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100 Clevere Tipps - Digitalfotografie

100 Clevere Tipps - Digitalfotografie

Titel: 100 Clevere Tipps - Digitalfotografie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom! Striewisch
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der Fall sein,bei TFT-Displays kann es länger dauern. Genaue Angaben kann ich dazu nicht machen, es hängt vom jeweiligen Typ ab. Als grober Richtwert: Kalibrieren Sie Röhrenmonitormodelle alle 14 Tage, TFTs alle ein bis zwei Monate.
    83. 8 Bit oder 16 Bit?
    Man unterscheidet Bilddateien auch nach ihrer Fähigkeit, Helligkeits- (und damit auch Farb-)Abstufungen zu speichern. Die wohl am häufigsten vorkommenden 8-Bit -Dateien können für jede der drei Grundfarben 256 (256 = 2 x 2 x 2 x 2 x 2 x 2 x 2 x 2 = 2 8 ) Helligkeitsstufen aufzeichnen. Das ist für die allermeisten Fotos mehr als genug.
    Leider gehen, wenn bei der Veränderung von Helligkeit und Farbe einzelne Helligkeitsbereiche gestaucht oder gedehnt werden, Stufen verloren. Da ist es manchmal ganz praktisch, etwas mehr „Fleisch“ in der Datei zu haben, damit man nicht gleich am Knochen nagt. Glücklicherweise können viele Digitalkameras mehr als 256 Helligkeiten (je Grundfarbe) aufzeichnen – oft bis zu 12 Bit. Das scheint nicht spektakulär, ist aber ein Riesensprung, denn 12 Bit entspricht 4096 (2 x 2 x 2 x 2 x 2 x 2 x 2 x 2 x 2 x 2 x 2 x 2 = 4096) Stufen, also dem 16-Fachen von 8 Bit. Durch diese große Anzahl an Abstufungen sind wesentlich drastischere Bearbeitungen möglich als mit 8-Bit-Dateien.
    Diese hohe Anzahl an Abstufungen können Sie aber leider mit den üblichen JPEG-Dateien nicht speichern. Viele Spiegelreflexkameras und einige der Kompakten bieten sogenannte RAW-Dateien an. Diese RAWs enthalten den vollen, von der Kameraaufgezeichneten Umfang an Helligkeiten und Farben, die Daten sind (zumindest fast immer) verlustlos gespeichert. Etwas Besseres kann Ihnen Ihre Kamera nicht liefern.
    Da es in der weiteren Bildbearbeitung kein Dateiformat mit 12 Bit gibt, sollten Sie, wenn Sie die Bilder auch in der Bildbearbeitung mit einer möglichst hohen Bit-Tiefe zur Verfügung haben wollen, diese aus dem RAW-Konverter heraus als 16-Bit -Dateien speichern. Dafür kommen TIFF und einige bildbearbeitungsspezifische Dateiformate wie z. B. PSD von Photoshop in Frage.

    Beide Bilder wurden gleich bearbeitet, links stand ein RAW (ca. 12 Bit), rechts nur ein JPEG (8 Bit) zur Verfügung. Besonders auffällig ist der Unterschied in Bereichen mit Verläufen und wenigen Details, z. B. im Himmel und in den Wolken.
    84. RAW benutzen
    RAW-Dateien stellen die volle Information, die der Sensor aufzeichnen kann, zur weiteren Verarbeitung zur Verfügung. Dadurch bieten sie weitere Vorteile. Bei JPEG-Dateien erfolgt der Weißabgleich in der Kamera vor der Bildspeicherung. Es stehen danach nicht mehr die ursprünglich aufgezeichneten Farbinformationen zur Verfügung. Eine nachträgliche Wiederherstellung der ursprünglichen Bildwerte ist deshalb nicht mehr möglich. (Außerdem kann bei JPEG-Dateien jede nachträgliche Veränderung des Weißabgleichs nur noch mit den 8-Bit-Dateien erfolgen, siehe vorhergehende Seite).
    Bei RAW-Dateien dagegen wird nur der vom Fotografen (oder der Weißabgleichsautomatik) gewünschte Korrekturwert zusätzlich zu den unverfälschten Sensordaten gespeichert. Erst wenn Die RAW-Daten verarbeitet werden, kommt dieser Wert zur Anwendung. Diese Angaben lassen sich auch nachträglich problemlos anpassen und ändern, eine Änderung des (evtl. nicht ganz richtigen) Weißabgleichs ist also ohne Verluste möglich.
    Nicht nur wegen der höheren Farbtiefe, sondern auch wegen der Möglichkeit, den Weißabgleich später noch ohne Verluste anzupassen, sollten Sie möglichst RAW-Dateien einsetzen.
    Da die RAW-Dateien auch noch ungeschärft sind, lässt sich die spätere auf den Verwendungszweck abgestimmte Endschärfung ohne Einschränkungen eines JPEGs anpassen. Und störende Kompressionsartefakte in nachträglich aufzuhellenden dunklen Bildbereichen sind auch nicht zu befürchten.

    In den verschieden RAW-Konvertern (hier abgebildet: Lightroom) kann der Weißabgleich noch später aus einer Liste oder per Zahlenwert ausgewählt werden. Oder Sie nehmen die Pipette per Mausklick auf das Symbol auf und wählen damit ein Bilddetail aus, das farblich neutral (grau) werden soll.
    Die Techniken zur Umwandlung von RAW-Daten in Bilder entwickeln sich ständig weiter. Wenn Sie die RAW-Daten archivieren, haben Sie später eventuell die Möglichkeit, Ihre alten Bilder von den in der Zwischenzeit verbesserten Werkzeugen zur RAW-Konvertierung profitieren zu lassen. In letzter Zeit sind solche Verbesserungen in der RAW-Software schon häufiger vorgekommen, sei es im

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