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100 Stunden Todesangst

100 Stunden Todesangst

Titel: 100 Stunden Todesangst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Tom.
    Der
gemütliche Typ neben ihm fuhr konstant 105 km/h.
    In diesem
Moment schoß ein Wagen, der rechts auf einem Rastplatz geparkt hatte, auf die
Fahrbahn und preschte dem vorderen Taxi nach.
    „Der fährt
doch mindestens 140“, sagte Tom.
    „Mindestens.
Vielleicht eine Zivilstreife. Ich bleibe mal lieber bei 100.“
    Er wurde
tatsächlich langsamer, um genau fünf km/h.
    Es war eine
Zivilstreife.
    Sie sahen,
wie der Wagen das vorausfahrende Taxi anblinkte, dann überholte und sich
davorsetzte.
    Schon beim
Einscheren wurde im Heckfenster eine Leuchtkelle bewegt.
    „Polizei!“
Der Fahrer grinste. „Man muß den richtigen Riecher haben. Ich halte mich an die
Vorschriften. Aber mein Kollege ist dran. 125 hatte er drauf - mindestens.“
    Sie sahen
noch, wie beide Wagen auf einen Parkplatz rollten, den junge Bäume zur Fahrbahn
abgrenzten, dann fuhren sie vorbei.
    Locke
beugte sich vor und tippte Tom auf die Schulter.
    „Siehst du!
Das war so eine Situation. Wie soll man sich verhalten? Es hätten ja auch
Autobahn-Banditen sein können.“
    „Autobahn-Banditen?“
Der Fahrer lachte.
    „Von denen
habe ich in der Zeitung gelesen“, sagte Eugenie. „Richtig! Die sind ja vor
allem hier in eurer Gegend.“

10. Streifschuß
     
    Um Himmels
willen! Schächt krampfte die Hände in die Polster. Polizei! Das hieß, sie
hatten ihn. Aber wieso? Wer konnte denn wissen, daß er die Firma bestohlen
hatte? War der Chef nochmal gekommen — zu später Stunde — , um den Tresor zu
überprüfen? Zum Teufel, das hatte er doch seit zehn Jahren nicht gemacht.
    Bernd
Stackl, der Fahrer, begann zu fluchen.
    „Diese
Bullen! Auf den Mond könnte ich sie schießen. Wenn unsereins überfallen wird,
sind sie nie da. Und sie kommen, falls sie kommen, dann, wann sie Lust haben.
Aber kaum fährt man um läppische 40 Sachen zu schnell, packen sie einen am
Kragen.“
    „Was?“ rief
Schächt. „Deshalb? Sie sind zu schnell gefahren?“
    „Etwas.“
    „Gott sei
Dank!“
    „Ja, was
dachten Sie denn?“
    Bernd
hielt.
    Der Wagen
der Zivilstreife, ein dunkler Ford, stand vor ihnen, etwas schräg — als wollte
er die Ausfahrt blockieren.
    Zwei
Polizisten stiegen aus.
    Sie trugen
Uniform, in diesem Fall Lederjacken.
    Während sie
ausstiegen, setzten sie ihre Uniformmützen auf.
    Bernd
schaltete den Motor aus und öffnete das Fenster.
    Der größere
der beiden Uniformierten trat etwas beiseite und wandte sich zur Einfahrt.
    Der andere
kam ans Fenster.
    „Steigen
Sie aus“, sagte er unfreundlich.
    „Wie Sie
wünschen, Herr Wachtmeister“, meinte Bernd.
    Er hielt
die Papiere bereit.
    Als er im
Freien stand, beugte sich der Polizist an ihm vorbei zum Lenkrad und löschte
die Scheinwerfer.
    In diesem
Moment sah Bernd die Pistole.
    Der
Polizist hielt sie in der Hand, die Mündung nach unten gerichtet. Auch der
andere hatte seine Waffe gezogen und trat jetzt hinzu.
    „Alles
klar“, sagte er leise. „Weit und breit kein Aas.“
    „Heh!“
meinte Bernd. „Ich bin nicht zur Fahndung ausgeschrieben. Bin auch kein
Terrorist. Und mit dem Sprengstoffanschlag habe ich schon gar nichts zu tun.
Oder ist der...“
    Sein
Fahrgast fiel ihm ein. Hatte er etwa einen gesuchten Verbrecher gefahren?
    Der größere
Polizist öffnete die Tür.
    „Komm raus,
Junge! Aber Tempo!“
    Die
Innenbeleuchtung war aufgeflammt.
    Bernd sah,
wie sein Fahrgast in die entfernte Ecke rückte. Entsetzt starrte er den
Uniformierten an.
    „Wird’s
bald!“ brüllte der.
    Bernd
wandte sich an den andern. „Wachtmeister, ich hatte ja keine Ahnung, daß der
gesucht wird. Sonst...“
    Hart stieß
ihm die Pistolenmündung vor den Magen. Bernd keuchte. Der Schmerz ließ ihn
zusammenknicken.
    „Idiot!“
sagte der vermeinthche Polizist. „Du begreifst wirklich langsam. Wir sehen nur
wie Bullen aus. Aber du kriegst keinen Strafzettel, sondern eins aufs Gehirn —
wenn du nicht genügend Kohle bei dir hast. Her mit dem Geld!“

    Für einen
Moment war Bernd wie erstarrt. Dann ging ihm ein Licht auf. Das war ein
Überfall! Und er hatte fast 800 Mark bei sich — weil er schon seit heute mittag
fuhr und der Tag mit drei Fernfahrten sehr gut gewesen war.
    „Da kann
man nichts machen“, murmelte er — und übergab seinen Geldbeutel.
    Der zweite
Räuber hatte Schächt ins Freie gezerrt.
    Zitternd
lehnte der am Kofferraum, während ihm Brieftasche und Portemonnaie abgenommen
wurden.
    „Dieser
Hosenkacker hat ‘ne Menge Zaster“, freute sich der größere Räuber. „In

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