1000 Places to See Before You Die
öffnet sich – ebenso wie denen des Art-déco-Schwesterschiffs
Kasr Ibrim
– ein herrlicher Blick auf die mit Tempeln übersäten Ufer und die Wüstenlandschaft mit ihren windgeformten natürlichen Pyramiden und Klippen. Ausgangs- oder Zielort ist Assuan, die am Nilufer gelegene südlichste Stadt Ägyptens, der Palmeninseln und elefantengleiche Granitblöcke eine wilde Schönheit verleihen. Ihre Lage am Kreuzungspunkt mehrerer Karawanenrouten hatte einst einen blühenden Handel mit Gold, Sklaven und Elfenbein zur Folge, und auch heute noch lockt der Suk, der beinahe so quirlig ist wie der in Kairo (siehe → hier ), mit Waren aller Art. Das Nubische Museum beherbergt Tausende von Objekten, die vor dem Nassersee gerettet wurden. Am besten erschließt sich die örtliche Geschichte jedoch an Bord einer Feluke, eines der kleinen traditionellen Holzsegelboote.
Die Statuen von Pharao Ramses II. tragen die Doppelkrone Ober- und Unterägyptens.
Checken Sie im malerisch an einer Flussbiegung gelegenen Old Cataract Hotel ein, wo sich Agatha Christie zu
Tod auf dem Nil
inspirieren ließ. Das 2011 komplett renovierte Haus vereint nach wie vor edwardianische und orientalische Eleganz.
W O : Assuan liegt 214 km südl. von Luxor, Abu Simbel 283 km südl. von Assuan. W IE : Das amerikanische Unternehmen Travcoa bietet 8-tägige Reisen inkl. Assuan und Abu Simbel an. Tel. +1/310-649-7104; www.travcoa.com .
Preise:
ab € 2922, all-inclusive. Startet in Kairo. MS E UGÉNIE und MS K ASR I BRIM : Tel. +20/2-516-9656; www.eugenie.com.eg .
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3–7 Nächte, ab € 178 pro Person/Nacht, all-inclusive. Startet in Assuan oder Abu Simbel. O LD C ATARACT : Tel. +20/97-231-6000; www.sofitel.com .
Preise:
ab € 274 (Nebensaison), ab € 326 (Hochsaison). R EISEZEIT : Nov.–März: weniger heiß; 22. Feb. und 22. Okt.: Sonnenfest in Abu Simbel: 2-mal im Jahr erleuchten die ersten Sonnenstrahlen die Bildnisse von Ramses II. und ägyptischen Gottheiten im Tempel.
Lebensader des Neuen Reiches
L UXOR UND N ILKREUZFAHRT
Oberägypten, Ägypten
H erodot nannte Ägypten ein „Geschenk des Nils“, und wer auf dem Fluss an den zeitlosen grünen Ufern entlangfährt, versteht, warum er bis heute die Hauptschlagader des Landes ist. Hier scheint die Zeit stillzustehen: Kinder laufen aus Lehmziegelhütten, um dem Schiff zuzuwinken, Männer waschen im Wasser ihre Ochsen, Feluken mit dreieckigen Segeln gleiten vorüber – es sind dieselben Szenen, die schon Plato und Flaubert inspirierten. Früher begannen die Kreuzfahrten in Kairo, doch heute kreuzen mehr als 300 Schiffe zwischen Assuan (siehe → hier ) und Luxor. Die Strecke bietet eine beispiellose Dichte antiker Bauwerke, darunter der Horus-Tempel in Edfu sowie der Sobek- und Horus-Tempel von Kom Ombo mit seinen mumifizierten Krokodilen. Eines der besten größeren Schiffe ist die
Sonesta Star Goddess
mit 33 Suiten, alle mit eigenem Balkon. Eine völlig andere Erfahrung bietet eine Kreuzfahrt auf einem der
Dahabiya
genannten restaurierten Holzsegelboote, etwa der 35 m langen
Assouan
der Gesellschaft Nour El Nil. Sie hat 6 luftige, strahlend weiße Kabinen und 2 Suiten. Diese Schiffe vermitteln kleinen Gruppen die beschauliche viktorianische Art des Reisens – mit Zeit zum Schwimmen, für Wüstenspaziergänge und Dorfbesichtigungen.
Größere Dahabiyas, traditionelle Feluken und moderne Schiffe kreuzen nebeneinander auf dem zeitlosen Nil.
Das heutige Luxor erhebt sich an der Stätte des alten Theben, der Hauptstadt des Neuen Reiches, die einmal 1 Mio. Einwohner zählte.
An seinem nördlichen Ende am Ostufer des Nils liegt der Karnak-Tempel, Teil eines Komplexes, der über einen Zeitraum von 1500 Jahren erbaut wurde. In der 5500 m2 großen Säulenhalle ragen 134 mit Hieroglyphen bedeckte Säulen bis zu 22 m in die Höhe, jede mit einem Umfang von 10 m. Eine einst von Sphinxen gesäumte 2,5 km lange Allee führt entlang dem Nil zum Luxor-Tempel. Am anderen Nilufer befindet sich inmitten sandiger Hügel die bekannteste Nekropole des alten Ägypten: das Tal der Könige. Nachdem die Pharaonin Hatschepsut einen Totentempel errichten ließ und hier bestattet wurde, folgten noch mehr als 60 männliche Pharaonen. Plünderungen beraubten alle Gräber bis auf das Tutanchamuns (dessen Schätze sich nun in Kairo befinden; siehe → hier ), doch die unterirdischen Gewölbe bieten immer noch einen einzigartigen Anblick. Zu den Gräbern im nahen Tal der Königinnen gehört auch das der Nefertari.
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