1000 Places to See Before You Die
Freitag gefeiert, der dem Johannistag am 24. Juni am nächsten liegt.
NORDAFRIKA
Eine Stadt am – und unter dem – Meer
A LEXANDRIA
Ägypten
A lexandria – gegründet von Alexander dem Großen, von Julius Caesar erobert, Heimat von Kleopatra und Antonius – war eine der führenden Städte der Antike, weithin bekannt für ihre Bibliothek und ihren Leuchtturm (Pharos). Dessen Überreste (im 14. Jh. wurde er durch Erdbeben zerstört), wurden unlängst unter Wasser wiederentdeckt. Noch immer umstritten ist, ob die Bibliothek während Caesars Invasion in Flammen aufging oder einfach mit der Zeit verkam. In jedem Fall wurde sie 2002 an selber Stelle durch die Bibliotheca Alexandrina ersetzt, zu der Museen, Galerien, ein Planetarium und ein Zentrum zur Restaurierung von Handschriften gehören. Ihr Hauptgebäude ist ein Wunderwerk hypermoderner Architektur – ein riesiger, zum Meer geneigter Zylinder aus Stein, Stahl und Glas. Im Inneren sind 11 lichtdurchflutete Stockwerke kaskadenförmig um einen gewaltigen Lesesaal angeordnet.
Die heutige Stadt entfaltet sich größtenteils entlang der Corniche, der Strandpromenade, während weite Teile des antiken Alexandria unter Wasser kurz vor der Küste zu finden sind. Hier haben Archäologen bei Tauchgängen Kleopatras Palast und Tausende antiker Objekte entdeckt, darunter 26 Sphinxen, Statuen, die den Göttern Gaben darbringen, sowie römische und griechische Schiffswracks.
Bis die Pläne zum ersten Unterwassermuseum der Welt realisiert werden, gibt es auch über Wasser jede Menge zu sehen. Nicht weit von den berühmten römischen Katakomben befindet sich die 297 errichtete, 27 m hohe Pompeiussäule, und auch die massive Kait-Bay-Festung, 1480 an der ehemaligen Stelle des Leuchtturms erbaut, lohnt einen Besuch. Zudem ist die Stadt, die lange Zeit Heimat für Künstler, Intellektuelle und hochkarätige Literaten (u.a. Lawrence Durrell und E. M. Forster) war, für ihre Kaffeehauskultur bekannt. Das glanzvolle Trianon Café am Saad-Zaghloul-Platz ist vielleicht die berühmteste Adresse für den Aperitif. Ein Dinner im Restaurant Fish Market beginnt damit, aus dem frischen Fang, der nahe dem Eingang auf Eis wartet, zu wählen, bevor man es sich mit Blick auf den mondbeschienenen Hafen und die Festung gemütlich macht. Den Gipfel zeitgenössischer Pracht stellt das am Strand gelegene Hotel Four Seasons at San Stefano dar, dessen Zimmer größtenteils einen Balkon mit Meerblick haben. Auf der Corniche bietet das ehrwürdige Windsor Palace Hotel edwardianische Architektur und Ausstattung sowie 70 komfortable nostalgische Zimmer.
In den Granit der Außenmauern der Bibliotheca Alexandrina sind Schriftzeichen aus mehr als 100 lebendigen und toten Sprachen eingraviert.
W O : 200 km nordwestl. von Kairo. B IBLIOTHECA A LEXANDRINA : www.bibalex.org . T RIANON C AFÉ : Tel. +20/3-483-5881. F ISH M ARKET : Tel. +20/3-480-5119.
Preise:
Dinner € 26. F OUR S EASONS H OTEL : Tel. +20/3-581-8000; www.fourseasons.com .
Preise:
ab € 393 (Nebensaison), ab € 481 (Hochsaison). W INDSOR P ALACE H OTEL : Tel. +20/3-480-8700; www.paradiseinnegypt.com .
Preise:
ab € 74. R EISEZEIT : Okt.–Apr.: kühler; Okt. in geraden Jahren:
Alexandria Biennale
.
Ein Labyrinth aus Basaren und mittelalterlichen Monumenten
D AS ISLAMISCHE K AIRO
Kairo, Ägypten
E in Gang durch dieses uralte Quartier Kairos bombardiert die Sinne. Hühner, Pferde und Schafe sind auf engen, schlaglöchrigen Straßen unterwegs, die Eselskarren und Straßenhändler noch mehr verstopfen. Häufig verschleiert Staub den verblassten Glanz einer Stadt, die noch immer das intellektuelle und kulturelle Zentrum der arabischen Welt ist.
Am besten schauen Sie zuerst die Zitadelle an, die Sultan Saladin im 12. Jh. als Bollwerk gegen die Kreuzritter errichten ließ. Sie bietet einen unvergleichlichen Blick über die Skyline Kairos mit ihren Minaretten, aus der sich die grandiose Steinkuppel der Kait-Bay-Moschee (15. Jh.) und das Spiralminarett der Moschee Ibn Tulun (9. Jh.) erheben. 2 an die Moschee angrenzende Gebäude beherbergen das Gayer-Anderson-Museum mit seiner riesigen Kollektion pharaonischer Artefakte und islamischer Kunst. Noch umfassender ist die vom 7. bis ins 19. Jh. reichende Sammlung des Museums für islamische Kunst. Weiter im Norden liegt der reich verzierte Komplex des Qalawun. Zu der von mameluckischen Sultanen erbauten Anlage gehören eine
Madrasa
, ein Hospital und das imposante Mausoleum.
Kairos
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