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100 Tage Sex

Titel: 100 Tage Sex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Brown
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wäre.
    »Allmählich wird es Zeit«, sagte ich um 23 Uhr. »Was meinst du? Glaubst du, du kriegst es heute Abend hin?«
    »Oder sollen wir es heute einfach bleiben lassen?«
    »Keine schlechte Idee«, befand ich. »Mein Apparat ist ganz kaputt. Er braucht eine Pause.«
    »Meiner auch.«
    »Heute also kein Sex«, sagte ich, als ich an ihren Beinen hinunterfuhr.
    »Nö«, flüsterte sie. »Kein Sex.«
    Ich war in den vergangenen Monaten sehr, sehr oft hier gewesen, und ich kannte mich aus.
    Ich nahm mir Zeit, verlor mich zum x-ten Mal in reinem Genuss, der Gegenwart unseres erotischen Sturms.
    Um 23.28 Uhr lagen wir wieder nebeneinander.
    »Ja!«, rief Annie. »Wir haben es geschafft!«

Epilog
    AM NÄCHSTEN TAG TATEN WIR es wieder. Während des Marathons hatte die Klatschkolumnistin der Post mal gesagt: »Douggie, du weißt aber schon, dass ihr nicht bei hundert aufhören dürft? Einen müsst ihr noch drauflegen, das bringt Glück.«
    Amüsiert hatte ich abgewunken. Dennoch ging mir ihre Bemerkung nicht aus dem Sinn.
    Deshalb flüsterte ich Annie am Abend zu: »Wir müssen 101 Tage schaffen.«
    Sie zog eine Augenbraue hoch, in diesem universellen Gesichtsausdruck für: Was bedeutet das? Doch als ich ihr meine Erklärung gegeben hatte, stimmte sie mir zu. Und so beendeten wir den Sex-Marathon wenige Minuten vor Mitternacht des 101. Tages offiziell. Allerdings etwas weniger leidenschaftlich als am Vortag. Unser Jubiläumssex war eine große Party gewesen, Nummer 101 fühlte sich an wie ein Termin, den man vor Ewigkeiten vereinbart und fast schon vergessen hatte.
    Himmel! Das habe ich völlig verschwitzt! Müssen wir wirklich hin? Mist!
    Danach machten wir es ein paar Wochen lang nicht, und
zwar bewusst, um Körpern und Libido eine Pause zu gönnen. Monatelang hatten Annie und ich uns in Sachen Marathon ins Zeug gelegt. Jetzt durfte Annie am Abend wieder lesen und dabei langsam wegdösen. Ich konnte mir eine deftige Portion Fish & Chips genehmigen, dazu drei Halbe trinken und das Ganze um 21.30 Uhr mit einem Brownie abrunden, ohne mir Gedanken darüber machen zu müssen, ob eine so schwere Mahlzeit vielleicht den Sex verderben könnte.
    Doch an einem Mittwochabend im August, vier Monate nach unserem Sexabenteuer, saßen wir still im Bett und lasen, als Annie sagte: »Mir fehlt der Marathon!«
    Ich legte mein Buch beiseite und wandte mich ihr zu. »Ich weiß, was du meinst«, sagte ich. »Erstaunlicherweise hat es Spaß gemacht, hundert Tage hintereinander Sex zu haben.«
    »Klar, der Sex war schön«, meinte Annie. »Mir geht aber vor allem das ganze Drumherum ab.«
    »Die Nähe«, sagte ich.
    »Genau. Während dieser hundert Tage waren wir uns wirklich nah.«
    Mittlerweile hatten wir beschlossen, in Colorado zu bleiben. Monate später kauften wir eine Farm in Annies Traumort, Boulder. Spätestens da verflogen meine letzten Zweifel an Colorado - zum Großteil hatten sie ja schon während des Marathons ihre Schwingen ausgebreitet, mit ihren Gabelschwänzen geschlagen und abgehoben. Wir fanden eine großartige Schule und einen netten Kindergarten für die Mädchen, die wiederum schnell neue Freunde gewannen. Beruflich lief es prima, und so schien alles in Butter. Unser Sexualleben hatte sich spürbar verbessert, es
bestand nicht mehr aus einer vorhersehbaren Abfolge von Berührungen und »Zügen«, sondern ähnelte eher einer Vorstellung im Improvisationstheater. Wir variierten die Stellungen und griffen gelegentlich auf Hilfsmittel zurück. Annie nahm weder »Zwei Finger und einen Daumen« noch die magische Patrone noch einmal her, aber das Gleitmittel kam gelegentlich zum Einsatz. Das einzige Requisit, das ich während des Marathons benutzt hatte und das ich hier nicht mehr erwähnen möchte, liegt irgendwo in einer Schublade, endgültig. Andere mochten ihren Spaß daran haben, aber es war einfach nicht mein Ding, ebenso wenig wie Analbleichung oder Folterkeller.
    Doch zurück zu Annies Seufzer, sie vermisse den Marathon. In den Wochen und Monaten seit seinem Ende hatten wir gelegentlich wehmütig zurückgeblickt. Doch langsam verblasste die Erinnerung. Mittlerweile betrachteten wir die Phase als eine großartige, aber weit zurückliegende Auszeit.
    Kurz nach unserem Umzug ins neue Heim kauften wir eine Hängematte, die eher einem Sitz als einer Liege ähnelte, und hängten sie zwischen zwei große Bäume im Garten. Am nächsten Morgen mussten wir gleich noch eine kaufen - die Kinder hatten sich so arg um die

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