100 Clevere Tipps - Digitalfotografie
Bereich der Helligkeitsbeeinflussung (bessere Lichter- und Schattenrettung), der Steuerung der Farbsättigung oder der subtileren Schärfung von Bildern. Die aktuelle Version von Lightroom bietet zum Beispiel eine deutlich bessere Rauschunterdrückung als die älteren Versionen 1 & 2).
Da ich mit RAW fotografiere (und die RAW-Daten auch archiviere), können auch meine schon Jahre alten Bilder aus älteren Kameras von solchen aktuellen technischen Entwicklungen profitieren. Mit JPEG wäre das nicht möglich.
Die Bearbeitung der RAW-Daten bedeutet heutzutage auch keinen großen Zeitaufwand mehr, die Software der Kamerahersteller und auch die speziellen RAW-Konverter der Softwarefirmen erlauben fast alle auch eine Behandlung als „Batch“ . In solch einem automatischen Ablauf können Sie alle RAW-Dateien bearbeiten lassen und derweil einen (oder zwei) Kaffee trinken.
Als Ergebnis erhalten Sie in etwa das, was die Kamera als JPEG aufgezeichnet hätte. Dadurch haben Sie natürlich noch nichts gewonnen. Aber wenn jetzt eines dieser Bilder z. B. einen falschen Weißabgleich hat, können Sie es auf der Basis der Sensordaten verlustfrei verändern, während das bei einem JPEG nur noch mit der eingeschränkten 8-Bit-Farbtiefe ginge, was zu Tonwertabrissen führen könnte.
Und da das RAW-Material im Original vorliegt, können Sie die Helligkeit beeinflussen, ohne wie bei JPEG befürchten zu müssen, dass in den dunklen Bereichen versteckte Kompressionsfehler plötzlich sichtbar werden.
85. RAW-Entwicklung
Sie können für die Umwandlung der RAW Dateien in ein echtes Foto (viele Bildbearbeiter sprechen da in Anlehnung an den alten analogen Prozess beim Film von „Entwicklung“) verschiedene Programme einsetzen, die natürlich auch unterschiedlich in der Benutzung sind.
Doch einige Arbeitsabläufe sind fast immer gleich. Alle Einstellungen in Bezug auf Helligkeit und Farbe sollten Sie schon beider RAW-Konvertierung vornehmen, speziell die Rettung (fast) ausgefressener Lichter und abgesoffener Schattenpartien. Auch die Anpassung des Weißabgleichs sollte hier stattfinden.
Schärfen Sie die Datei schon bei der Umwandlung leicht. Durch die digitale Aufnahmetechnik kommt eine leichte Unschärfe ins Bild, die schon hier gemildert werden sollte. Diese Grundschärfe brauchen Sie bei der weiteren Verarbeitung. Die Schärfung ist aber wirklich nur eine leichte Grundschärfung, die nicht mit der Intensität der (bei Dateien für den Ausdruck manchmal durchaus recht kräftigen) Endschärfung erfolgen sollte.
Stellen Sie die Ausgabedatei auf das 16-Bit-Format ein, wenn Sie vorhaben, auch nach der Konvertierung noch Veränderungen in Bezug auf Helligkeit und Farbe vorzunehmen. Die Datei wird dadurch zwar deutlich größer, aber Sie haben auch deutlich mehr „Fleisch“ zur Verfügung.
Verwenden Sie für das Ausgabeziel des RAW-Konverters nur dann JPEG, wenn Sie das Bild nicht weiterverarbeiten wollen oder andere Dateitypen wegen der Dateigröße nicht in Frage kommen, z. B. weil das Bild per E-Mail verschickt werden soll.
Zur Umwandlung der RAW-Dateien liefern die meisten Hersteller eigene Software mit. Diese RAW Konverter sind oft ganz gut, passen aber bei vielen Fotografen nicht so recht in den Arbeitsablauf („Workflow“). Darüber hinaus gab es zumindest in der Frühphase der Digitalfotografie RAW-Programme, die zwar vom Hersteller der Kamera kamen, aber trotzdem nicht in der Lage waren, die RAW-Dateien optimal umzuwandeln und deren Werte vollständig auszureizen. Deshalb erschienen schnellRAW-Konverter von Fremdherstellern auf der Bildfläche, die leichter zu steuern waren und Arbeitsabläufe vereinfachten. So bestand bei diesen Programmen häufig die Möglichkeit, Entwicklungsrezepte von der einen RAW-Datei auf eine andere zu übertragen. Und man konnte viele RAW-Dateien auf einen Rutsch, als „batch“, umwandeln lassen.
Diese RAW-Konverter sind zum Teil unabhängige Programme, aber es gibt auch RAW-Konverter, die als Bestandteil klassischer Bildbearbeitungsprogramme entstanden. So ist der RAW-Konverter von Photoshop bzw. Photoshop Elements ein Klassiker im Bereich der RAW-Umwandlung. Seine Oberfläche bietet viele Einstellmöglichkeiten, die wichtigsten sind direkt beim Start am rechten Rand des Programmfensters zu sehen.
Teil des Fensters des RAW-Konverters „Camera-Raw“ von Photoshop
Die Bezeichnung der Schieberegler ist leider nicht ganz eingängig, deshalb hier ein paar Angaben zur Wirkungsweise. Mit dem
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