1000 - Der Terraner
Position der Einstiegluke eingeprägt Und stürmte nun darauf zu. Er riß sie auf und warf sich in die Röhre. Die halborganische Beschichtung auf der Innenseite bremste seinen Fall und besprühte ihn mit Sekreten, die Brandwunden heilen und gleichzeitig positiv auf seinen psychischen Zustand wirken sollten, angesichts seines Schutzanzugs ein illusorischer Vorgang.
Rook warf den Kopf zurück und starrte nach oben, wo er jeden Augenblick das Gesicht eines Faadenwarners auftauchen zu sehen erwartete, In dieser Situation konnte die Röhre zu einer tödlichen Falle werden. Eine einzige von den Faadenwarnern in die Röhre geworfene Bombe konnte das bewirken.
Doch Rook erreichte das tiefer gelegene Deck, ohne daß etwas Derartiges geschah.
Getreu der Überzeugung, daß es falsch war, das Glück weiter herauszufordern, verließ Rook die Röhre, obwohl sie ihn bis zu einem Außenhangar gebracht hätte. Der Kommandant rannte in einen Seitengang, um eine andere Röhre aufzusuchen. Hinter ihm zerbarst die Röhre in einer dumpfen Explosion und bewies damit die Richtigkeit von Rooks Entscheidung.
Der Druise lachte wild auf. Er hatte seine Furcht verloren und wurde nur noch von einem inneren Zwang beherrscht, das Bordobservatorium zu erreichen. Da die Faadenwarner nichts von der eigentlichen Aufgabe der KORKOOR-AAR wußten, konnten sie auch nicht ahnen, wo Rooks Ziel lag. Vermutlich nahmen sie an, daß er versuchen würde, einen der Hangars zu erreichen und mit einem Rettungsboot von Bord zu fliehen.
Rook erreichte eine andere Röhre, überprüfte sie kurz und drang in sie ein. Er hätte jetzt seinen Anzug öffnen können, denn er befand sich mit Sicherheit nicht mehr im verseuchten Bereich des Schiffes. Er nahm sich jedoch nicht die Zeit dazu. Dies mal verließ er die Röhre im nächsttieferen Deck nicht, sondern ließ sich eine Ebene weiter hinabgleiten.
Das Bordobservatorium war nun so nahe, daß der Gedanke, er könnte doch noch scheitern, Rook fast zur Verzweiflung trieb: So schnell er konnte, rannte er durch einen Seitengang, bis er den zum Observatorium führenden Hauptkorridor erreichte. Vor ihm wälzten sich zwei Faadenwarner am Boden.
Rook sah im letzten Augenblick, daß es sich um balgende Junge handelte, die ihr Spiel nun unterbrachen und den Druisen entsetzt anstarrten. Der Kommandant ließ den Mörser sinken. Die dunklen, feucht schimmernden Augen der Faadenwarner und ihre runden Köpfe ließen sie hilflos erscheinen. Rook wurde unwillkürlich vom Verlangen erfüllt, den Faadenwarnern über die pelzigen Schultern zu streicheln. Das brachte ihm wieder die Gründe für die Katastrophe nahe, die die Besatzung der KORKOOR-AAR ereilt hatte. Er stieß eine Verwünschung aus und eilte weiter.
Die Faadenwarner hatten das Schott zum Observatorium zerstört und so verschweißt, daß der Öffnungsmechanismus nicht mehr funktionierte, als Rook ihn betätigte. Er trat zurück. Das Magazin des Mörsers war fast leergeschossen, und der Druise besaß keine Ersatzmagazine. Er feuerte die letzten Ladungen gegen das Schott ab, legte es in Trümmer und warf den Mörser achtlos weg.
Im Korridor erklangen wütende Rufe. Die Faadenwarner hatten Rook entdeckt und die Verfolgung aufgenommen.
Rook warf sich durch das zerstörte Schott ins Innere des Observatoriums. Er hatte nicht damit gerechnet, daß die Blende über der Transparentkuppel zurückgefahren war, so daß ihn der längst ungewohnte Anblick des Weltraums wie ein Schock traf. Er stöhnte und bewegte sich taumelnd weiter, dorthin, wo sich der Sender befinden mußte.
Im Zentrum der Kuppel stand eine gelbe Sonne, vermutlich das Gestirn jenes Systems, von dem das Signal des potentiellen, Trägers gekommen war.
Als Rook schließlich vor dem Sender stand, wurde er sich der Tatsache bewußt, daß das, was er nun tun würde, die letzte Handlung seines Lebens sein würde. Er packte zu und zerbrach das Siegel, denn für eine ordnungsgemäße Öffnung blieb keine Zeit mehr. Hinter sich hörte er die Faadenwarner ins Observatorium eindringen. Die ersten Schüsse fielen.
Rook kippte getroffen nach vorn, sein Anzug stand in Flammen und begann zu schwelen.
Noch im Fällen betätigte Rook den Sender, Und im Augenblick des Todes befiel ihn ein Gefühl des Bedauerns darüber, daß er nun nicht mehr erfahren würde, wie diese Suche ausging und welchen tieferen Sinn sie überhaupt besaß...
*
Ob man eine Projektion, die so perfekt war, daß sie sogar die Symbionten beinhaltete,
Weitere Kostenlose Bücher