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100 Tage Sex

Titel: 100 Tage Sex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Brown
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keuchendem Fleisch, nach Ekstase. Wir waren anspruchsvoll geworden.
     
    Ich fuhr Ginger in den Kindergarten. Oft schon hatte ich Erzieher beneidet; es musste toll sein, den ganzen Tag mit unschuldigen Hosenmätzen zu verbringen. Annie hingegen konnte über solche Schwärmereien nur lachen.
    »Weißt du was, DJ?«, schlug sie dann vor. »Bleib doch mal ein paar Monate mit den Kindern zu Hause und entscheide danach, ob du wirklich in einem Kindergarten arbeiten willst.«
    Einige Stunden später hielt ich auf dem Heimweg bei einer edlen Geschenkboutique und kaufte Annie ein indisches Hemd und eine Geburtstagskarte. Kurz darauf saß ich in unserem Schlafzimmer, den Laptop auf den Knien, und tippte. Allein die Tatsache, dass ich nicht im Büro hocken musste, erfüllte mich mit fröhlicher Energie. Annie war unten, und schon bald würden die Kinder das Haus mit ihren übergroßen Persönlichkeiten beleben. Später quetschte Annie eine kurze Yogastunde dazwischen, während ich die Kinder in ihr Lieblingsrestaurant ausführte, ein Diner, in dem das Personal in Klamotten aus den fünfziger Jahren herumlief. Dort gab es eine Jukebox, die Stücke von Elvis, Little Richard oder Buddy Holly spielte, und einen Automaten mit Glasfront, bei dem ein Greifarm Süßigkeiten von einem großen Haufen holte und ausgab, wenn man einen Quarter einwarf. Die Kinder waren ganz fasziniert davon. Wir saßen direkt neben dem Apparat, und die Mädchen erwähnten ihn etwa alle fünf Minuten.
    »Wir kriegen Nachspeise und was aus dem Süßigkeitenautomaten, stimmt’s, Daddy?«, fragte Ginger wiederholt.
    Wir verschlangen Corn Dogs und gegrillten Käse, Pommes und einen Hamburger, hinterher Eis. Und nachdem sich beide noch etwas aus dem Süßigkeitenautomaten geholt hatten, fuhren wir heim.
    Als ich die Kinder ins Bett brachte, kam Annie zurück. Sie gab den Mädchen auch noch einen Gutenachtkuss, während ich uns in der Küche Pfefferminztee machte. Danach arbeitete ich an den Hanteln, etwa zum dreißigsten Mal in den vergangenen drei Monaten. Annie las im Bett. Als ich fertig war, ließ ich mich neben sie auf die Decke fallen. Wir unterhielten uns noch ungefähr zwanzig Minuten, dann warf ich Annie einen vielsagenden Blick zu und zuckte ebenso vielsagend mit den Schultern. Sie nickte zustimmend.
     
    Es war der 94. Tag. Draußen hatte es über dreißig Grad, und es war Annies neununddreißigster Geburtstag. Am Vortag war ich kurz in einen Laden gesprungen und hatte Baguette, Feta und verschiedenerlei Oliven gekauft. Seit ich sie kenne, verfällt sie manchmal in eine Träumerei vom besten Frühstück, das sie je hatte: Weißbrot, Oliven und Feta während eines Urlaubs in der Türkei.
    Annie schlief noch, als ich mit den Kindern nach unten in die Küche schlich. Ich wärmte das Brot im Ofen auf, schnitt Fetawürfel und gab die Oliven in eine Schüssel. Dann bereitete ich einen Cappuccino zu und goss ein Glas Orangensaft ein. Ich arrangierte alles auf dem Frühstückim-Bett-Tablett und trug es hinauf, die zappligen Kinder direkt hinter mir. Als wir oben ankamen, sangen wir gemeinsam »Happy Birthday«.

    Annie war mittlerweile wach und angezogen. Sie strahlte. Sie setzte sich hin und aß, dazu trällerte sie ein paarmal »Ich habe Geburtstag, ich habe Geburtstag«. Wir überreichten unsere Geschenke, die sie wirklich zu freuen schienen.
    Ich musste an dem Tag leider arbeiten, deshalb brachte ich die Mädchen in Schule und Kindergarten, und Annie fuhr alleine nach Boulder. Sie liebte den Ort und nannte ihn gelegentlich »ihr Nirwana«. Sie bummelte durch das Städtchen, machte dort sogar Yoga, ging ein bisschen wandern und setzte sich anschließend in ein Café. In bester Laune kam sie zurück und berichtete mir strahlend von ihrem Tag. Sie schwärmte von winzigen Eindrücken wie dem zitronigen Sonnenlicht, dem wunderbaren Cappuccino, dem spartanischen Yogastudio.
    »Und es ist noch nicht vorbei«, sagte ich. »Dein besonderer Tag geht weiter!«
    Am Vormittag hatte ich über den Online-Service Pandora eine Radiosendung »maßgeschneidert«. Das geschieht, indem man einfach seine Lieblingsbands oder -stücke angibt, den Rest erledigt der Computer. Ich ließ alles um das Simple-Minds-Stück »Don’t You (Forget About Me)« kreisen, das 1985 ein großer Hit war, als Annie den Highschool-Abschluss machte. Der Sender lief, während ich die Kinder zu Bett brachte und Annie es sich in der Höhle bequem machte.
    In ihrer Huit-Reizwäsche und mit ihren roten

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