100 Clevere Tipps - Digitalfotografie
(Die passenden Internet-Adressen finden Sie auf der Webseite zum Buch http://www.fotolehrgang.de/100tippsundtricks/index.php )
Ich persönlich behebe die stürzenden Linien lieber mit den Bordmitteln der Bildbearbeitung, da ich die Fotos meist ohnehin in der Software öffnen muss, um andere Punkte zu bearbeiten. In Photoshop geht das mit dem Werkzeug zum „ freien Transformieren “ ([Strg]+[T]) des „Bearbeiten“-Menüs.
Ich nehme nicht das vom Namen her besser passende „Perspektivisch Transformieren“ des gleichen Menüs, denn das Bild muss oft nicht nur perspektivisch entzerrt, sondern auch noch gedreht werden. Das kann ich mit dem freien Transformieren in einem Arbeitsschritt machen, und die Pixel leiden nicht so stark, wie wenn sie zweimal hintereinander gezerrt würden. Das Bild muss aber vor der Behandlung durch Änderung des Ebenennamens in eine „normale“ Ebene verwandelt werden, Hintergrundebenen lassen sich nicht transformieren.
Zur weiteren Verarbeitung ist es besser, wenn Sie etwas Platz im Bildfenster um das Bild herum haben. Verkleinern Sie deshalb mit [Strg] + [–] das Bild innerhalb seines Fensters.
Nachdem Sie das „frei Transformieren“ aktiviert habe, erhält das Bild acht Anfasser, die je nach Tastendruck auf [Alt], [Strg] und [Umsch] unterschiedlich reagieren. Auch durch Kombinationen der Tasten können Sie die Wirkungsweise beeinflussen.
Meistens müssen Sie das Bild zuerst so drehen, dass der Horizont waagerecht ist. Das geht, wenn Sie sich von außen einem der Eckanfasser nähern und dann klicken und ziehen, wenn der Cursor sich in einen zum Viertelkreis gebogenen Doppelpfeil verwandelt.
Nach dem Drehen müssen Sie alle drei Tasten ([Alt], [Strg] und [Umsch]) drücken und den oben links oder rechts befindlichen
Auf diesem Bild sind schwache stürzende Linien, da die Kamera leicht nach oben gerichtet wurde. Die Horizontlinie liegt unterhalb der Bildmitte.
Anfasser mit einem Mausklick packen und nach außen ziehen. Der Anfasser an der anderen Seite wandert mit. Wenn alle Gebäudekanten senkrecht stehen, haben Sie das erste Ziel erreicht. Aber das Gebäude wird jetzt in der Höhe gestaucht aussehen, denn die neue Bilddiagonale verläuft jetzt viel flacher, was zu einem anderen Verhältnis von Höhe zu Breite führt. Damit ist auch klar, was jetzt noch geschehen muss.
Sie müssen die Höhe verändern, indem Sie den mittleren Anfasser am oberen Bildrand nach oben ziehen. Und zwar so weit, dass die Verlängerung der alten Bilddiagonale zumindest ungefährdurch die neuen Eckpunkte (die Eckanfasser) verläuft. Dann ist das Verhältnis von Höhe und Breite wieder so wie im Ausgangsbild.
Mit einem Doppelklick ins Bild oder mit der Entertaste könne Sie Drehung, Entzerrung und Skalierung anwenden lassen. Der charmante Vorteil ist, dass alle die Qualität negativ beeinflussenden Schritte in einem Vorgang erfolgen, die Qualitätsminderung also so gering wie möglich ist.
Sollten durch die Höhenveränderung Bereiche des Bildes nach außen wandern und unsichtbar werden, dann ist das kein Problem; der große Vorteil dieser Vorgehensweise ist, dass Sie diese Bereiche durch den Befehl „alles Einblenden“ im Bildmenü („Bild“ > „skalieren“ bei Photoshop Elements ) wieder anzeigen lassen können.
Nun müssen Sie das Bild noch so beschneiden, dass die transparenten Bereiche verschwinden. In Gimp geschieht das Entzerren etwas anders, die Arbeitsschritte Drehen und Entzerren finden Sie dort im Menü „Werkzeug“ als Einzelpunkte, die nacheinander erfolgen müssen. Und bei „perspektivisch entzerren“ sind die beiden Eckpunkte nacheinander zu bewegen.
Ist die Höhenkorrektur erfolgt, können Sie die nach außen geschobenen Bildteile über das „Bild“ > „Leinwand auf Ebene anpassen“ durch eine Leinwandvergrößerung einblenden lassen. In Photoshop ab CS3 (unter Filter-Verzerrungsfilter-Objektivkorrektur) gibt es eine Perspektivkorrektur, die ebenfalls stürzende Linien beheben kann. Ab Photoshop CS5 und Lightroom 3 ist das auch direkt bei der RAW-Konvertierung möglich.
Bei diesem Bild wurde der Fehler korrigiert, die senkrechten Linien des Kirchengebäudes laufen wieder gerade.
98. Kacheln statt klonen
Zum Entfernen störender Bilddetails greifen viele Bildbearbeiter zum Klonstempel . Das ist für organische Oberflächen wie Haut und an kleinen Reparaturstellen oft auch oft der beste Weg. Aber es gilt hierbei vorsichtig zu sein, denn gerade bei solchen
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