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1000 - Der Terraner

Titel: 1000 - Der Terraner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Art zu sein", gab ES zurück. „Du hättest außerdem in den Verbund der Bewußtseine zurückkehren können, dann wärst du ihm nicht auf diese Weise begegnet."
    „Ich muß ihn schließlich zurückbringen", redete Carfesch sich heraus.
    ES lachte lautlos. „Gib zu, daß er dir gefällt."
    Der Junge, der dieses Gespräch natürlich nicht verstanden hatte, fragte unbekümmert: „Wo ist dieses Fenster zum Kosmos?"
    „Es befindet sich in dir", erklärte das Geisteswesen. „Tief in deinem Innern. Jedes denkende Wesen besitzt ein solches Fenster, aber den wenigsten gelingt es, einen Blick hindurchzuwerfen oder es gar zu öffnen."
    „Ich wünschte, Karl könnte das alles sehen", sagte der Junge traurig. „Dazu", versetzte ES kategorisch, „ist er schon zu alt. Er wird genug damit zu tun haben, sein seltsames Erlebnis zu verkraften."
    Sprunghaft, wie der Junge nun einmal war, befaßte er sich bereits wieder mit einem anderen Thema. „Was werde ich durch das Fenster sehen?"
    „Bleib stehen", forderte ES den ungewöhnlichen Besucher auf. „Du mußt deine Augen schließen und jeden anderen Gedanken aus deinem Bewußtsein verbannen."
    Gehorsam verharrte der Junge auf seinem Platz, legte den Kopf in den Nacken, als lausche er auf ferne Töne, und senkte die Lider. Nach einer Weile röteten sich seine Wangen, und er hörte auf zu frieren. Carfesch, der ihn beobachtete, fand, daß der Junge so mager und hilflos aussah, daß man sich überhaupt nicht vorstellen konnte, er Würde eines Tages erwachsen sein.
    In der großen Kuppelhalle tropfte die Zeit dahin.
    Als der junge Mensch die Augen wieder öffnete, schien ihm die Rückkehr in die reale Umgebung schwer zu fallen. „Nun", erkundigte sich ES, „was hast du gesehen?"
    Der Junge geriet ins Stottern. „Es ist schwer zu beschreiben", sagte er. Eine... harmonische Woge aus Licht. Und das Eigenartige war, daß ich mich als Teil davon fühlte."
    „Es ist alles in Ordnung", sagte ES. „Ich weiß, wie aufgewühlt du innerlich nun bist, aber du brauchst dir keine Sorgen zu machen."
    „Jetzt bin ich an der Reihe", vermutete Carfesch. „Ja", bestätigte ES. „Bring ihn zurück, aber gehe dabei behutsam zu Werke. Eines Tages wird er als erwachsener Mann wieder in dieser Halle stehen." - Carfesch konnte der Versuchung nicht widerstehen und berührte den Jungen mit seinen durch die Symbionten sensibilisierten Krallen. „He!" rief der Junge. „Das kribbelt aber!"
     
    *
     
    Das letzte Donnergrollen ebbte ab, und Karl sah Perry auf das Haus zueilen. Irritiert setzte er sich in Bewegung und folgte seinem Neffen. Das Gefühl, daß irgend etwas nicht in Ordnung war, wollte nicht weichen, obwohl er hartnäckig dagegen ankämpfte.
    Unwillkürlich schaute er sich um, ob irgendwo ein Blitz eingeschlagen hatte.
    Unmittelbar vor dem Eingang holte er den Jungen ein. „Ich dachte, du wolltest dich um die Pferde kümmern", sagte Perry erstaunt.
    Karl kratzte sich am Hinterkopf. „Ja, ja", murmelte er verwirrt. „Das wollte ich tatsächlich."
    Die Augen des Jungen leuchteten. „Hast du diesen großen Blitz gesehen?" fragte er seinen Onkel.
    Karl nickte langsam.
    Der Junge legte eine Hand auf die Brust und sagte: „Ich konnte ihn spüren, hier, tief in mir drin, habe ich ihn gespürt."
    „Ja", sagte der Bauer bedächtig, „manchmal glaubt man das."
     
    *
     
    ES transportierte Ambur zehntausend Jahre zurück in die Vergangenheit, in ein Sonnensystem, das aus einem weißen Biesenstern und 42 Planeten bestand. Die Planetenhälfte der Superintelligenz bezog eine Position zwischen dem neunten und zehnten Planeten. Hier, in der kosmischen Nachbarschaft des Solsystems, wollte ES den Grundstein für ein galaktisches Rätsel legen, mit dem Perry Rhodan einmal konfrontiert werden sollte. Wenn Rhodan einst diese Prüfungen bestand, konnte ES hoffen, den richtigen Träger gefunden zu haben. Aber auch dann würde ES die Unsterblichkeit nur behutsam verleihen...
     
    GRAFFITI
     
    Sein Name ist Walter Hansen.
    Er ist Ingenieur und Technischer Leiter der Fabrik. Seine Aufgabe besteht in der Überwachung der Abwasser- und Kläranlagen. Kurz nach Mitternacht betritt sein Vorgesetzter den nur spärlich beleuchteten Kontrollraum. Es ist ein ungewöhnlicher Besuch zu einer ungewöhnlichen Zeit. „Wir müssen Schleuse sieben öffnen", erklärt der nächtliche Besucher ohne Umschweife.
    Hansen starrt ihn verwirrt an.
    „Aber Schleuse sieben sperrt die Tanks zwölf bis achtzehn", sagt er. „Darin

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