100 Dinge, die ein Vorschulkind koennen sollte
nur im Alltag, es versteht dadurch später auch Mathematikaufgaben besser und kann sie sich leichter vorstellen. Um Ihrem Kind EIN GEFÜHL FÜR DIE DAUER EINER TÄTIGKEIT zu geben, ist es wichtig, dass Sie immer wieder einmal mit ihm darüber sprechen, zum Beispiel wenn Sie beim gemeinsamen Plätzchenbacken den Küchenwecker einstellen.
Aber auch Wartezeiten können Sie in Minuten angeben, zum Beispiel, wenn Sie wissen, dass in 20 Minuten der große Bruder aus der Schule kommen wird. Wenn Ihr Kind sich daran gewöhnt hat, abends mit der Zahnputzuhr die Zähne zu putzen, dann machen Sie doch mal ein kleines Experiment: Drehen Sie die Zahnputzuhr so um, dass Ihr Kind sie nicht sieht. Lassen Sie es nach Gefühl putzen. Wenn es meint, dass die Uhr abgelaufen ist, darf es die Zahnbürste aus dem Mund nehmen. Schauen Sie gemeinsam, wie weit der Sand durchgelaufen ist. Probieren Sie das auch einmal mit einem Küchenwecker, bei dem Sie die verbleibende Zeit ablesen können. Dann können Sie sogar eine Liste führen, wie genau Ihr Kind die Zeitspanne getroffen hat.
75 Spülen und abtrocknen
➔ In Zeiten der Spülmaschine scheint es überholt, von Kindern zu erwarten, dass sie spülen und abtrocknen können. Doch gibt es eben nicht überall solche Annehmlichkeiten wie eine Spülmaschine, und deshalb sollte Ihr Kind auch souverän mit Spülbürste und Trockentuch umgehen können. Außerdem trainiert es beim Spülen seine GESCHICKLICHKEIT UND SORGFALT , es muss darauf achten, dass nichts zerbricht. Nebenbei bekommt es ein Gefühl für Mengen und übt sich im Sortieren, wenn es die Teller stapelt oder die Gabeln in die Schublade legt.
Falls es in Ihrem Haushalt keine Spülmaschine gibt und Sie sich bisher darüber geärgert haben, können Sie jetzt also aufatmen: Sie haben nun einen kleinen Helfer, der nebenbei wichtige Erfahrungen macht, die ihm nicht nur im Alltag, sondern sogar in der Schule nützlich sein werden. Wenn Sie eine Spülmaschine haben, dann sollten Sie darüber nachdenken, ob Sie vielleicht am Wochenende trotzdem gelegentlich gemeinsam spülen.
Beim Spülen können Sie nebenher mit Ihrem Kind zählen üben. Überlegen Sie gemeinsam, wie viele Messer, Gabeln, Eierbecher ... im Spülwasser sein müssten, wenn alle Familienmitglieder mitgegessen haben. Lassen Sie Ihr Kind überprüfen, ob wirklich alle Teile gespült wurden. Verstecken Sie ruhig mal einen Teller oder einen Löffel: Sie werden sehen, dass Ihr Kind bereits rechnen kann, denn es wird schnell merken, dass ein Teil fehlt.
76 Den Tisch decken
➔ Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass sich manche Kinder an einem feierlich gedeckten Tisch besonders gut benehmen? Die Tischdecke, das schöne Geschirr, das glitzernde Besteck, Servietten, Kerzen und die schön angerichteten Teller scheinen das Ordnungsgefühl eines Kindes anzusprechen. Doch nicht nur dieses wird gefestigt, wenn Ihr Kind den Tisch deckt. Ganz nebenbei können Sie es hierbei daran erinnern, WO LINKS UND WO RECHTS IST , indem Sie ihm erklären, dass links die Gabel und rechts das Messer liegt. Um für die ganze Familie den Tisch zu decken, muss ein Kind zählen und ein Gefühl für die Aufteilung des Geschirrs auf dem Tisch haben. Das ist eine gute Übung dafür, wenn es später in der Schule ein Heft oder ein Blatt beim Malen oder Schreiben aufteilen will.
Sicher ist es in unserer hektischen Zeit nicht immer möglich, den Tisch feierlich zu decken, doch das Muster ist ja auch im Alltag das gleiche: Jeder bekommt einen Teller, ein Glas, Besteck ... Außerdem ist es doch schöner, wenn sich nicht jeder aus dem Schrank holt, was er gerade benötigt. Übertragen Sie Ihrem Kind auch hier Verantwortung: Mit Fragen wie »Wie viele Tassen brauchst du noch?« oder »Was fehlt denn noch?« fördern Sie seine mathematischen Fähigkeiten, sein logisches Denken, sein räumliches Vorstellungsvermögen und sein Verständnis von Abläufen – ganz nebenbei. Das kostet nur wenige Minuten und trägt ein ganzes Leben lang Früchte.
77 Das Zimmer aufräumen
➔ Beim Thema Aufräumen scheiden sich die Geister: »Ordnung ist das halbe Leben«, sagen die einen, die anderen halten sich eher an den Grundsatz »Wer Ordnung hält, ist nur zu faul zum Suchen«.
Als Erwachsener mag jeder seine eigene Philosophie entwickeln. Vorschulkinder müssen jedoch zunächst einen Ordnungssinn entwickeln, und das geht nur, wenn sie Ordnung erleben.
Schließlich besteht die ganze Welt, alles Wissen und das ganze Leben
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