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100 Stunden Todesangst

100 Stunden Todesangst

Titel: 100 Stunden Todesangst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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einzige, was dich
erträglich macht, ist das neue Taschenmesser. Zeig mal her!“
    „Wenn’s dir
gefällt, können wir tauschen. Ich kriege die Kette, du nimmst das Messer.“
    „Du
könntest es mir als Geschenk aufdrängen, statt die Kette im Gegenzug zu
verlangen. Bei dir bricht ja jetzt schon der Geiz aus. Und das soll ich weitere
60 Jahre aushalten?“
    Der Fahrer
lachte lauthals.
    Dann
fesselte eine Sprechfunk-Durchsage seine Aufmerksamkeit.
    Auch das
Pärchen hörte mit.
    Kein Wort
von dem, was Bernd Stackl jener Alma in der Zentrale meldete, entging ihnen.
    „...Ambulanz“,
sagte Alma, womit der Funkkontakt zu Ende war.

    „Hah!“ rief
Locke. „Da haben wir’s. Meine Sorge ist völlig real (wirklich). Von
wegen Zivilstreife! Autobahn-Banditen waren das. Und wir drei Hornochsen...
Verzeihung, Herr…“
    „Plotow“,
stellte er sich vor. „Achim Plotow. Den Hornochsen verzeihe ich dir. Und ich
meine, du gehst zu streng um mit uns dreien. Wir konnten das wirklich nicht
ahnen.“
    Sie waren
bereits auf der Stadtautobahn, Teilstück Große Schleife.
    „Mich hat
mein Instinkt gewarnt“, sagte Locke. „Als ich das Manöver vorhin sah, hatte ich
ein ungutes Gefühl. Klar! Diesen sechsten Sinn kann man bei Männern nicht
erwarten. Da muß man schon froh sein, wenn die andern fünf funktionieren. Aber
ich hätte auf mich hören sollen. Pech!“
    Tom spähte
zur Gegenfahrbahn hinüber.
    Dort war
alles dunkel. Nur
in der Ferne deutete eine Lichtglocke am Himmel den Flughafen an.
    „Sind wir
bald in Höhe von Rastplatz Buchhalde?“ fragte er.
    „Es ist
nicht mehr weit“, nickte Plotow.
    „Dann haben
wir die Typen verpaßt. Vermutlich sind sie an uns vorbeigekommen.“
    „Viel
Betrieb war nicht“, meinte Plotow. „Aber vier oder fünf Wagen sind uns
begegnet. Ob ein dunkler Ford dabei war, kann ich nicht sagen.“
    Kurz darauf
hörten sie die Durchsage des zweiten Fahrers. Dann mäßigte Plotow das Tempo.
    „Dort
drüben ist der Rastplatz. Aber Stackl hat noch keine Hilfe. Sonst würden wir
die Lichter von Polizei und Ambulanz sehen.“
    Er fuhr auf
den rechten Seitenstreifen und hielt.
    Um
nachfolgende Fahrzeuge zu warnen, schaltete er die Blinkleuchte ein.
    Doch jetzt
war der Verkehr auf Null abgeflaut. In beiden Richtungen sah man nur endlose
Dunkelheit.
    Sie Hefen
hinüber, stiegen über die Mittelplanke und überquerten auch die andere
Fahrbahn.
    „Stackl!“
rief Plotow.
    „Hier!“ kam
die Antwort von jenseits der jungen Bäume.
    Sie liefen
durch die Ausfahrt, weil das der kürzere Weg war. Eisiger Wind schien von allen
Seiten zu kommen. Er nahm keine Rücksicht auf die besondere Situation.
    Das Taxi
stand noch an derselben Stelle.
    Stackl
hatte seinen bewußtlosen Fahrgast in den Fond gezerrt.
    Er lag auf
den Rücksitzen. Aber die Beine ragten ins Freie. „Er hat eine auf die Nuß
gekriegt“, erklärte Stackl schnatternd. „Himmel, ich wußte gar nicht, daß man
so zittern kann. Irgendwas in mir ist in Aufruhr.“
    „Der
Schreck“, sagte Plotow. „Setz dich doch rein, Mann. Darfst dich nicht
zusätzlich verkühlen.“
    Stackl
gehorchte. Hinter dem Lenkrad schnatterte er weiter.
    Locke setzte
sich zu ihm.
    Tom, der in
Erster Hilfe perfekt ist, untersuchte den Bewußtlosen.
    „Der wird
gleich wieder. Mehr als eine Gehirnerschütterung ist nicht zu befürchten.“
    „Der Sohn
der Tierärztin spricht“, sagte Locke. „Er kann sogar schon Maul- und Klauenseuche
von Keuchhusten unterscheiden.“
    „Die beiden
sind miteinander befreundet“, erklärte Plotow seinem verdutzten Kollegen. „Ich
glaube, sie mögen sich sehr.“
    Stackl
zwängte ein Lächeln in sein Schnattern.
    „Seinen
Koffer“, sagte er, „haben die Mistkerle mitgenommen. Er mußte ihn öffnen, hat
sich aber vorher sehr gewunden. Dann waren die beiden wie vom Donner gerührt.
Der eine hat den andern sogar mit Namen angeredet — versehentlich. Sascha, hat
er gesagt. Leider konnte ich nicht sehen, was im Koffer ist. Aber das erfahren
wir ja, sobald unser Langschläfer munter wird.“
    „Können Sie
die Täter beschreiben?“ fragte Tom.
    „Leider
nicht. Es war zu dunkel. Der eine hat eine hünenhafte Figur. Sascha ist
mittleres Format.“
    Der
Bewußtlose regte sich.
    Er wachte
auf, starrte umher und stöhnte.
    „Wie fühlen
Sie sich?“ fragte Tom.
    „Ich...
lebe. Das ist doch schon was.“
    „Nennen Sie
mich Tom. Und wer sind Sie?“
    „Leopold
Schächt... äh... naja.“
    Tut’s dem
leid, daß er sich

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