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100 Stunden Todesangst

100 Stunden Todesangst

Titel: 100 Stunden Todesangst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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drückte beide an sich. „Wieso seid ihr schon wieder da? Habt ihr
Verdacht geschöpft? Ich bin ja so froh. Ihr werdet nicht glauben, was wir
durchgemacht haben seit gestern abend. Ausgerechnet bei mir haben sich die
Autobahn-Banditen versteckt.“
    „Was?“
schrie Tom. „Die? Wo sind sie jetzt?“
    „Ihre
Komplicen haben sie abgeholt. Mit dem Wagen.“
    „Mit einem
Jeep?“
    „Das weiß
ich nicht. Als sie kamen, hat man uns in den Keller gesperrt. Einer ist
erheblich verletzt. Den mußten sie tragen. Ich glaube, zwei sind gekommen.“
    „Wir müssen
sofort die Polizei verständigen“, rief Locke. „Die Razzia scheint beendet zu
sein. Aber es sind noch Streifenwagen in der Gegend.“
    Sie sprang
zum Telefon, sah aber gleich, was los war.
    „Das ist
kaputt. Was machen wir jetzt?“
    „Schülthoffs
haben Telefon“, sagte Tom. „Die sind da. Ich sah Licht. Aber bevor wir Hochtürh
anrufen, müssen wir ein paar Infos einspeichern. Oma, was ist hier gelaufen?“
    Sie
erzählte. Eugenie nickte dazu und merkte an, daß der große Kerl ungehobelt und
grob sei.
    „Und unglaublich
gierig“, ergänzte Oma. „Als wären die 1,2 Millionen nicht genug für ihn — nein,
er hat auch noch die 637 Mark genommen, die ihr durch den Briefschlitz gesteckt
habt. Man faßt es nicht!“
    „Gelitten
und gezittert haben wir“, nickte Eugenie. „In 72 Lebensjahren hat mich das
Schicksal vor so einer Erfahrung bewahrt. Und nun dies: 100 Stunden Todesangst.
Schrecklich!“
    Oma
lächelte. „Genau genommen, Eugenie, waren es nur ungefähr 18 Stunden. Solange
dauerte diese Einquartierung. Aber du hast recht. Es ist auch mir vorgekommen
wie 100 Stunden.“
    Während
Locke dieses und jenes nachfragte, lief Tom zu den Schülthoffs hinüber.
    Sie waren
noch nicht lange zu Hause — und empört über den Einbruch.
    Jemand
hatte ihre Hintertür aufgebrochen, aber anscheinend nichts gestohlen.
    Tom
erklärte, was dahintersteckte.
    Dann rief
er im Präsidium an und ließ sich mit Oberkommissar Hochtürh verbinden.
    „...ein
stahlblauer Jeep“, beendete Tom seinen Bericht. „Jedenfalls sah der Wagen im
Mondlicht so aus. Vorn ein Kuhfänger. Vier Typen drin, wie gesagt, und das
Kennzeichen ist... Moment, ich glaube, ich kriege es noch zusammen.“
    „Phantastisch!“
jubelte Hochtürh. „Jetzt entkommen sie uns nicht. Zwar habe ich die Razzia
gerade abgepfiffen. Aber es sind noch genügend Streifenwagen rund um Birkenrode.
Die werden sofort über Funk verständigt. Heißen Dank, Tom! Ihr beide seid
wiedermal umwerfend tüchtig.“

23. Das neue
Versteck
     
    19.10 Uhr.
    Mick Bräh
wartete noch immer.
    Allmählich
erfüllte ihn Panik.
    Der
verdammte Hund kam nicht.
    Verspätung?
    Lächerlich!
Er hatte den Zug gehört. Und Podbilska selbst verspätete sich nie.
    Nein, es
gab nur eine Erklärung.
    Jetzt —
genau jetzt saß der Kerl bei den Bullen. Und die...
    O Mann!
Bräh stöhnte. In seiner Bude hatte er zwar verdammt wenig Geld. Aber zig
Beutestücke, die er während der letzten Tage bei Überfällen geraubt hatte,
lagen herum.
    Das war
Beweis genug.
    Man würde
ihn hochnehmen. Dann konnte er sich verabschieden von der Freiheit und süßem
Leben.
    Ich muß
abhauen, dachte er. Nur das bleibt noch. Bis zur Grenze schaff ich’s, und
dann... Pfeif doch auf die andern! Vor allem auf Lorenz!
    Aber er
hatte nichts bei sich. Weder Brieftasche noch das Nötigste.
    Reichte die
Zeit noch, um zu Hause ein paar Sachen einzupacken?
    Als ihm
bewußt wurde, daß er schon viel zu lange gewartet hatte, preschte er los wie
ein Irrer.
    Auf der
Quarzzeituhr am Armaturenbrett war es 19.18 Uhr.
    Er brauste
durch Gernhausen, dann über die Landstraße stadtwärts.
    Wieder
schwitzten seine Handflächen. Und die Achselhöhlen fühlten sich feucht an.
    Seit er mit
dem Mordauftrag unterwegs war, stand er unter Druck. Wie zum Zerreißen spannten
sich die Nerven. Jetzt merkte er nicht, daß er sich blöd benahm. Und auf dem
besten Weg war, Mist zu bauen.
    Er
erreichte die Stadt.
    Es
herrschte wenig Verkehr. Jedenfalls hier in den Außenbezirken.
    Die
Kreuzung Friedrichs-Allee und Weizholzdamm zeigte Rot.
    Bräh trat
aufs Gas und zischte hinüber.
    In
derselben Sekunde bemerkte er den Streifenwagen, der links aus der Allee kam.
    Schon
flackerte das Blaulicht. Die Sirene heulte.
    Und Bräh
begriff: Das galt ihm.
     
    *
     
    „...City
zwölf an Zentrale“, tönte Hauptwachtmeister Müllers Stimme durch den Äther.
„Eure Meldung hat uns leider zu spät

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