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1000 Kuesse sind noch nicht genug

1000 Kuesse sind noch nicht genug

Titel: 1000 Kuesse sind noch nicht genug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Sellers
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Er beschloss, sie aus ihrem Unglück zu erlösen. „Vielleicht würden Sie gern meinen Stiefvater kennen lernen? Ich bin sicher, dass er sich freuen würde.”
    Sie runzelte erstaunt die Stirn. „Ihren Stiefvater?”
    „Ja. Möchten Sie ihn nicht kennen lernen?”
    Tallia fragte sich, was in aller Welt er mit dieser Frage bezweckte. „Nun ja, ich finde es nur etwas seltsam, dass Sie von Ihrem Stiefvater sprechen und nicht von Ihrem eigenen Vater.”
    „Mein Vater ist kein berühmter Filmproduzent.”
    Tallias Interesse an einer Filmkarriere war inzwischen so gering, dass sie ihn nur verständnislos anschaute. „Ich sammle keine berühmten Namen”, bemerkte sie entschuldigend.
    Brad betrachtete sie stirnrunzelnd. „Aber Sie sind doch schließlich Schauspielerin.”
    Tallia spürte, wie sie errötete, und bedeckte mit den Händen ihre Wangen. „Oh, jetzt verstehe ich! Ich fürchte, ich hatte nur noch nicht daran gedacht.”
    Er traute seinen Ohren nicht. War sie wirklich so unaufrichtig, wie ihre Reaktion zu beweisen schien, oder war sie einfach nur zu blind, um ihre Chancen wahrzunehmen?
    „Nun, dann denken Sie jetzt daran”, schlug er leise vor. Vielleicht wäre es ja das klügste überhaupt, sie nach Hollywood zu verfrachten. Aus den Augen, aus dem Sinn. Und wenigstens wüsste er dann, woran er war, und würde nicht ständig darauf warten, dass die Axt auf ihn herniederging …
    Als Brad erkannte, wohin seine Gedanken ihn geführt hatten, rief er sich zur Ordnung. Er würde auf keinen Axthieb warten, weil er gar keine ernsthafte Beziehung mit Natasha Fox einzugreifen gedachte.
    Er würde mit ihr schlafen und sie dann nach einigen weiteren Verabredungen ein für allemal aus seinem Kopf verbannen.
    Tallia lächelte und täuschte Interesse vor. „Danke, das ist ein netter Gedanke. Eines Tages vielleicht”, sagte sie.
    Wieder runzelte Brad die Stirn. Natasha Fox war ihm ein Rätsel. Sein Interesse an ihr, das er im Keim zu ersticken gehofft hatte, nahm von Minute zu Minute zu.
    Auf dem Heimweg schaltete er das Radio ein und suchte einen Sender, der zärtliche, romantische Musik spielte. Als sie durch die laue Sommernacht fuhren, öffnete er die Wagenfenster und nahm einen Umweg, der sie an der Küste entlangführte. Dann, obwohl das nicht in seinen Plänen vorgesehen war, lenkte er den Wagen auf den Seitenstreifen und hielt an, nicht an irgendeinem abgelegenen Ort, der ihren Widerstand geweckt hätte, sondern bei der Strandpromenade. Dort stellte er den Motor ab, ließ aber die Musik laufen, die sich jetzt mit den Geräuschen des Ozeans vermischte.
    „Kann ich sicher sein? Ich muss es wissen”, sang eine Stimme, die berückend sinnlich klang. Tallia seufzte unwillkürlich. Brad hatte den Effekt des guten Essens und des Weins, der wundervollen Sommernacht und dieser zärtlichen Musik nicht unterschätzt. Und auch ganz sicher nicht die Tatsache, dass er den ganzen Abend weder versucht hatte, sie zu berühren, noch ihre Abmachung auf andere Art zu brechen.
    „Das ist das Lieblingslied meiner Eltern”, sagte Tallia mit einem Anflug von Wehmut in der Stimme.
    Plötzlich sehnte sie sich nach ihrer Familie und dachte, dass es höchste Zeit für einen Besuch bei ihnen war. Aber ihre Wehmut ging tiefer. Das Lied weckte den Wunsch nach Liebe in ihr - der Art von Liebe, die ihre Eltern in guten wie in schlechten Zeiten zusammengehalten und sie befähigt hatte, sogar in den schlimmsten Momenten noch zu lachen.
    Brad bewahrte Schweigen, bis das Lied verklang. „Möchten Sie einen Spaziergang machen?” fragte er dann. Im Dunkeln schaute sie ihn an, und in einem stummen Versprechen hob er beide Hände.
    Sie lächelte. „Warum nicht?”
    Lange mit ihren hohen Stilettoabsätzen zu laufen wäre ein Ding der Unmöglichkeit gewesen, aber zum Glück trug sie keine Strümpfe. Und deshalb streifte sie rasch die Schuhe ab, als Brad zur Beifahrerseite kam, um ihr die Tür zu öffnen.
    Es war ein heißer Tag gewesen, und der Asphalt war noch warm unter ihren Füßen. Brad zog sein Jackett aus und warf es in den Wagen, bevor er die Tür abschloss.
    Es saßen viele Leute auf der Mauer an der Promenade, aber in der Dunkelheit war es beinahe so, als wären sie allein. Brad schwieg; es genügte ihm, in ihrer Nähe zu sein und ihr Parfüm zu riechen, das sich jetzt mit dem Salzgeruch der See vermischte.
    Es herrschte eine lebhafte Brandung, und die Wellen schlugen bis oben an die Mauer, so dass die Gischt Brad und Natasha manchmal

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