseite der Kamera drückt. Diese Taste (bei Canon ist das die Sterntaste) kann man mit dem Daumen der rechten Hand gut erreichen, so dass ein schnelles Fokussieren möglich ist.
Unter den Custom Functions verbirgt sich die Möglichkeit, den Autofokus nur auf Wunsch unkompliziert zuschalten zu können.
Solange aber die Taste nicht gedrückt wird, bleibt die Entfernung so wie einmal eingestellt, egal, was sich beim Drücken des Auslösers gerade unter dem Autofokusfeld befindet. So kann man die Vorteile des Autofokus mit den Vorteilen der manuellen Fokussierung koppeln.
Bei Kameras von Canon ist das etwas verwirrend gelöst. Vor dem Schrägstich stehen die Angaben für den normalen Auslöser, hinter dem Schrägstrich die Bedeutung der Sterntaste auf der Kamerarückseite. Mit der hier gezeigten Einstellung erhält der Auslöser die Belichtungsspeicherfunktion, und die Sterntaste erhält die Autofokusmessfunktion.
22. Scharf stellen per Vorratsmessung
Schon lange vor der Entwicklung des Autofokus gab es sogenannte Schnappschusseinstellungen , bei denen man sich die Schärfentiefe für eine Vorwahl des Schärfebereiches zunutze machte.
Bei einem leichten Weitwinkel (35 mm kleinbildäquivalente Brennweite) ist schon bei mittleren Blenden (8 oder 11) die Schärfentiefe so groß, dass sie z. B. den Bereich von 2 bis fast 10 m abdeckt, wenn Sie auf ca. 3,20 m scharf stellen.
Solange sich die
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