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100 - Leichengeflüster

100 - Leichengeflüster

Titel: 100 - Leichengeflüster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Zigarette
anzündete.
    Die Nacht war
warm und schwül, und Carmen-Olivia lud noch zu einem Drink.
    Dazu sagten
die beiden Freunde nicht nein.
    Das Haus war
einfach, aber sauber und geschmackvoll eingerichtet.
    Carmen preßte
frische Orangen aus und gab Eiswürfel dazu. Der Drink war erfrischend.
    Carmen-Olivia
und Luis Garcia de Valo entdeckten beide, daß es »gefunkt« hatte zwischen
ihnen.
    Sie sahen
sich minutenlang stumm an, und als de Valo sein Glas auf den Tisch stellte und
der hübschen, dunkelhaarigen jungen Frau mit seinem Feuerzeug eine Zigarette
anzündete, fragte er: »Kann ich dich Wiedersehen ?«
    »Ja ...«,
sagte sie einfach, und er hatte nichts anderes erwartet.
    Sie hatten
beide das Gefühl, als würden sie sich schon lange kennen. Sie waren sich nicht
fremd. Es war Liebe auf den ersten Blick.
    Als de Valo
und Menderez nach einer Stunde Aufenthalt nach Guadaqual weiterfuhren, standen
Juanita und Carmen-Olivia an der Haustür und winkten.
    »Ich muß sie
Wiedersehen«, sagte Luis Garcia de Valo leise und starrte in den Rückspiegel,
bis er die winkenden Gestalten nicht mehr sehen konnte. »Ich muß sie unbedingt Wiedersehen
...«
     
    ●
     
    Er kam erst
um vier Uhr morgens ins Bett und konnte doch keinen Schlaf finden. Im Gegensatz
zu Paco Menderez, der schnarchte und auch nicht wach wurde, als de Valo um
sechs Uhr bereits das Bett verließ, sich frisch machte, rasierte und anzog.
    Luis kannte
Menderez’ guten Schlaf. Bis zum Mittag würde der Feund nicht aufwachen.
    Luis Garcia
de Valo stieg in den Jeep, der hinter dem Haus parkte und fuhr ohne Frühstück
los.
    Es zog ihn zu
Carmen-Olivia.
    Die Sonne
tauchte die Bergkuppen bereits in rotes Licht, und der blau werdende Himmel
spannte sich wie ein Seidendach über die Gegend.
    Um die
Mittagszeit spätestens mußte de Valo nach Mexiko City fahren. Noch in der
gleichen Nacht startete seine Maschine, mit der er in New York erwartet wurde.
    De Valo raste
nach Culpa. Hinter dem Jeep wehte eine lange, dichte Staubfahne her.
    Er durchfuhr
den Ort, kannte noch genau die Stelle, an der er in der letzten Nacht sein
Fahrzeug zum Stehen gebracht hatte. Und wurde doch stutzig.
    Das letzte
Haus war alt, machte einen verwahrlosten, heruntergekommenen Eindruck, und de
Valo wurde unsicher.
    Er verließ
den Wagen und klopfte an die verwitterte, staubbedeckte Tür.
    Niemand
öffnete ihm. Er wollte gerade die Hand auf die Klinke legen, um auszuprobieren,
ob die Tür verschlossen wäre, als er die alte Frau auf der anderen Straßenseite
bemerkte.
    Die Alte
schüttete einen Eimer mit schmutzigem Wasser in die Gosse und blickte zu de
Valo herüber.
    Der
mexikanische PSA-Agent sprach die Frau an.
    »Ich suche
jemand«, sagte er.
    »Dort, in
diesem Haus?« Die Alte betonte das Wort »diesem« auffällig.
    »Sie, Señora ...«
    »Da wohnt
niemand .«
    Luis Garcia
de Valo glaubte, sich verhört zu haben. »Sie müssen sich irren, Señora. Da
leben zwei junge Frauen. Ein Geschwisterpaar. Eine heißt Carmen-Olivia .«
    »Nein, nein«,
schüttelte die grauhaarige Alte heftig den Kopf und strich eine Strähne aus dem
Gesicht. »Da irren Sie gewaltig, Señor. Da haben mal zwei junge Frauen gewohnt. Juanita und Carmen-Olivia,
richtig... Aber das ist schon - zehn Jahre her
    Die beiden
kamen einige Meilen weiter nördlich von Culpa bei einem Unfall ums Leben. Ein
umstürzender LKW hat sie zerquetscht .«
     
    ●
     
    Die Alte
schien nicht zu wissen, was sie sagte.
    De Valo hatte
allerdings ein eigenartiges Gefühl, als er die Türklinke des alten Hauses
erneut herabdrückte und feststellte, daß sie nicht abgeschlossen war.
    Jeder konnte
das Haus betreten. Aber aus dem Dorf tat es offensichtlich niemand. Es schien
tabu für die Bewohner zu sein ...
    Luis Garcia de Valo trat ein. Die Umgebung kam ihm sofort vertraut vor. Er
wußte, wo es in den Raum ging, in dem Carmen-Olivia ihm tief in die Augen
gesehen hatte und ihn wissen ließ, daß auch sie ihn gern Wiedersehen wollte.
    Wie ein
Schlafwandler durchschritt er die vier kleinen leeren Zimmer. Meterlang waren
die Spinnweben, die von der Decke herunterhingen. Über die Wände krabbelten
Käfer und Kakerlaken, Ameisen und Spinnen. Die Möbel waren alt und mit einer
dicken Staubschicht bedeckt.
    Auch der
kleine runde Tisch ... Aber darauf lag etwas, das er hier nicht zu finden
erwartet hatte, dessen Fehlen er in der Kürze der Zeit noch nicht mal bemerkt
hatte.
    Sein -
goldenes Feuerzeug!
    Damit hatte
er in der letzten Nacht

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