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1.000 Euro für jeden

Titel: 1.000 Euro für jeden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Götz W. Adrienne; Werner Goehler
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Behauptung aufgestellt: »Wirklich sozial wird eine veränderte und sich verändernde Gesellschaft erst, wenn die Menschen nicht bedarfsbemessen werden, sondern sie selbst die Bedingungenherstellen können, ihren je möglichen, eigenen, aktiven Beitrag darin leisten zu können. Das könnten wir dann Kulturgesellschaft nennen.«
    Natürlich handelt es sich bei den Einträgen auf dieser Webseite um keine repräsentative Auswahl. Denn diejenigen, die sich auf der Webseite www.waswuerdensietun.de zu Wort melden, haben sich schon mit dem Gedanken eines bedingungslosen Grundeinkommens befasst und eine Vorstellung davon, wie sie gern leben und arbeiten würden. Und natürlich treffen wir auch bei unseren Vorträgen eher auf ein vorgebildetes und interessiertes Publikum.
    Trotzdem scheint die weitverbreitete Annahme, dass niemand mehr arbeiten gehen würde, wenn es ein bedingungsloses Grundeinkommen gäbe, haltlos. Amüsanter- und interessanterweise wiederholt sich dieser Einwand dennoch in all unseren Gesprächen und Veranstaltungen. Wenigstens einmal trägt jemand die klare Überzeugung vor, das sei zwar alles ganz nett, aber völlig unrealisitisch und würde unsere Solidargemeinschaft, unsere Ökonomie und unser Land zerstören, weil sich bei einem bedingungslosen Grundeinkommen alle auf die faule Haut legen würden. Wenn wir darauf die Frage stellen, ob sie oder er denn zu arbeiten aufhören würde, kommt die Erwiderung im gleichen Brustton der Überzeugung: Sie persönlich würden selbstverständlich weiterarbeiten, sogar dann endlich noch sinnhafter arbeiten können, aber die anderen doch nicht!! Götz Werner pflegt daraufhin zu resümieren: »Wir Menschen haben eben oftmals zwei Menschenbilder, ein gutes für uns selbst und ein schlechtes für die anderen.«
    Die Zeitschrift brand eins belegte diese Spaltung per Umfrage: »Anteil der Menschen, der versichert, auch mit einem bedingungslosen Grundeinkommen arbeiten zu gehen: NeunzigProzent. Anteil der Menschen, der glaubt, andere würden durch ein bedingungsloses Grundeinkommen aufhören zu arbeiten: Achtzig Prozent.«
    Es scheint sich dabei um dasselbe Missverhältnis zwischen Selbstbild und Fremdbild zu handeln wie im Straßenverkehr: Die meisten Autofahrer glauben, dass die anderen Verkehrsteilnehmer schlecht Auto fahren, halten sich selbst aber für gut. Und Männer finden natürlich noch zusätzlich, dass sie besser als die Frauen fahren, auch wenn alle Statistiken dagegen sprechen.
    Wenn das Grundeinkommen genauso gut oder schlecht funktionieren würde wie der Straßenverkehr, dann wären wir – bis auf einige Unfälle und gelegentliche Staus – auf der sicheren Seite. Anders gesagt: Das Grundeinkommen mag die Angst vor der »sozialen Hängematte«, in der die anderen liegen wollen, schüren, aber nicht nur Millionäre machen die Erfahrung, dass nach einer gewissen Zeit selbst noch so luxuriöses Faulenzen öde wird. Der Mensch ist auf Resonanzen angelegt, er will nützlich sein, geliebt und gebraucht werden und gestalten. Das alles schafft man durch bloßes Nichtstun nicht.
    Unser beider Menschenbild ist zweifellos ein optimistisches, und wir behaupten: Die meisten Menschen, die heute arbeiten und sich für die Gesellschaft engagieren, würden das auch nach dem Jahr null des neuen Grundeinkommen-Zeitalters tun. Wenn am Ende doch die pessimistische Sicht auf die Menschen recht hätte und die Mehrheit aufhören würde zu arbeiten, hätte sich das mit dem Grundeinkommen ohnehin absehbar schnell erledigt. Dann können wir ja immer noch zum heutigen Modell zurückkehren!
    Menschen mit Grundeinkommen –
Utopie? Nein, Realität!
    Für die positive, optimistische Sichtweise auf Menschen als Wesen, die nicht die Mischung aus Belohnung und Bestrafung brauchen, um sich zu motivieren, sondern auch dann für sich und eine Gemeinschaft arbeiten, wenn sie nicht müssen, spricht die Tatsache, dass bereits heute zahlreiche Menschen ein Grundeinkommen beziehen und trotzdem arbeiten. So im Fall des Lottogewinns, der existenz- und teilhabesichernd ist: Er wird individuell ausgezahlt, er ist – bis auf die Tatsache, dass man einen Lottoschein ausgefüllt haben muss – bedingungslos, und der Lottogewinn befreit von jedem Zwang zur Arbeit. Insofern entspricht er durchaus dem bedingungslosen Grundeinkommen – und man kann vermuten, dass das Verhalten der Menschen in beiden Fällen vergleichbar ausfallen wird.
    4200 Menschen wurden seit Einführung des Spiels in Deutschland

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