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100 - Des Teufels Samurai

100 - Des Teufels Samurai

Titel: 100 - Des Teufels Samurai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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war in den Schloßpark eingedrungen. Drei von ihnen waren zur Strecke gebracht worden, aber fünf befanden sich noch auf freiem Fuß.
    Als Gensuke den Lotosteich hinter sich gelassen hatte und in den von Hecken umsäumten Gang kam, vernahm er links von sich ein verräterisches Geräusch. Es war nur das leise Knacken eines brechenden Zweigs. Aber es genügte ihm. Er ging weiter, als habe er nichts gehört, schlug aber dann einen Bogen und kehrte von hinten zu der Stelle zurück.
    Dort kauerte eine verwilderte Gestalt und bog eine verrostete Klinge zwischen den Händen, während die Augen, in denen der Wahnsinn flackerte, die beiden jungen Männer am Teich beobachteten.
    Gensuke packte den Eindringling von hinten, hielt ihm den Mund zu, damit er nicht schreien konnte. In dieser Stellung blieb er, bis der Bandit sein Leben ausgehaucht hatte.
    Hoichi und Tomotada hatten davon nichts gemerkt.
    „So verbittert höre ich dich heute zum erstenmal", sagte Hoichi gerade betroffen. „Bisher hattest du doch noch nie Grund zur Klage."
    „Hatte ich doch - ich klagte nur nicht."
    Über ihre Köpfe surrten drei Pfeile hinweg, schlugen außerhalb des Lotosgarten ins Gebüsch und bohrten sich in ein einziges Ziel - in den ausgemergelten Körper eines verwahrlosten Mannes, der dort mit einer naginata, einer Schwertlanze, auf der Lauer gelegen hatte.
    Aber das sahen Hoichi und Tomotada nicht.
    „Was fällt euch ein, in so leichtsinniger Weise über unsere Köpfe hinweg Zielübungen zu veranstalten", schalt Hoichi die Bogenschützen.
    Die drei Samurai verneigten sich ehrerbietig vor ihm - und spannten neue Pfeile in die Bogen. „Tomotada", sagte nun Hoichi wieder zu seinem Milchbruder und ergriff seine Hand. „Wir sind doch Brüder. Wir haben von derselben Amme getrunken, wir wohnen im selben Haus…"
    „Nicht mehr lange, denn ich gehe fort", sagte Tomotada. „Dann kannst du auch den Kirschbaum für dich allein in Anspruch nehmen. Aber wenn die Seele meiner Mutter in ihm wohnt, dann soll ein Blitz in ihn fahren, wenn ich diesem Palast den Rücken gekehrt habe."
    „Tomotada!" Hoichi sprang entsetzt auf die Beine.
    Tomotada erhob sich ebenfalls, und die beiden standen sich wie zwei kampfbereite Gegner gegenüber.
    Keine dreißig Schritte von ihnen entfernt, jedoch ihren Blicken verborgen, schlich eine geduckte Gestalt die Treppe hinauf, die auf einer Seite von einer Felswand begrenzt wurde. Auf der anderen Seite zog sich eine übermannshohe Mauer mit Schießscharten hinauf.
    Der Eindringling wußte, daß hinter den Schießscharten Krieger mit Lanzen und Pfeil und Bogen lauerten. Deshalb duckte er sich unter ihnen hindurch. Als er das Ende der Mauer erreicht hatte, glaubte er, das Schlimmste hinter sich zu haben. Aber da trat ein Samurai mit erhobenem Schwert hinter der Mauer hervor. Der Eindringling sah nur einen Schatten und hörte das Geräusch, das die Klinge beim Durchschneiden der Luft machte…
    „Bist du wirklich neidisch, Tomotada, weil der Besitz meines Vaters einmal mir gehören wird?" fragte Hoichi am Lotosteich. „Dann will ich hier geloben, daß ich am Tage, an dem ich meine Herrschaft antrete, mit dir Besitz und Land teilen werde."
    „Nein, behalte nur dein Teil", erwiderte Tomotada. „Ich will nichts von dem, was einmal dir gehören wird. In Wirklichkeit bist nämlich du auf mich neidisch. Es ärgert dich, daß du nur Verse schreiben kannst, daß ich aber ein besserer Bogenschütze bin…"
    „O nein, Tomotada, das ist nicht wahr!"
    „Du neidest es mir, daß ich mit dem Schwert besser umzugehen verstehe als du und in der Fechtkunst selbst unseren Lehrmeister Gensuke schon übertreffe. Und dies, obwohl Gensuke sehr darum bemüht ist, dir eine bessere Ausbildung als mir zu geben."
    „Was sagst du da für böse Dinge, Tomotada!"
    Die beiden Streithähne wurden durch einen Tumult an einem der Zugänge des Lotosgartens gestört. Geschrei erhob sich, und Waffen klirrten. Dann tauchten zwei Männer in schmutziger Kleidung auf, die sich verzweifelt mit ihren Schwertern gegen die Übermacht der Samurais zu wehren versuchten. Die Samurais lösten einander im Kampf ab.
    „Daß keiner der Bogenschützen einen Pfeil abschießt!" rief Gensuke und trieb einen der beiden Banditen vor sich her. Der Mann brach schweißüberströmt in die Knie. Er hatte keine Kraft mehr zum Kämpfen und wollte sich selbst einen ehrenvollen Abgang von dieser Welt verschaffen und sich in sein Schwert stürzen. Doch Gensuke gewährte ihm diese

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